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WÜRZBURG
Das Europa-Informationszentrum bekommt keine Förderung mehr
Europe Direct - für das Informationszentrum im Würzburger Rathaus gibt es keine Förderung mehr.
Foto: Thomas Fritz | Europe Direct - für das Informationszentrum im Würzburger Rathaus gibt es keine Förderung mehr.
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:36 Uhr

Rathaus Würzburg, erster Stock, Zimmer-Nummer 139: Hier befindet sich das Europe Direct Büro. Ein Informationszentrum der Europäischen Union (EU), um Schulen, Vereinen, Verbänden, Organisationen und Bürgern Antworten auf ihre Fragen zu Europa und zur EU zu geben.

Das Europa-Informationszentrum hat auch Veranstaltungen organisiert. Etwa 50 waren es insgesamt, wie aus einer Stellungnahme der Stadt Würzburg hervorgeht. Dazu zählte ein Bürgerforum im Jahr 2015 zum Thema „Flüchtlingen helfen! Sind wir wirklich überfordert?“. Gut 260 Interessierte hatten daran teilgenommen. Andere Veranstaltungen hingegen waren eher weniger gut besucht – zwischen 15 und 200 Besuchern. Dazu hat das Europe-Direkt-Büro mit „unzähligen Bürgeranfragen“ zu tun, teilt die Stadt mit.

Kritik kommt von der SPD

Zwei städtische Mitarbeiter betreuen seit 2013 das Europa-Informationszentrum. Die Personalkosten wurden alleine von der Stadt Würzburg getragen. Die EU-Kommission hat jährlich 24 000 Euro gezahlt. Diese Förderung wird nun nicht mehr gewährt. Der zuständige Fachbereichsleiter Klaus Walter bedauert diese Entscheidung. Er hofft nun auf Bayerns Staatsministerin für Europaangelegenheiten und regionale Beziehungen, Beate Merk. Sie sei um eine weitere Förderung geboten worden, teilt die Pressestelle der Stadt Würzburg. Unabhängig davon werde aber die Informationsarbeit für die Europäische Union bei der Stadt Würzburg weitergeführt und durch die Vernetzung mit dem Büro „Würzburg international“ inhaltlich ausgebaut. „Wir werben weiter für Europa mit eigenem Personal – auch ohne Förderung“, kommentiert Oberbürgermeister Christian Schuchardt die Entscheidung.

Aus Sicht der SPD-Fraktion im Würzburger Stadtrat ist das „Zögern und Zaudern der Stadtverwaltung mitverantwortlich“, kritisiert Fraktionsvorsitzender Alexander Kolbow. Denn erst durch einen Antrag seiner Fraktion im Juli 2017 habe sich Würzburg erneut um die Weiterfinanzierung bemüht. Die Bewerbungsfrist dafür habe am 31. August 2017 geendet, so Kolbow. „Mann kann es den Verantwortlichen der EU-Kommission nicht verübeln, dass sie Städte für die Förderung auswählen, die mit Elan und Leidenschaft den europäischen Gedanken weiter tragen möchten.“

Auch der ehemalige Würzburger Oberbürgermeister Georg Rosenthal (SPD) wundert sich nicht darüber, dass die EU-Kommission andere Bewerber, „die Begeisterung mitbringen“, vorgezogen hat. „Für unsere pro-europäische Stadt ist es zum aktuellen Zeitpunkt allerdings das falsche Signal“, bedauert er in seiner Funktion als europapolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und stellvertretender Vorsitzender des Europa-Ausschusses im Bayerischen Landtag.

 
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