Großes Lob nach dem Ende der 1. Zukunftswerkstatt im Rahmen des integrierten nachhaltigen Stadtentwicklungskonzept (INSEK): Bürgermeister Volker Faulhaber dankte den Teilnehmern für die zahlreiche Beteiligung und die vielfältigen Einfälle, wie sich Kist in Zukunft entwickeln soll. Über 40 Bürger aus allen Altersklassen hatten zuvor in drei Runden ihre Ideen zu drei Themenbereichen eingebracht und aufgeschrieben. Dabei ging es um die Bereiche „Wohnen und Arbeiten“, „Ortsbild, öffentlicher Verkehr“ und „Freizeit und Landschaft“
Zu Beginn der Veranstaltung stellten Sylvia Haines (Haines-Leger Architekten) und Landschaftsplaner und Thomas Wirth (arc.grün landschaftsarchitekten.stadtplaner) das Vorgehen bei der Städteentwicklung und INSEK vor und präsentierten die bisher erfolgten Schritte: eine Analyse der Stärken und Schwächen der Gemeinde sowie eine Bestandsanalyse.
Dann waren die Bürger an der Reihe. Sie hatten große Zettel vor sich liegen und schrieben diese voll – mit all ihren Ideen, die ihnen zur Entwicklung von Kist einfielen. Nach zwanzig Minuten war ein Wechsel der Gruppen, so dass jeder sich bei allen drei Themenfeldern einbringen konnte.
Forderung: Tempo 30 im ganzen Ort
Dabei wurde schnell klar: Schon jetzt kann man in Kist gut leben. Trotzdem wurde an diesem Abend deutlich: Es gibt noch genügend Verbesserungspotenzial. Vor allem die Themen Verkehr und Bildung bildeten einen Schwerpunkt. So wurde unter anderem angeregt, den Schwerlastverkehr aus dem Ort zu verbannen und im ganzen Innenbereich ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern durchzusetzen. Diese solle auch für die L578 gelten, die Kist in zwei Hälften teilt. Hier wünschen sich die Bürger eine stationäre Geschwindigkeitskontrolle, damit die Höchstgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften auch eingehalten wird.
Außerdem wurde angeregt, rund um die Gemeinde Wanderwege anzulegen, damit man beim Spazierengehen nicht immer durch das Dorf laufen muss. Eine weitere Idee war eine Baumallee von Kist nach Limbachshof, um die Attraktivität der Landschaft zu steigern. Zudem solle der Radweg entlang der L578 in Richtung Gerchsheim weiter gebaut werden und dann nach Möglichkeit bis Tauberbischofsheim durchgängig befahrbar sein.
Eine Sternwarte oder ein Café im Wasserturm
Eine weitere Anregung: Nachdem der Wasserturm in die Jahre gekommen ist und saniert werden muss, gleichzeitig aber auch durch den Fernwasserzweckverband eine neue Leitung mit Pumpstation in Richtung Reichenberg gebaut werden soll, könne man den Turm als Sternwarte, Café oder Brauerei nutzen. Man merkte, die Teilnehmer der Bürgerwerkstatt waren kreativ und fantasievoll.
Wichtig ist den Bürgern auch eine gute Versorgung mit Sportstätten. Sowohl die Otto-Seubert-Halle als auch die Tennishalle sind sanierungsbedürftig. Da könne man überlegen – so ein Beitrag – anstelle der beiden Hallen eine größere Mehrzweckhalle zu bauen. Auch der Sportplatz steht in der Diskussion, zumal die Tartanbahn für heutige Verhältnisse vollkommen überdimensioniert ist. Dazu der Vorschlag aus der Runde: Prüfen, ob der Standort überhaupt noch richtig ist, denn rund um den Sportplatz gebe es Entwicklungspotenzial für Wohnbebauung.
Ein weiterer Wunsch: Dringend vorangetrieben werden sollten die Planungen für ein neues Gewerbegebiet jenseits der Autobahn in Richtung Eisingen. Hier sei viel Potenzial vorhanden.
Spielplatz-Treffen im März
Die meisten Teilnehmer der Zukunftswerkstatt wünschten sich jedoch die Sanierung und den Ausbau der gemeindlichen Spielplätze. Dazu hat der Gemeinderat bereits die ersten Weichen gestellt und einen Förderantrag bei der Regierung von Unterfranken gestellt. Außerdem wird es am 24. März um 10 Uhr eine Ortsbegehung mit interessierten Bürgern geben, um die aktuelle Spielplatzsituation zu erörtern. „Und da bringen sie dann bitte auch die Betroffenen mit, ihre Kinder und Enkel“, lud Bürgermeister Faulhaber schon mal alle Altersgruppen ein.