Die Lebensmittelkette Tegut ist eigenen Angaben zufolge Opfer eines Cyber-Angriffs geworden. Weil unter anderem die Warenwirtschaftsprogramme, die die Logistik steuern, ausgefallen sind, kommt es in vielen Filialen auch in Unterfranken zu Engpässen. Deutlich erkennbar sind die Lücken inzwischen vor allem in den Kühlregalen, berichten Tegut-Kunden aus der Region Würzburg der Redaktion. So seien unter anderem Milch und Joghurt am Dienstagnachmittag nahezu ausverkauft gewesen.
Wie das Unternehmen, das seinen Hauptsitz in Fulda hat, auf seiner Homepage mitteilt, hatten es Unbekannte auf das IT-Netzwerk abgesehen. Sämtliche Systeme der Zentrale seien daraufhin gemäß Notfallplan heruntergefahren und vom Netz genommen worden. Die Sicherheitsbehörden seien informiert. Derzeit arbeite ein Krisenstab mit Hochdruck daran, "den Normalbetrieb wieder herzustellen", schreibt Tegut.
Man bedauere die Unannehmlichkeiten für die Kunden, heißt es auf der Internet-Seite weiter. Neben vereinzelten Engpässen bei der Warenverfügbarkeit bestehe derzeit unter anderem keine Möglichkeit, per E-Mail mit dem Unternehmen zu kommunizieren. Auch könnten in den Filialen viele Gutscheine aktuell nicht eingelöst werden, auch "Aktionsangebote" könne man nicht abwickeln.
Seit wann das IT-System lahm liegt, erklärt Tegut auf der Homepage nicht. Ein Unternehmenssprecher war am Dienstag nicht zu erreichen.
Ein erstes Lebensmittelgeschäft wurde 1947 von Theo Gutberlet unter dem Namen "thegu" in Fulda gegründet, seit 1955 heißt die Firma "tegut". Heute ist das Unternehmen, das rund 8000 Mitarbeiter hat und viel mit biologisch angebauten Produkten wirbt, mit über 280 Filialen in Hessen, Thüringen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und in Nordbayern vertreten. 2013 hat die Gründer-Familie Gutberlet das Unternehmen an die Schweizer Migros-Genossenschaft verkauft.
Digitalisierung ist nicht immer ein Fortschritt, wie hier zu sehen ist.
Viele Arbeitsschritte werden umfangreicher und nicht wie immer gepriesen, einfacher. Und schon gar nicht sicherer. Alles was durch das Netz geschickt wird, kann von vielen Stellen gelesen und ausgewertet werden.
Leider hat sich die unsinnige Leichtigkeit der Menschen verbreitet: Ich habe nichts zu verbergen. Zeigt sich am exhibitionistischen Verhalten bei Facebook und Instagram.
Aber was ist, wenn das dem papierlosen Staat (Ausnahme Gesundheitsämter) passiert oder den Strom-, Gas- und Wasserversorgern ?
Leider sind diese hinsichtlich der Bezahlung ihrer IT Experten nicht konkurrenzfähig mit anderen.
Ein Armutszeugnis, ich würde alle fristlos rausschmeissen. Das kann nur einem Konzern passieren, wo einfach zu viele Nulpen kommunizieren dürfen.
Lächerlich und dann noch an die Medien gehen, bezeichnend für die heutige Gesamtlage.
Es sind meist die Kunden, denen das zu teuer ist und die meinen "ach, es wird schon nichts passieren".
Und dann ist am Ende das Geheule groß und der ITler schuld...
Kenne ich drei Firmen, in denen die IT das gerne haben würde, der Chef es aber kategorisch ablehnt.
Die Daumen sind gedrückt, dass Tegut bald wieder fit ist.
Vielleicht zieht auch der ein oder andere Privatmensch seine Konsequenzen und denkt besser an Updates etc. das sind keine schöner-Wohnen-Themen!
Schön wär's! Aber mal im Ernst: wenn ich alle meine Lebensmittel beim Erzeuger kaufen wollte käme ich wohl nicht mehr dazu, die Euros zu verdienen, die ich dann für Sprit zum Lebensmitteleinkauf ausgeben müsste - ich wäre mit dem Beschaffungs-Tourismus mindestens teilzeit-beschäftigt.