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Würzburg/Fulda
Cyber-Angriff auf Tegut-Märkte: Milchprodukte werden knapp
Wegen eines Cyber-Angriffs auf das IT-Netzwerk der Lebensmittelkette kommt es in den Tegut-Filialen der Region zu Engpässen. Vor allem Produkte im Kühlregal werden knapp.
Mit großen Schildern vor und im Geschäft weist tegut im Würzburger Stadtteil Rottenbauer auf einen Cyber-Angriff hin.
Foto: Thomas Fritz | Mit großen Schildern vor und im Geschäft weist tegut im Würzburger Stadtteil Rottenbauer auf einen Cyber-Angriff hin.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 08.02.2024 21:36 Uhr

Die Lebensmittelkette Tegut ist eigenen Angaben zufolge Opfer eines Cyber-Angriffs geworden. Weil unter anderem die Warenwirtschaftsprogramme, die die Logistik steuern, ausgefallen sind, kommt es in vielen Filialen auch in Unterfranken zu Engpässen. Deutlich erkennbar sind die Lücken inzwischen vor allem in den Kühlregalen, berichten Tegut-Kunden aus der Region Würzburg der Redaktion. So seien unter anderem Milch und  Joghurt am Dienstagnachmittag nahezu ausverkauft gewesen.

Wie das Unternehmen, das seinen Hauptsitz in Fulda hat, auf seiner Homepage mitteilt, hatten es Unbekannte auf das IT-Netzwerk abgesehen. Sämtliche Systeme der Zentrale seien daraufhin gemäß Notfallplan heruntergefahren und vom Netz genommen worden. Die Sicherheitsbehörden seien informiert. Derzeit arbeite ein Krisenstab mit Hochdruck daran, "den Normalbetrieb wieder herzustellen", schreibt Tegut.

Tegut ist überall in Unterfranken mit Filialen vertreten. Das Bild entstand 2019 in Marktheidenfeld.
Foto: Ralf Thees | Tegut ist überall in Unterfranken mit Filialen vertreten. Das Bild entstand 2019 in Marktheidenfeld.

Man bedauere die Unannehmlichkeiten für die Kunden, heißt es auf der Internet-Seite weiter. Neben vereinzelten Engpässen bei der Warenverfügbarkeit bestehe derzeit unter anderem keine Möglichkeit, per E-Mail mit dem Unternehmen zu kommunizieren. Auch könnten in den Filialen viele Gutscheine aktuell nicht eingelöst werden, auch "Aktionsangebote" könne man nicht abwickeln. 

Seit wann das IT-System lahm liegt, erklärt Tegut auf der Homepage nicht. Ein Unternehmenssprecher war am Dienstag nicht zu erreichen.

Ein erstes Lebensmittelgeschäft wurde 1947 von Theo Gutberlet unter dem Namen "thegu" in Fulda gegründet, seit 1955 heißt die Firma "tegut". Heute ist das Unternehmen, das rund 8000 Mitarbeiter hat und viel mit biologisch angebauten Produkten wirbt, mit über 280 Filialen in Hessen, Thüringen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und in Nordbayern vertreten. 2013 hat die Gründer-Familie Gutberlet das Unternehmen an die Schweizer Migros-Genossenschaft verkauft.    

 
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  • stadtkind
    Da wir von einigen Foristen das Fax beim Gesundheitsamt als Steinzeit verurteilt. Diese Verbindung ist wenigstens sicher.
    Digitalisierung ist nicht immer ein Fortschritt, wie hier zu sehen ist.
    Viele Arbeitsschritte werden umfangreicher und nicht wie immer gepriesen, einfacher. Und schon gar nicht sicherer. Alles was durch das Netz geschickt wird, kann von vielen Stellen gelesen und ausgewertet werden.
    Leider hat sich die unsinnige Leichtigkeit der Menschen verbreitet: Ich habe nichts zu verbergen. Zeigt sich am exhibitionistischen Verhalten bei Facebook und Instagram.
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  • manfred-englert@hotmail.de
    @apfelbaum: Da wird unser Problem offenbar: Wir vom Land kennen unsere Bio Liferanten um die Ecke, müssen aber zum Arbeitsplatz unsere Verbrenner bemühen, mangels nicht profitabler öpnv; der Städter kann mit gut ausgebauten Nahverkehren, gesponsert durch die Masse der Landbewohner/Steuerzahler, günstig zur Arbeitstelle gelangen, aber dann fällt plötzlich der Bio Lieferant tegut weg! Und weil der sich durch kurze Wege viel Geld (braucht zB kein 2. Auto) sparen kann, läßt sich dieser urbane Mitbürger zur Wahl der Grünen hinreißen. Danke!
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  • vrkt
    Beängstigend - jetzt ist „nur“ TeGut. Aber was passiert bei einer Cyber—Attacke auf Energieversorger, AKW, Wasserwerke, etc. ?
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  • vrkt
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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  • peterlesbub
    Nun gut, jetzt trifft es Tegut. Als Verbraucher gehen wir halt kurzfristig woanders hin.
    Aber was ist, wenn das dem papierlosen Staat (Ausnahme Gesundheitsämter) passiert oder den Strom-, Gas- und Wasserversorgern ?
    Leider sind diese hinsichtlich der Bezahlung ihrer IT Experten nicht konkurrenzfähig mit anderen.
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  • komsan
    Was mir zu denken gibt, dass die nun schon seit über 10 Tagen !!!! rum machen und den Fehler nicht finden. Da läuft wohl einiges falsch.
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  • FNB
    Das geht ja dann schon länger, denn ich warte schon seit zwei Wochen darauf, meinen Gutschein einlösen zu können.
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  • Funkenstern
    Tragisch und befremdlich wirkt für mich, dass deren „IT Profis“ sich nicht in der Lage sehen, ein reduntantes System bereitzustellen.
    Ein Armutszeugnis, ich würde alle fristlos rausschmeissen. Das kann nur einem Konzern passieren, wo einfach zu viele Nulpen kommunizieren dürfen.
    Lächerlich und dann noch an die Medien gehen, bezeichnend für die heutige Gesamtlage.
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  • jutta.noether@web.de
    Das liegt nicht automatisch an den "IT-Profis". Die empfehlen nämlich in aller Regel dringend leistungsfähige Schutzroutinen und ein funktionierendes Backup-System.
    Es sind meist die Kunden, denen das zu teuer ist und die meinen "ach, es wird schon nichts passieren".
    Und dann ist am Ende das Geheule groß und der ITler schuld...
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  • chrihand
    Redundanz kostet Geld, wie auch der Umstieg auf aktuelle Betriebssysteme oder (Sicherheits)Technologie.

    Kenne ich drei Firmen, in denen die IT das gerne haben würde, der Chef es aber kategorisch ablehnt.
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  • manfred-englert@hotmail.de
    @tick...: Einer Ihrer typischen Kommentare! tegut laboriert jetzt schon sehr lange an diesem Dilemma rum. Gestern offenbarte sich mir eine Angestellte und teilte mir mit, daß tegut diesen Angriff gar nicht verlautbaren wollte. Angestellte durften nichts erzählen. Der Druck durch die Kundschaft durch ständiges Nachfragen wurde jedoch so groß, daß dem Konzern aus der CH nichts anderes übrig blieb, als via Medien alle ihre Kunden zu erreichen. Ich, und bestimmt viele andere hier, finden das bestimmt gur, daß sich das Unternehmen endlich aus der Deckung traut! Welch große Gefahren über diese moderne IT auf uns lauern, werden wir noch öfter mitbekommen! Ihre Kommentierung hier erscheint lächerlich, nicht das sehr späte öffentliche Kommunizieren der Schweizer!
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  • Inschenioer
    Willkommen in der harten Wirklichkeit. Das wünscht man keinem Betrieb, aber getroffen hat es schon viele. Deshalb: Prävention vor Schlamperei und Sparen bei der IT, weil Sicherheit ja Geld kostet, aber manchmal - so wie jetzt- im Ernstfall Schlimmeres verhindern kann.

    Die Daumen sind gedrückt, dass Tegut bald wieder fit ist.

    Vielleicht zieht auch der ein oder andere Privatmensch seine Konsequenzen und denkt besser an Updates etc. das sind keine schöner-Wohnen-Themen!
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  • gaugruzi@web.de
    .... ist nicht schön. Aber schon erschreckend, in welcher gefährlichen IT Zeit wir eigentlich leben. Nüchtern betrachtet aber nicht schlimm für mich als Verbraucher, da gehe ich einfach dahin wo die Milch auch herkommt - zum Bauer meines Vertrauens. Da gibts immer Milch auch wenns Internet ausfällt bzw. er offline ist grinsen
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  • horsthardekopf
    Wir haben aber keine Bauern mehr und tegut ist vielen in der Branche ein Dorn im Auge. Angriff war gezielt und wie wir sehen erfolgreich.
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  • markmuen
    Da würd' ich mich mal nicht zu weit aus dem Fenster legen - wenn Sie wüssten wie viel Technik bei den heutigen Bauern im Einsatz ist.
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  • kej0018@aol.com
    @apfgelbaum

    Schön wär's! Aber mal im Ernst: wenn ich alle meine Lebensmittel beim Erzeuger kaufen wollte käme ich wohl nicht mehr dazu, die Euros zu verdienen, die ich dann für Sprit zum Lebensmitteleinkauf ausgeben müsste - ich wäre mit dem Beschaffungs-Tourismus mindestens teilzeit-beschäftigt.
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