Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat nach der Corona-Masseninfektion auf einem Gemüsehof im niederbayerischen Mamming höhere Strafen für Betriebe angekündigt, die gegen Hygieneauflagen verstoßen. Söder rief am Montag in München eindringlich zum Einhalten der Regeln im Kampf gegen die Pandemie auf. Mehr Vorsicht sei auch bei Reiserückkehrern, Familienfeiern und Partygängern geboten. Der CSU-Chef bekräftigte zugleich seine Forderung an den Bund nach verpflichtenden Tests für Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten.
Auf dem Gemüsebauernhof in Mamming (Lkr. Dingolfing-Landau) sind mehr als 170 Erntehelfer bei einer Reihenuntersuchung positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Fast 500 Menschen stehen dort nun unter Quarantäne und dürfen den Betrieb nicht mehr verlassen.
Statt 5000 nun 25.000 Euro Bußgeld
Söder will mehrere Konsequenzen aus dem Fall ziehen. Bei Verstößen gegen Hygieneauflagen würden künftig 25.000 Euro statt bislang 5000 Euro Bußgeld fällig, kündigte er an. Weiter sollten während der Erntezeit landwirtschaftliche Betriebe in kürzeren Abständen als bisher geprüft werden, das sei Tag und Nacht unangemeldet möglich. Vorgesehen sind auch Corona-Tests für alle Saisonarbeiter in Bayern.
Mit Blick auf die Urlaubssaison richtet Bayern an drei Grenzübergängen zu Österreich (in Walserberg, Pocking und Kiefersfelden) auf den Autobahnen freiwillige Teststationen ein, ebenso an den Hauptbahnhöfen in München und Nürnberg. Söder zufolge sind auch verpflichtende Tests für Rückkehrer an Flughäfen nötig. Der Bund müsse hierfür den rechtlichen Rahmen schaffen. Bayern bereite alles vor, um dann umgehend starten zu können.
Söder: "Corona verzeiht keinen Leichtsinn"
Freiwillig können sich Passagiere, die an den Flughäfen München und Nürnberg ankommen, seit dem Wochenende kostenlos auf den Corona-Erreger Sars-CoV-2 testen lassen. 1500 Menschen haben dieses Angebot nach Angaben von Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) schon angenommen. Außerdem müssten die Risikogebiete noch einmal neu regional überprüft werden - auch in Europa, forderte Söder.
Der Ministerpräsident appellierte auch an die Eigenverantwortung der Menschen in Bayern: "Corona verzeiht keinen Leichtsinn." Unvernunft, mangelnde Vorsicht und zum Teil bewusste Verstöße gegen Regeln und Hygienekonzepte seien das Problem. Am Wochenende sah man auch in Teilen Unterfrankens viele Leute feiern, ohne sich an Abstandsgebote zu halten. Beispielsweise standen am Samstagabend in Würzburg auf der Alten Mainbrücke die Menschen dicht an dicht beim Brückenschoppen, als sei die Gefahr durch das Virus schon vorbei. Bei immer mehr Bürgern sorgt dies für Unverständnis, sie fordern mehr Kontrollen seitens der Behörden.
"Corona kommt schleichend zurück, leider aber mit aller Macht", sagte Markus Söder in München. Daher sei es wichtig darauf zu achten, dass aus wenigen Fällen nicht schleichend eine zweite Infektionswelle werde.
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Was das Thema Ausland angeht habe Sie nur zum Teil recht, denn leider wird auch umgekehrt ein Schuh draus: Länder wie z. B. Griechenland hatten dank eines sehr strengen Regelwerks bislang kaum mit Corona-Infektionen zu tun. Das wird sich leider mit zunehmenden Tourismus ändern...