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Würzburg
Corona: Söder kündigt höhere Strafen bei Hygiene-Verstößen an
Der Appell an die Vernunft allein reicht offenbar nicht. Die Zahl der Neuinfektionen steigt wieder, auch in Bayern. Der Ministerpräsident zieht entsprechende Konsequenzen.
Von Corona-Abstand keine Spur: Zahlreiche Menschen bevölkerten am Wochenende die Alte Mainbrücke in Würzburg.
Foto: Daniel Peter | Von Corona-Abstand keine Spur: Zahlreiche Menschen bevölkerten am Wochenende die Alte Mainbrücke in Würzburg.
dpa
 und  Michael Czygan
 |  aktualisiert: 13.02.2024 16:42 Uhr

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat nach der Corona-Masseninfektion auf einem Gemüsehof im niederbayerischen Mamming höhere Strafen für Betriebe angekündigt, die gegen Hygieneauflagen verstoßen. Söder rief am Montag in München eindringlich zum Einhalten der Regeln im Kampf gegen die Pandemie auf. Mehr Vorsicht sei auch bei Reiserückkehrern, Familienfeiern und Partygängern geboten. Der CSU-Chef bekräftigte zugleich seine Forderung an den Bund nach verpflichtenden Tests für Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten.

Auf dem Gemüsebauernhof in Mamming (Lkr. Dingolfing-Landau) sind mehr als 170 Erntehelfer bei einer Reihenuntersuchung positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Fast 500 Menschen stehen dort nun unter Quarantäne und dürfen den Betrieb nicht mehr verlassen.

Statt 5000 nun 25.000 Euro Bußgeld

Söder will mehrere Konsequenzen aus dem Fall ziehen. Bei Verstößen gegen Hygieneauflagen würden künftig 25.000 Euro statt bislang 5000 Euro Bußgeld fällig, kündigte er an. Weiter sollten während der Erntezeit landwirtschaftliche Betriebe in kürzeren Abständen als bisher geprüft werden, das sei Tag und Nacht unangemeldet möglich. Vorgesehen sind auch Corona-Tests für alle Saisonarbeiter in Bayern.

Mit Blick auf die Urlaubssaison richtet Bayern an drei Grenzübergängen zu Österreich (in Walserberg, Pocking und Kiefersfelden) auf den Autobahnen freiwillige Teststationen ein, ebenso an den Hauptbahnhöfen in München und Nürnberg. Söder zufolge sind auch verpflichtende Tests für Rückkehrer an Flughäfen nötig. Der Bund müsse hierfür den rechtlichen Rahmen schaffen. Bayern bereite alles vor, um dann umgehend starten zu können.

Söder: "Corona verzeiht keinen Leichtsinn"

Freiwillig können sich Passagiere, die an den Flughäfen München und Nürnberg ankommen, seit dem Wochenende kostenlos auf den Corona-Erreger Sars-CoV-2 testen lassen. 1500 Menschen haben dieses Angebot nach Angaben von Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) schon angenommen. Außerdem müssten die Risikogebiete noch einmal neu regional überprüft werden - auch in Europa, forderte Söder.

Der Ministerpräsident appellierte auch an die Eigenverantwortung der Menschen in Bayern: "Corona verzeiht keinen Leichtsinn." Unvernunft, mangelnde Vorsicht und zum Teil bewusste Verstöße gegen Regeln und Hygienekonzepte seien das Problem. Am Wochenende sah man auch in Teilen Unterfrankens viele Leute feiern, ohne sich an Abstandsgebote zu halten. Beispielsweise  standen am Samstagabend in Würzburg auf der Alten Mainbrücke die Menschen dicht an dicht beim Brückenschoppen, als sei die Gefahr durch das Virus schon vorbei. Bei immer mehr Bürgern sorgt dies für Unverständnis, sie fordern mehr Kontrollen seitens der Behörden.

"Corona kommt schleichend zurück, leider aber mit aller Macht", sagte Markus Söder in München. Daher sei es wichtig darauf zu achten, dass aus wenigen Fällen nicht schleichend eine zweite Infektionswelle werde.

 
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  • Albatros
    Die Frage ist bis heute nicht beantwortet. Wer hat hier eine Schankerläubnis und von wem wurde diese erteilt. In den Schulen gelten Sicherheitskonzepte als wäre Ebola ausgebrochen und auf der Alten Mainbrücke wird gefeiert, als gäbe es kein Morgen.
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  • Arcus
    Die Ader CSU reagiert mal wieder erst wenn das Kind im Sturzflug im Brunnen ist. Wenn gelockert wird, müssen die Resthygieneregel strenger überwacht werden. In Nayern leider Fehlanzeige.
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  • chrihand
    "Der Appell an die Vernunft allein reicht offenbar nicht."

    Kernel Panic - Module "Vernunft" not found
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  • Baetz_Johannes@t-online.de
    Da kann man nur mit dem Kopf schütteln, sofern man einen mit Inhalt hat. Wenn man das so sieht und liest - könnte man meinen - die Ignoranten sehnen sich einen zweiten "Lookdown" herbei. Hauptsache ich hatte meinen Spass. Und wenn es dann soweit ist/sein sollte - wird wieder geschimpft und kritisiert - nach dem Motto - aber wir waren nicht schuld, sondern nur die anderen. Irgendwie ist das soziale und verantwortungsvolle Miteinander scheinbar verloren gegangen. Einfach nur traurig traurig
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  • RobertMuthig@t-online.de
    Und wieder höre ich nur die alte Mainbrücke. Das Proplem wird nur gelöst wenn man sie abreist.
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  • vfhb
    Die Zahlen in Franken zeigen uns, dass wir hier alles Richtig gemacht haben und gerne etwas Lockern dürften. Das Problem ist das Ausland wo die Infektionsgefahr höher ist, ABER DER DEUTSCHE MACHT URLAUB, egal was passiert.
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  • kej0018@aol.com
    Vielleicht richtig gemacht HABEN - aber nicht mehr richtig machen, das zeigen uns die Bilder vom Wochenende mehr als deutlich. Ich jedenfalls möchte eigentlich NICHT von einem spaßsüchtigen Egomanen angesteckt werden.

    Was das Thema Ausland angeht habe Sie nur zum Teil recht, denn leider wird auch umgekehrt ein Schuh draus: Länder wie z. B. Griechenland hatten dank eines sehr strengen Regelwerks bislang kaum mit Corona-Infektionen zu tun. Das wird sich leider mit zunehmenden Tourismus ändern...
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  • Ohne Worte! Ich bin letzte Woche mit dem Rad über die Alte Mainbrücke gelaufen. Eher Zentimeterweisse geschoben- denn es war mehr als voll! Irre! Ausschank nur noch im Lokal anbieten und ansonsten mehr Kontrolle durch Stadt und Polizei! Der „deutsche Depp“ ist sowas von unvernünftig...
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  • mswue
    Warum ist der Ausschank noch erlaubt, wenn man solche Bilder sieht?
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  • juergenmagic@t-online.de
    Auch wenn die Tische auf der Alten Mainbrücke auseinander stehen, wird es bei dem Getümmel an Fußgängern sehr schnell eng. Ohne die vielen Radfahrer, die die Brücke nutzen. Selbst wenn man Abstand halten will, ist es unter diesen Bedingungen oft sehr schwierig. Ob der Söder die bundesweite Pflichttestung durchkriegt, ist mehr als fraglich, da dies einen Eingriff in die Intimsphäre des Menschen darstellt. Wenn die Testung ein sicheres Ergebnis bringen würde, könnte man das noch verstehen. Aber der Test ist nur eine Momentaufnahme und wiegt die Leute ggf. in falscher Sicherheit. Man darf nicht vergessen, dass die Inkubationszeit 2 - 14 Tage beträgt. Jemand, der jetzt "clean" ist, kann paar Tage später infektiös sein. Man sollte lieber alle testen, die im Getümmel an Bayerns Seen Urlaub machen zwinkern Da ist m.E. das Risiko höher.
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  • cunckell
    Anstatt in diesen ohnehin schon schweren Zeiten die Unternehmen zu bashen, wäre eigentlich der Staat mit seinen Ordnungskräften gefragt, die Leichtsinnigen und Uneinsichtigen zur Räson zu bringen. Wie soll ich meinem Team und meinen Gästen meine strengen Hygieneregeln vermitteln, wenn sich auf der alten Mainbrücke und an den Mainufern gefühlt NIEMAND an die Regeln hält??
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  • garten
    Wo und wie kommt hier das hochgelobte und angepriesene Sicherheitskonzept zur Geltung ???
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