Aufgrund der Corona-Pandemie waren auch die Museen in Würzburg für sieben Wochen geschlossen. Nun durften sie wieder ihre Türen für Besucher öffnen - das natürlich unter den vorgeschriebenen Auflagen zum Infektionsschutz. Einige Museen sind in der Umsetzung der Vorschriften kreativ geworden und haben sich für ihre Besucher etwas einfallen lassen.
Mit Live Speakern und Museumsapp durch den Kulturspeicher
Der Kulturspeicher wurde von Museumsleiterin Dr. Marlene Lauter, Stellvertreterin Dr. Henrike Holsing und Kulturreferent Achim Könneke mit einem Pressetermin eröffnet. Hier wurde das Programm für den Internationalen Museumstag am Sonntag, 17. Mai vorgestellt. Unter anderem werden nun anstatt Führungen regelmäßig sogenannte Live-Speaker angeboten. "Das sind Museumsmitarbeiter, die in den verschiedenen Ausstellungsräumen bereitstehen, um Informationen zu den ausgestellten Werken zu geben", erklärt Lauter. Diese werden auch am Museumstag vor Ort sein und Auskünfte zur Dauerausstellung "Konkrete Kunst" geben.
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Die Dauerausstellung "Konkrete Kunst" ist um zwei Exponate gewachsen. Dabei handelt es sich um jeweils ein Werk des Schweizer Künstlers Paul Talmann und des Berliners Horst Bartnig. Diese zählen zu den letzen Werken, die Ruppert für seine Sammlung erstanden hatte, weiß Lauter. Außerdem wird die Ausstellung „Wolfgang Gurlitt – Zauberprinz“ bis zum 19. Juli verlängert.
Am Internationalen Museumstag wird auch die neu entwickelte inklusive Museums-App vorgestellt. "Mit dieser App wird den Besuchern ein interaktiver Lageplan mit Informationen geboten, bei Bedarf könne diese auch vom Handy vorgelesen werden", erläutert Mitarbeiterin Sophia Kieppes.
Während der Schließung konnten mit Online-Videos Führungen durch den Kulturspeicher gemacht werden. "Es ist schön, dass wir so die Kunst auf verschiedenen Wegen näher bringen können, aber das kann einen Museumsbesuch natürlich nicht ersetzen. Deswegen freuen wir uns nun auch wieder, für Besucher zu den herkömmlichen Zeiten geöffnet zu haben", sagt Lauter. Führungen würden allerdings zunächst nicht stattfinden und das zweite Geschoss bleibe geschlossen.
Überall in Würzburg öffnen Museen ihre Türen
Auch das Museum für Franken ist seit dem 12. Mai wieder geöffnet. Es werden zu den regulären Zeiten Besucher empfangen. Nur wenige Räume, wie der Kirchensaal mit mittelalterlicher Malerei sowie die Volkskundliche Abteilung, bleiben geschlossen. Auch das Fürstenbaumuseum wird erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder zugänglich sein. Das Siebold-Museum, Deutsch-Japanisches Forum in Würzburg, ist ebenfalls zu den herkömmlichen Zeiten für Besucher geöffnet. Bis zum 31. Mai ist hier noch die Sonderausstellung "Würzburg in Trümmern" zu sehen.
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Ebenfalls das Martin von Wagner Museum in der Würzburger Residenz hat die zweimonatige Schließung der Sammlungsräume beendet. Hier wird zu den regulären Zeiten geöffnet und die beiden Sonderausstellungen "MUS-IC-On!" und "Im Netz des Sichtbaren" wurden bis zum 21. Juni verlängert. Für diese gibt es besondere Regeln - es müssen Baumwollhandschuhe getragen und bei den Hörstationen eigene Kopfhörer verwendet werden.
Am 19. Mai öffnet dann auch das Museum am Dom für Besucher. Damit etwas später als die anderen, aber trotzdem zu den gewohnten Öffnungszeiten. Außerdem kann durch die digitalen Angebote auf der Facebook-Seite auch am Internationalen Museumstag ein Blick in die Ausstellung geworfen werden.
Besondere Regeln für den Besuch
Für den Museumsbesuch gilt es bestimmte Vorschriften zu beachten, auch hier greifen die Regeln des Infektionsschutzes. So muss zum Beispiel ein Mindestabstand gehalten und ein Mundschutz getragen werden. Der Kulturspeicher ist hierbei einfallsreich geworden und hat kurzerhand ein Gemälde zum Maskenbotschafter auserkoren. Den Damen auf dem Bild "Teestunde auf der Neuen Welt" wurde Mundschutz verpasst, und sie hängen nun als Hinweisschilder im Museum. Außerdem ist die maximale Personenanzahl in den Ausstellungsräumen begrenzt. Für bestimmte, zum Beispiel interaktive Ausstellungen, gelten besondere Regeln, und es wurden spezielle Vorkehrungen getroffen. Viele Museen weisen auf ihren Internetseiten und vor Ort auf die Veränderungen hin. Trotz den einschränkenden Maßnahmen sind alle froh, wieder öffnen zu dürfen und hoffen auf zahlreiche Besucher.