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Würzburg
Corona-Krise: Würzburger Studierende leiden unter Einsamkeit
Erstsemester-Studentinnen und Studenten können sich in der Coronakrise nicht in Würzburg einleben. Immer mehr junge Menschen suchen Hilfe, weil sie einsam sind. 
Der Lockdown macht  vor allem Studentinnen und Studenten in Würzburg zu schaffen, die neu in der Stadt sind und jetzt zuhause vor ihren Computern sitzen.  
Foto: Getty Images | Der Lockdown macht  vor allem Studentinnen und Studenten in Würzburg zu schaffen, die neu in der Stadt sind und jetzt zuhause vor ihren Computern sitzen.  
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 09.02.2024 09:53 Uhr

"Ich versuche es jetzt auf Tinder", erzählt ein 19-jähriger Student, der seit November in Würzburg lebt. Der junge Mann sucht über die digitale Kontaktbörse keine Dates, sondern Menschen zum Reden. Im Studium trifft er die nicht: Vorlesungen finden online statt, Bibliotheken und Mensen sind geschlossen. "Kontakt habe ich nur ab und zu zu einem Nachbarn im Wohnheim", sagt Tim, dessen Namen der Redaktion bekannt ist, der aber anonym über seine Einsamkeit berichten will.      

Dass der Erstsemester-Student kein Einzelfall ist, bestätigt Psychologin Elena Susewind. "Seit Anfang des Jahres kommen immer mehr zu uns, die Probleme durch den Lockdown haben", sagt die Leiterin der Psychotherapeutischen Beratungsstelle des Studentenwerks. Ein Dutzend Anfragen erhalte ihr Team an Spitzentagen – viel mehr als sonst. Rund 1000 Studentinnen und Studenten aus Würzburg, Bamberg, Aschaffenburg und Schweinfurt suchten vor der Coronakrise hier Hilfe. Das waren durchschnittlich täglich knapp drei Anfragen.

Einsames Lernen für die Prüfungen

Laut Susewind berichten häufig Erstsemester, dass sie vereinsamen, weil sie faktisch alleine in der neuen Stadt dastehen. Aber auch Studienanfänger, die aufgrund des Lockdowns nicht ausgezogen sind, hätten Probleme. "Als erwachsenes Kind noch oder wieder bei den Eltern zu leben, führt manchmal zu Konflikten", beobachtete die Psychologin.  "Dabei ist die soziale Integration wichtig für den Start ins Studium." Da in der Corona-Krise die positiven Impulse eines normalen Studentenlebens fehlen, falle es vielen schwer, sich für den mühsamen Erwerb von Grundlagenwissen am Studienbeginn zu motivieren.  

"Das Lernen fällt mir echt schwer", sagt Erstsemesterstudent Tim, der auch bei der Vorbereitung auf die bevorstehenden Prüfungen den Kontakt zu Kommilitonen vermisst. Digitale Lerngruppen seien für ihn kein Ersatz. Immer wieder denkt er darüber nach, das Studium abzubrechen. Einige seiner Schulfreunde hätten das schon getan. Die Uni Würzburg bemerkt aber bislang keinen Anstieg an Exmatrikulationen.   

Was bietet die Uni an?

Die Universität unterstützt Studieneinsteiger mit Informations- und Betreuungsangeboten. Pressesprecher Gunnar Bartsch nennt als Beispiele die Beratung durch erfahrene Mitstudenten und "Erklär-Hiwis". Diese helfen Übungsaufgaben online zu bearbeiten und den Stoff der Vorlesungen nachzubereiten. 

Außerdem sind Webplattformen zur Organisation, zum Lernen und zum Austausch erstellt worden und Einrichtungen wie die Zentrale Studienberatung bietet individuelle Beratung telefonisch, per E-Mail oder Video-Chat an.

"Und natürlich haben alle Dozentinnen und Dozenten ein offenes Ohr für die Sorgen und Probleme ihrer Studierenden und versuchen zu helfen, wo es möglich ist", sagt Bartsch. Das bestätigt Psychologin Susewind. Immer wieder würden sich Dozierende an die Beratungsstelle wenden, die sich um bestimmte Studentinnen oder Studenten sorgen. 

Beratungsstelle hat Tipps für Studenten im Lockdown 

Die fünf Mitarbeiter der Beratungsstelle helfen, telefonisch oder im Videochat, Lösungen für ihre Probleme zu finden. Dazu gibt es Online-Seminare zur Stressbewältigung und Selbstfürsorge, die gut angenommen werden. Die Beratungsstelle arbeitet mit weiteren Anlaufstellen und Fachärzten  zusammen

"Eine Tagesstruktur aufrechterhalten", nennt Psychologin Susewind einen allgemeinen Tipp für Studenten im Lockdown. Dabei helfe ein Stundenplan, der Lernzeiten, Pausen und positive Aktivitäten enthält. "Das können kleine Dinge sein, wie sich ein Mittagessen in der Mensa-to-go holen oder einen Spaziergang machen." Wichtig sei, dass man regelmäßig die Wohnung verlässt, an die frische Luft geht und sich mit anderen verabredet – online oder real. Diese anderen sucht Tim jetzt über Tinder. Da er nicht der einzige Erstsemesterstudent in dieser Situation ist, müsste er eigentlich einige finden.        

 
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Kommentare
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  • christian.papay@stuggi.org
    Eine beliebte Freizeitbeschäftigung während des Lockdowns: Bashing*. heute: Studierende.

    *herabsetzende Kritik
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  • clubfan2@gmx.de
    das ist dann wohl diese Generation "Rücksitz"
    die Klaus Karl-Kraus gestern abend in Veitsbach
    so treffend beschrieben hat...

    wenn man bisher Immer umsorgt wurde
    ist es natürlich schwierig
    auf eigenen Beinen zu stehen..

    man könnte sich ja nebenbei nen kleinen Job suchen
    die Lebensmittelbranche freut sich auf "Anpacker"
    da hat man dann auch Kontakte und vereinsamt nicht...
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  • rolandroesch@web.de
    Leiden - lächerlich diese Studis der
    Neuzeit . wenn die mal sehen wollen was leiden ist sollen sie Corona kranke ansehen oder nach hause gehen zu Mama .

    l
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  • FairPlay
    Mitleid mit den von ihren Eltern verwöhnte Generation
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  • tarrap
    Ich frage mich, woher diese Abneigung gegen die jungen Akademiker kommt. So schwer ist das doch nicht mit ein klein wenig Empathie, sich in die Lage eines 18-19jährigen Studenten zu versetzen. Ich erinnere mich noch gut an meinen Studienbeginn (von der Schwäbischen Alb nach Würzburg gezogen), was es für eine schwere Zeit war, sich einzuleben in einer fremden Umgebung. Und das jetzt ohne persönliche Kontakte machen zu müssen - alles andere als leicht.
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  • Margarete-wuestner@web.de
    Liebe Student/innen,
    leider setzt ihr euch mit solchen Artikeln selbst ins "schlechte LIcht".
    Dass es gerade für jede Generation nicht einfach ist, ist uns allen klar und das muss auch nicht mehr diskutiert
    und aufgewogen werden.
    Wir ältere Generation neiden Ihnen nicht die Auslandsaufenthalte in ferne Länder(Thema Klimaschutz), wir hatten damals/früher auch unsere Vorteile zu der Generation vor uns.
    Sie verlassen nach dem Abitur "Hotel Mama" und knicken bei dem ersten Sturm, für den niemand etwas kann, ein.
    Sie können mir glauben, dass auch z. B. mal die Generation, die bis 67 gearbeitet hat, sich noch auf ein paar schöne Urlaubsreisen, Kontakte u.s. w. verdient gefreut hat, auch diese Corona-Zeit ist verlorene Lebenszeit!
    Wenn wir alle dafür Sorge tragen, dass die Pandemie schnellstmöglich vorbei geht, wird jeder sein
    Leben wieder selbstbestimmt gestalten können.
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  • ToDietz@web.de
    Weicheier!!!
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Ich finde die hämischen Kommentar völlig fehl am Platze!

    Jeder plagt sich auf seine Art und Weise mit Corona und den Folgen herum - Schüler, Lehrer, Eltern, Selbstständige, ältere Leute, Mitarbeiter in Altenheimen, normale Arbeitnehmer, Kurzarbeiter - eigentlich müssen alle mit Einschränken leben, ob beim Einkaufen, beim Treffen mit Bekannten und Freunden, bei Freizeitaktivitäten usw.

    Und trotzdem gibt es offenbar Mitmenschen deren höchste Befriedigung es ist, in dieser Situation mit dem Finger auf andere zu zeigen und sich selbst für etwas besseres zu halten.
    Das ist meiner Meinung nach im höchsten Maße asozial! Offenbar schlägt genau jetzt die Stunde der Menschen die eh nicht gesellschaftskombatibel sind; Menschen die in normalen Zeiten voller Neid und Missgunst auf ihre Mitmenschen schauen die Kontakte haben, die was mit sich anzufangen wissen, die einen Beruf haben der ihnen Freude bereitet etc.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Was spricht dagegen, sich mit einem Kommilitonen zu treffen und gemeinsam zu lernen und gemeinsam Übungsaufgaben zu lösen? Genau: nichts.
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  • jhuller@gmx.de
    Wenn ich manche Kommentare hier so lese…..hier und bei ähnlichen Themen die Jugend betreffend.

    Alle Menschen leiden unter Einsamkeit, wenn sie alleine für sich leben, egal wie alt, egal welcher Status. Das schließt Studenten mit ein. Warum also hackt man auf ihnen herum, bezeichnet sie als Weicheier und Jammerlappen und was sonst noch? Dürfen die nicht auch einsam sein, wenn sie, wie alle anderen auch, nicht raus dürfen? Sind Sie nicht auch Menschen?

    Was waren doch früher die Leute für harte Hunde, gell?

    Wenn ich die Kommentare dieser harten Hunde hier so lese, hat das wohl nicht gut getan. Das kann man zwischen den Zeilen ihrer Kommentare lesen: verbitterte, mit ihrem Leben unzufriedene mürrische Gestalten im Herbst oder Winter ihres Lebens, denen als einzige Freude geblieben ist, andere niederzumachen. Klar die eigene Existenz erscheint in besserem Licht, wenn man sich alles andere schlecht redet.

    Aber auch solchen Leuten kann psychologisch geholfen werden. Sucht euch Rat!
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  • mppthi
    sind das studenten jammerlappen oder kleinkinder.bevor die decke auf den kopf fällt können sich bei der stadtreinigung melden die pizzakartons zu entsorgen die diese altersklasse in den parks hinterläßt
    ??
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  • 1958kosb
    und wieso wird, wenn es sowieso nur online geht nicht vom Elternhaus aus studiert?
    Essen und Trinken usw. wären umsonst, und die Eltern wären auch da.
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  • Doedi.wue
    Wenn dies heute die größten Leiden und Einschränkungen ihres zukünftigen Lebens sein sollen,was haben diese doch vom Schicksal so gebeutelten Menschen für eine rosige unbeschwerte Zukunft vor sich.Man kann dieses,von der Presse hochgejubelte Gejammre nicht mehr lesen noch hören!
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  • diener
    Es zeigt in diesem Fall leider sehr schnell :
    Von cool zu studieren und alleine in eine fremde Stadt bis hin das Einsamkeit und wenig Kommunikation Gift für uns alle ist . Die Schäden werden uns noch lange verfolgen und eine gewisse Vorsicht wird in Zukunft immer bleiben.
    Da gilt es nur vernünftig zu sein , durch zu halten und gelegentlich die Zuflucht
    in der eigenen Familie wieder in Anspruch zu nehmen .
    Wir haben auch hier schnell unsere Grenzen aufgezeigt bekommen , das Digitalisierung
    und moderne Medienwelten nicht alles ersetzen können und auch werden .
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  • B.Sch
    Wir sitzen alle im gleichen Boot Alle Leiden nicht nur die Studenten *ALle* Also*******hoch und durchhalten
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  • Wiegut_1
    Auf dem Radweg nach Randersacker konnte man gestern bei Sonnenschein Ansammlungen von vom Alter her möglicher Erstsemester ohne Abstand und ohne Mundschutz sehen. Gern in Dreier- und Viererketten laufend, stehenbleibend mitten am Radweg (Fussweg war wg Hochwasser offiziell gesperrt).
    Das hat widersprüchliche Gefühle ausgelöst. Schöner Anblick, sollen sich freuen, aber das Verhalten war völlig hirnlos und einer Akademischen Elite (behaupten sie gerne von sich) völlig unangemessen. Ohne Covid wären die gleichen Mädels jetzt auf FFF Demo und weltrettend unterwegs. Vorschriften sind für diese jungen Leute wohl nur gut, wenn man sie selbst den anderen - mit Empörungsgestus macht.
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  • mpnutzer
    Es gibt junge, aber genau so gut auch alte Mitmenschen, die sich genauso wenig an die Vorschriften halten. Das sollte man nicht verallgemeinern!
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  • Wiegut_1
    Da haben Sie leider recht.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    wie man dem Bericht entnehmen kann sind aber nicht alle so!
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  • holle4es
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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