Drei Wochen nach Ende der Weihnachtsferien ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen an den Schulen und in den Kitas in Stadt und Landkreis Würzburg weiter stark angestiegen. Insgesamt meldet das Landratsamt Würzburg (Stand: 28. Januar) an 27 Kitas in der Stadt und an 39 Kitas im Landkreis Corona-Fälle. Bei den Schulen in der gesamten Region Würzburg sind 83 Schulen betroffen, darunter Grundschulen, Förderschulen und weiterführende Schulen (ab 5. Klasse).
Wie die Redaktion von Eltern der Kita- und Schulkinder erfuhr, seien viele verunsichert, was zu tun sei, wenn das Kind beispielsweise Kontakt zu einem positiv getesteten Schulkameraden hatte. Denn: Es dauere momentan lange, bis eine offizielle Mitteilung des Gesundheitsamtes vorliege.
Im Bereich der Kontaktpersonen staut es sich am stärksten
Auf Nachfrage heißt es aus der Pressestelle des Landratsamtes: "Tatsächlich staut es sich bei der Information der Kontaktpersonen derzeit am stärksten – einfach weil die vielen, vielen Fälle auch weiterhin noch viele enge Kontaktpersonen haben." Das betreffe auch das "Kita-Schule-Team" am Gesundheitsamt, das es nur schwer schaffe, tagesaktuell alle Fälle in Schulen und Kindergärten abzuarbeiten. "Allein heute (Anmerk.d.Red.: 28. Januar) waren unter den uns positiv gemeldeten Personen ein Drittel Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre", so Pressesprecherin Dagmar Hofmann.
Das Team sei bereits personell verstärkt worden, Prozesse wurden mit Blick auf die aktuelle Infektionslage angepasst. "Allerdings gibt es in diesem Bereich bekanntermaßen viele Fragen." Einzelfallprüfungen, so heißt es weiter, könnten in dieser Phase der Pandemie nicht mehr durchgeführt werden – "so geht es auch anderen Gesundheitsämtern". Den Kitas und Schulen sei deshalb ein Konzept für Quarantänemaßnahmen mitgeteilt worden.
Quarantäne-Konzept für die Kitas
So sieht dieses für die Kita vor: Tritt ein PCR-bestätigter Fall in einer Kita auf, gehen alle Kinder, die im Ermittlungszeitraum (= zwei Tage vor Symptombeginn des betroffenen Kindes bzw. zwei Tage vor Abstrich bei dem positiven Kind) in der Gruppe waren, in Quarantäne. Auch die Rückmeldung der Erzieherinnen und Erzieher ermögliche nur in ganz wenigen Einzelfällen eine Ausnahme von der Quarantäne.
Freigetestet werden können die Kinder fünf Tage nach dem letzten Kontakt mit der positiven Person – durch einen PCR-Test oder einen Antigen-Schnelltest, der durch medizinisch geschultes Personal erfolgt. Das positiv getestete Kind bleibt indes für sieben Tage in Isolation und kann sich danach freitesten.
Stufenplan für die Schulen
Was die Schulen betrifft, gibt es einen Stufenplan: Sobald es einen bestätigten Fall in der Klasse gibt, erfolgt eine tägliche Testung der Schülerinnen und Schüler. Nach einem zweiten Fall in der Klasse wird die intensivierte Testung nochmal um fünf Tage verlängert. "Ab dem dritten bestätigten Fall ermittelt das Gesundheitsamt und spricht für die ganze Klasse eine Quarantäne aus", erklärt Hofmann. Diese dauert fünf Tage, bezogen auf den letzten Kontakt zum ersten Covid-Fall in der Klasse. Dann könne eine Freitestung erfolgen.
Schwierig, so die Pressesprecherin, sei das Prozedere in der Oberstufe mit dem Kurssystem – "hier sind die engen Kontakte oft unübersichtlich und schwer zu ermitteln". Ähnlich sieht es bei den Mittagsbetreuungen aus: "Auch hier sind die Kontaktsituationen oftmals nicht klar eingrenzbar. Hier bauen wir auf die intensivierte Testung der Schülerinnen und Schüler."
Aktuelle Anpassungen wirken sich positiv aus
Die aktuellen Anpassungen wirkten sich positiv aus, "so dass gestern alle eingehenden Anfragen bearbeitet werden konnten", so Hofmann weiter. Leider seien die Fälle nicht immer eindeutig. "Mit Blick auf die nächsten Wochen wird wahrscheinlich eine weitere Vereinfachung des Systems erforderlich sein, um eine zeitnahe Fallbearbeitung sicherzustellen."
Was die Einzelanordnungen für jedes Kind angeht, die weiterhin für die Beantragung von Lohnersatzleistungen benötigt werden: "Diese können derzeit nur verzögert erstellt werden. Die Eltern bitten wir um Geduld.“
Einrichtungen mit größerem Ausbruchsgeschehen
Wegen der hohen Infektionszahlen meldet das Gesundheitsamt namentlich nur noch die Einrichtungen mit einem größeren Ausbruchsgeschehen ab vier positiven Fällen innerhalb einer Gruppe oder Klasse.
Betroffen ist beispielsweise die Würzburger Gustav-Walle-Mittelschule. Auf Nachfrage teilt Schulleiter Matthias Schranner mit, dass drei ganze Klassen momentan in Quarantäne sind. Für die Schüler und Schülerinnen finde aber Distanzunterricht statt. "Dazu haben wir 60 Kinder mit Notebooks ausgestattet", berichtet der Schulleiter. Positiv bewertet er die bei Omikron angewandte verkürzte Quarantäne: "So sind die Schüler auch recht schnell wieder im Präsenzunterricht."
Inzidenz unter Kindern stieg um das 20-fache.
Wie stark Kinder gegenwärtig im Vergleich zu Erwachsenen am Pandemiegeschehen beteiligt sind, macht eine Auswertung der vom Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichten Falldaten deutlich. Unter den Kindern im Alter zwischen fünf und 14 Jahren ist die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen seit Jahresbeginn in der Stadt Würzburg um das 17-fache angestiegen, bei den unter Fünfjährigen sogar um mehr als das 20-fache.
In Stadt und Landkreis Würzburg kamen unter den Fünf- bis 14-Jährigen allein in dieser Woche täglich jeweils zwischen 41 und 111 neue Corona-Fälle hinzu. Für die Stadt bedeutet das, dass sich inzwischen 18,2 Prozent der Kinder dieser Altersgruppe bereits einmal mit dem Corona-Virus infiziert haben. Im Landkreis liegt der Anteil bei rund 14 Prozent.
Mit Stand vom Freitag stieg die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Fünf- bis 14-Jährigen demzufolge in der Stadt Würzburg auf 4917, im Landkreis Würzburg auf 3259. In den höheren Altersgruppen ist der Anstieg der Fallzahlen im Zuge der Omikron-Welle deutlich moderater ausgefallen.
Klarer Zusammenhang zwischen Impfquoten und Infektionszahlen
Diese Zahlen korrelieren klarer mit den vom RKI bekannt gegebenen Impfzahlen für Stadt und Landkreis Würzburg. Demnach sind inzwischen mindestens 88,8 Prozent der Bewohner über 18 Jahren vollständig geimpft, rund 67 Prozent geboostert.
Unter den rund 16 400 Kindern zwischen fünf und elf Jahren gelten aktuell erst 1659 als grundimmunisiert, weil sie doppelt geimpft sind oder nach einer Genesung eine Impfdosis erhalten haben. Das entspricht einer Quote von 10,1 Prozent. Weitere 21,5 Prozent haben bereits eine erste Impfung erhalten. Für unter Fünfjährige steht bislang kein zugelassener Impfstoff zur Verfügung.
Betroffene Kitas ab vier positiven Fällen innerhalb einer Gruppe
- Kinderkrippe Elisabethenheim, Würzburg
- Waldorfkinderkrippe, Würzburg
- Waldorfkindergarten, Würzburg
- Kindertagesstätte Arche Noah, Lengfeld
- Kinderhaus Sonnenblume, Würzburg
- Evangelische Kinder- Jugend- und Familienhilfe, Würzburg
- Kindergarten St. Burkard, Würzburg
- Evang. Integrative Kindertagesstätte Vogelshof, Würzburg
- Kindergarten Mainkinderhaus, Eisenheim
- Katholischer Kindergarten Kleine Strolche, Bergtheim
- Kindertagesstätte St. Norbertus, Waldbrunn
- Kindergarten St. Josef, Giebelstadt
- Evang. Kindergarten, Rottendorf
- AWO Kindergarten Wiesengrund, Höchberg
- Kindergarten Vogelnest, Bergtheim
- Kindergarten am Geisberg, Greußenheim
- Kindergarten Maria Gram, Leinach
- Kindertagesstätte St. Nikolaus, Eibelstadt
- Kindertagesstätte St. Michael, Estenfeld
Betroffene Schulen ab vier positiven Fällen innerhalb einer Klasse
- Gustav-Walle-Grundschule, Würzburg
- Grundschule Lengfeld
- Volksschule Elisabethenheim, Würzburg
- Maria-Stern-Schule, Würzburg
- Steinbachtal Burkarder Grundschule, Würzburg
- Grundschule Heuchelhof, Würzburg
- Grundschule Heuchelhof Hort, Würzburg
- Leonhard-Frank-Grundschule, Würzburg
- Vinzentinum, Würzburg
- Grundschule Pleichach, Unterpleichfeld
- Hort, Gemeinde Unterpleichfeld
- Grundschule Ochsenfurt
- Grundschule Giebelstadt
- Grundschule Rimpar
- Grundschule Waldbüttelbrunn
- Grundschule Margetshöchheim
- Grundschule Röttingen
- Eichendorff-Grundschule Gerbrunn
- Grundschule Veitshöchheim
- Gustav-Walle-Mittelschule, Würzburg
- Mittelschule Gaukönigshofen
- Hans-Schöbel-Schule, Würzburg
- Rupert-Egenberger-Schule, Höchberg
- St. Ursula Realschule, Würzburg
- Städt. Wirtschaftsschule, Würzburg
- Leopold-Sonnemann-Realschule, Höchberg
- Realschule am Maindreieck Ochsenfurt
- Röntgen-Gymnasium Deutschhaus, Würzburg
- Siebold-Gymnasium, Würzburg
- FKG Gymnasium, Würzburg
- FOS/BOS Würzburg
- BF Logopädie, Würzburg
- Städt. Wirtschaftsschule, Würzburg
Schämt euch, die ihr das gut findet!
Bei den über 15-Jährigen mit wesentlich höherer Impfquote ist Inzidenz viel geringer.
Darüber sich aufregen und selber so einen Spreadertempel aufsuchen
Vielleicht sollten sich Herr Meisner u Frau Glatzer mal an uns Leitungen wenden und fragen / berichten wie es uns geht…was wir jeden Tag durch u vor allem wegen Corona leisten bzw. erledigen müssen !!!
Und der laschen Regelungen.
Warum gibt es keine Impfpflicht für Lehrer und Erzieher?
https://www.merkur.de/bayern/corona-absicht-bayern-lehrerin-ungeimpft-genesen-angst-impfpflicht-ausweg-91260553.html
Und die Gesundheit ist weit mehr durch corona gefährdet als durch Schulschließungen.
Das ist nicht Pandemie bekämpfen sondern aufgeben.
Und ja, es gibt Ausnahmen für alles, aber dieses Gerede Schulschließungen sind an allem Schuld ist für die Politik ein MUSS um deren komplettes Versagen im Schulsystem zu verschleiern oder warum hat sich in Bezug auf Sicherheit nichts getan in 2 Jahren Pandemie? Noch immer sitzen Kinder in eiskalten Klassenzimmern - kein Arbeitnehmer würde dies mitmachen, was Kindern und auch Lehrern zugemutet wird.....