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Würzburg
Corona-Impfstoff: Würzburger Forscher spricht von Durchbruch
Ein neuartiger Impfstoff scheint die Ziellinie der Zulassung gegen das Corona-Virus zu überqueren.  Der Würzburger Forscher Jörg Vogel nennt das "besonders erfreulich". 
Professor Jörg Vogel ist Direktor des Instituts für Molekulare Infektionsbiologie (IMIB) an der Universität Würzburg und Leiter des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI).
Foto: Thomas Obermeier | Professor Jörg Vogel ist Direktor des Instituts für Molekulare Infektionsbiologie (IMIB) an der Universität Würzburg und Leiter des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI).
Folker Quack
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:40 Uhr

Es ist die gute Nachricht des Tages: Im Wettlauf um den ersten international zugelassenen Impfstoff gegen das SARS-CoV-2-Virus sind die Mainzer Firma "BioNtech" und ihr amerikanischer Partner Pfizer einen großen Schritt vorangekommen. In der für die Zulassung relevanten dritten Studien-Stufe habe man eine Wirksamkeitsrate von über 90 Prozent erzielt, teilten die Unternehmen am Montag mit. "Man kann dieses Zwischenergebnis sicherlich ohne Übertreibung einen Durchbruch nennen", sagt  Professor Jörg Vogel, Leiter des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung in Würzburg.

Mit Verfahren bereits bei Krebs erfolgreich

Die Mainzer Firma "BioNtech" habe das Verfahren bereits sehr erfolgreich in der Krebstherapie angewandt, erläuterte Vogel bereits im Frühjahr in einem Gespräch mit dieser Redaktion. Das Biotech-Unternehmen habe aus Krebszellen eine sogenannte Messenger-RNA (mRNA) entwickelt, die ganz gezielt das Immunsystem des Patienten stärke. "Es ist besonders erfreulich, dass gerade ein RNA-Impfstoff als erstes die ersehnte Ziellinie der Zulassung zu überqueren scheint", sagt der Würzburger Infektionsbiologe.

Normalerweise werde bei einer Impfung ein abgeschwächter oder abgetöteter Erreger in den Körper injiziert in der Hoffnung, dass sich eine Immunantwort entwickelt. Man präsentiere dabei also die Anti-Gene, die das Virus auch präsentieren würde. "Das geschieht in der Regel über Proteine, die zunächst aufwendig hergestellt werden müssen."

Neue Methode eines Impfstoffes

Die neue Methode funktioniere mithilfe eines Botenstoffes. "Man verabreicht dem Menschen eine  Messenger-RNA, mit der er dann das notwendige Protein selbst produziert." Man lasse den Körper also ein für ihn fremdes Virusprotein produzieren, gegen das sich dann die Immunabwehr richtet, so Vogel. Diese Impfstoffe seien mit deutlich weniger Aufwand und schnell in hohen Zahlen herzustellen. Sie könnten zudem schnell angepasst werden, wenn sich das Virus verändere.

 
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  • markmuen
    Nachtrag zur Einordnung:
    Eine Effektivität von mehr als 90 % spricht für eine hohe Schutzwirkung ähnlich wie bei Masern, Mumps und Röteln, wo 93 bis 99 % der geimpften eine protektive Immunität erreichen.
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  • markmuen
    Von den 43.538 Teilnehmern haben sich 94 mit Covid-19 infiziert. Von den 94 Infizierten sind mehr als 90% Teilnehmer, die nicht geimpft wurden. <10% der Infizierten wurden trotz Impfung infiziert.
    Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/118189/SARS-CoV-2-Impfstoff-von-Biontech-Pfizer-verhindert-in-Phase-3-Studie-mehr-als-90-der-bestaetigten-Infektionen

    Somit ist das Risiko an Covid-19 zu erkranken etwa 9-10mal größer, wenn man sich nicht impfen lässt.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Fair wäre, zu erläutern, was "90 % Wirksamkeitsrate" wirklich heißt.

    Der unbedarfte Leser meint, 90 vom 100 wären nicht krank geworden.

    In Wahrheit wurden Tausende infiziert, aber fast niemand wurde krank. Aber von den ganz wenigen, die krank wurden, stammten 90 % aus der Vergleichsgruppe, denen ein Placebo gegeben wurde.
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  • Inschenioer
    Wo ist die Quelle für diese Behauptung? Denn das ist eine ziemlich steile Behauptung....
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Das ist keine steile Behauptung, sondern ein tatsache. Läßt sich zum Beispiel im Ärzteblatt nachlesen:

    https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/Corona-Impfstoff-zeigt-90-Prozent-Schutzwirkung-in-Phase-3-Studie-414484.html

    Wie die Mathematik dazu lautet, habe ich bereits erläutert. Eben nicht so, wie "man denkt" oder wie auch Sie denken....
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  • Inschenioer
    Die Mathematik haben sie nicht erläutert, sonst hätten Sie einen klare Formel für die Berechnung der Wirksamkeit aufgezeigt. Dies tun Sie bitte noch.

    Im Übrigen zeigt ihr Link zwar auf einen interessanten Artikel der Ärztezeitung, belegt aber auch keine Berechnungsmethode oder -Grundlage...

    Diesen Nachweis sind Sie weiterhin schuldig geblieben...
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Was gibt es daran nicht zu verstehen? Scrollen Sie doch hoch, @markmuen hat es schon genannt um im verlinkten Artikel steht es auch: von den fast 40.000 Probanden sind nur 94 erkrankt (das sind übrigens 0,2 Prozent!). Und weil 90% dieser 94 Personen aus der Gruppe der Placebo-Empfänger kam, aber nur 10% aus der Gruppe der Impfstoff-Empfänger, wird die Wirksamkeitsrate mit 90 % angegeben.

    Was soll da noch weiter erläutert werden?
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  • Inschenioer
    Naja, ich denke, wir hatten uns bloß missverstanden. Mit der Formel zur Berechnung der Wirksamkeit der Impfung und dem Artikel aus dem Ärzteblatt wird das Bild für mich rund:

    Ja, es gibt momentan erst mal nur 94 Infizierte bei ca. 40.000 Probanden und das ist für eine gute Statistik und für gute Sicherheit nicht schön, aber etwas besseres bekommen wir vorläufig nicht. Bleiben die Ergebnisse am Ende der Studie abzuwarten, ob da noch eine deutlich breitere Zahlenbasis bezüglich der Inzidenz kommt.

    Also nichts für ungut und danke für den Link 🙂
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  • Inschenioer
    Ich halte Ihre Ausführung für sehr irreführend! Bei Wikipedia kann man sich einfach und verständlich informieren:

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Impfstoffwirksamkeit

    Als Rechen-Beispiel: Von 200 Probanden bekommen 100 den Impfstoff und 100 das Placebo. In der geimpften Gruppe erkranken 10 Personen trotz Impfung, in der Placebo- Vergleichsgruppe dagegen 90. Dann hat man rechnerisch eine Wirksamkeit von 88%.

    Soweit die Mathematik dazu.

    Und wie gesagt: ich hätte gerne eine Quelle, um Ihre Behauptung prüfen zu können. Danke 🙂
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