
Kulturreferent Achim Könneke hat noch Hoffnung, dass die großen städtischen Veranstaltungen Mozartfest und Hafensommer trotz der vielfältigen Einschränkungen und Verbote wegen der Corona-Pandemie "in irgendeiner Form stattfinden können". Abgesagt sind die beiden Konzertreihen deshalb noch nicht, wie Könneke kürzlich im Notausschuss des Stadtrates berichtete. Die Veranstalterteams bereiten sich derzeit, wie andere städtische Kultureinrichtungen auch, auf verschiedene Szenarien vor.
"Noch sind wir optimistisch, dass einiges oder vieles stattfinden kann", sagte Könneke – wohl wissend, dass die aktuell bis zum 19. April befristeten Corona-Maßnahmen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verlängert werden.
Bessere Chancen für den Hafensommer
Beim Hafensommer, der Ende Juli beginnen soll, ist die Hoffnung größer, denn die Konzerte finden unter freiem Himmel statt. Könneke hofft, dass bis dahin zumindest 400 bis 500 Zuschauer als Publikum auf der Hafentreppe zugelassen werden.
Das erste Konzert des Mozartfests für pflegende Angehörige im Exerzitienhaus Himmelsporten steht allerdings bereits Mitte Mai im städtischen Veranstaltungskalender, richtig los gehen soll es am 29. Mai – auch hier hofft der Kulturreferent noch, dass zumindest ein Teil des Programms unter Auflagen und Einschränkungen stattfinden kann: "Es sind in der Regel keine großen Konzerte", sagte Könneke.
Die städtischen Kultureinrichtungen vom Mainfranken Theater über das Museum im Kulturspeicher bis zur Sing- und Musikschule bereiten sich derzeit jedenfalls auf mehrere Szenarien der Lockerung oder Aufhebung der Ausgangsbeschränkungen und Veranstaltungsverbote vor: "Wenn das öffentliche Leben wieder stattfinden kann, wann immer das auch sein wird, müssen wir vorbereitet sein und an den Start gehen können", so der Kulturreferent.
Kritische Situation bei privaten Kulturträgern
Deutlich kritischer stellt sich die Situation bei privat betriebenen kulturellen Einrichtungen und Theatern dar – viele von ihnen haben existenzielle Probleme oder werden sie sehr bald bekommen. Die Stadt hilft ihnen laut Könneke, wo sie kann: Mietzahlungen für städtische Räume werden vorerst für drei Monate gestundet. Bereits ausbezahlte Fördermittel für Projekte, die ausfallen müssen, werden nicht zurückgefordert, "weil wir davon ausgehen, dass die Kosten bereits angefallen sind."
Auch bei den Sportvereinen, für die Könnekes Referat ebenfalls zuständig sind, stellt die Stadt derzeit keine Hallenmieten in Rechnung. Außerdem wurden die im Haushalt vorgesehenen Fördermittel bereits ausbezahlt: "Wir haben von einigen größeren Vereinen die Mitteilung bekommen, dass die Liquidität für drei Monate gesichert ist", teilte Könneke mit.
Solange es keinen Impfstoff gibt, sind Veranstaltungen verantwortungslos!