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Würzburg
Corona: Der Run auf die Masken hält an
Vor Anfragen kaum mehr retten kann sich die Firma Wegerich, die seit Montag Schutzmasken herstellt. Ein dringender Appell des Firmenchefs: Anfragen nur noch per Mail.
Geschäftsführer Markus Wegerich mit einer der Masken, die seit Montag in seinem Betrieb produziert werden.
Foto: Thomas Obermeier | Geschäftsführer Markus Wegerich mit einer der Masken, die seit Montag in seinem Betrieb produziert werden.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:16 Uhr

Seit Anfang der Woche produziert die Würzburger Firma Schaumstoffe Wegerich derzeit nicht nur in Krankenhäusern und Pflegeheimen dringend benötigte Schutzmasken für medizinisches Personal. Seitdem diese Redaktion über die Initiative des Firmenchefs Markus Wegerich berichtet hat, reißen die Anfragen nicht ab.

"Wir haben wahnsinnig viele Anrufe und Mails", berichtet Wegerich am Telefon. "Das führt soweit, dass wir teilweise weinende Menschen am Telefon haben, die um Masken betteln", sagt er. "Wir versuchen aber streng nach Dringlichkeit zu sortieren und fordern jeden noch einmal eindringlich auf, nur über die Mailadresse info@schaumstoffe-wegerich.de anzufragen und zu sagen, wer er ist, wie viele Masken er braucht, und warum er glaubt, dass er auf der Prioritätenliste vorne ist", wiederholt er seine Aufforderung. 

"Ich habe bis heute keine amtliche Vorgabe, wohin ich liefern darf oder nicht"

Der Würzburger Katastrophenschutz habe sich bereits nach einer ganzseitigen Anzeige in dieser Zeitung am Samstag bei ihm gemeldet, und gefragt, wie die Verteilung geplant sei, berichtet Wegerich. "Ich habe erklärt, dass für uns Krankenhäuser und Pflegeheime Priorität vor Speditionen und Privatpersonen haben." Es sei dann jemand vorbei gekommen und habe Masken abgeholt. "Damit waren sie wohl zufrieden, denn ich habe bis heute keine amtliche Vorgabe, wohin ich liefern darf oder nicht", berichtet Wegerich.

Er habe diese Aufgabe jetzt ausschließlich an seine Mitarbeiter delegiert, auch wenn das für sie schwierig zu entscheiden sei. "Ich will nämlich nicht, dass es heißt, ich hätte meine Gschaftlhuber zuerst bedient", stellt er fest. "In der Produktion geben wir Vollgas im Zwei-Schicht-Betrieb mit Überstunden und auch am Wochenende", sagt er. 

Ein sechseinhalbminütiger Bericht läuft am Donnerstag im Bayerischen Fernsehen

"Wir sind am Freitagabend um 19 Uhr im Bayerischen Fernsehen mit einem sechseinhalbminütigen Bericht im Rahmen der Sendung Mehrwert zu sehen", berichtet Wegerich weiter. Da wird der Aufbau unser Maske genau gezeigt", bezieht er sich auf einen Bericht auf Spiegel-Online, in dem andere Textilhersteller, die ebenfalls auf die Maskenproduktion umgestellt hatten, stark kritisiert werden.

"Wenn mich jemand fragt, seid Ihr auch so Attrappenhersteller, sage ich, nein, das sind wir eben nicht." Man hört, dass ihm dies am Herzen liegt. "Wir haben extra diesen mehrschichtigen PP-Vlies verarbeitet, der im direktem Vergleich mit einer OP-Maske die gleiche Materialbezeichnung trägt, es fühlt sich gleich an, es sieht gleich aus", sagt er. "Ich traue mich nur nicht zu sagen, dass es das Gleiche ist."

Update:; In einer früheren Version des Artikel hatte es geheißen, die Sendung würde bereits am Donnerstag ausgestrahlt, dies hat der BR geändert, sie wird nun an diesem Freitag um 19 Uhr im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt.

 
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