
Dank einer aufmerksamen 83-Jährigen konnte die Polizei am Freitagnachmittag eine mutmaßliche Geldabholerin eines Callcenterbetruges vorläufig festnehmen. Wie es im gemeinsamen Pressebericht von Polizei und Staatsanwaltschaft heißt, ist die Abholerin dem Sachstand nach zusätzlich dringend verdächtig, einen Tag zuvor in Theilheim Wertgegenstände abgeholt zu haben. Dort war, wie berichtet, ein 84-jähriger Mann um eine niedrige fünfstellige Summe gebracht worden.
Zur Sicherheit sollte die Seniorin alles Wertvolle in einen Kochtopf geben
Am Freitagmittag erhielt die Seniorin aus dem Rimparer Ortsteil Maidbronn von einer angeblichen Kripobeamtin des "Raubdezernats" einen Anruf, heißt es im Pressebericht. Die falsche Polizistin täuschte vor, dass in der Nachbarschaft eingebrochen worden sei und nun Geld und Wertgegenstände der 83-Jährigen in Gefahr seien. Zur Sicherheit sollte sie alles Wertvolle in einen Kochtopf geben und diesen vor die Haustür stellen. Die Angerufene durchschaute jedoch schnell das kriminelle Spiel und alarmierte die echte Polizei.
Um mögliche Täter zu überführen, stellte die Seniorin einen Topf vor die Haustür und wartete gemeinsam mit Einsatzkräften der Polizei auf den potenziellen Abholer. Rund eine Stunde nach dem ersten Anruf tauchte eine 24-Jährige vor der Haustür auf und nahm den Kochtopf an sich. In dem Moment, als die junge Frau gehen wollte, klickten die Handschellen und Zivilkräfte der Polizei nahmen sie vorläufig fest, so der Pressebericht.
Ein Ermittlungsrichter erließ einen Haftbefehl gegen die 24-Jährige
Im Zuge der Ermittlungen durch die Kripo Würzburg erhärtete sich der Verdacht, dass die Frau bereits einen Tag zuvor in Theilheim einen Topf mit Wertgegenständen bei einem 84-Jährigen abgeholt hat. Ob die 24-Jährige für weitere vollendete und versuchte Betrugsdelikte verantwortlich sein könnte, werde derzeit geprüft, heißt es weiter.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft führte die Polizei die Beschuldigte am Samstag dem Ermittlungsrichter vor. Dieser folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft und erließ einen Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des gewerbsmäßigen Betrugs. Nach der Vorführung kam die 24-Jährige direkt in eine Justizvollzugsanstalt.