Mit dem Wochenende beginnen auch in Bayern und Baden-Württemberg die Sommerferien. Wer eine Urlaubsreise mit dem Flugzeug plant, sollte schon im Vorfeld einige Tipps beachten. Zumal jetzt neben Personalengpässen auch noch Warnstreiks zu Flugausfällen und Verspätungen führen können. Laut der Lufthansa sollen die Auswirkungen des Warnstreiks an diesem Mittwoch noch bis zum Wochenende spürbar sein.
Vor der Buchung:
Sollten Sie Ihren Flug noch nicht gebucht haben, empfiehlt es sich laut dem Verband Allianz selbständiger Reiseunternehmen (ASR) besonders auf die Tages- und Wochenzeit zu achten. "Wer am ersten Ferientag um 7 Uhr nach Mallorca fliegt, sollte natürlich mehr Zeit einplanen als jemand, der (...) an einem Mittwoch mittags nach Madrid fliegt", erklärt Anke Budde, Vizepräsidentin des Verbands. Ein Flug um die Mittagszeit sei immer besser als ein Flug in den Morgen- oder Abendstunden. Die Gefahr von Verspätungen erhöhe sich Richtung Abend besonders, so Budde.
Check-in und Gepäck:
Prinzipiell gilt: "Reisende sollten (...) immer den Status ihres Fluges im Blick haben, so früh wie möglich online einchecken und natürlich nicht auf den letzten Drücker am Flughafen erscheinen", fasst Anke Budde gegenüber dieser Redaktion zusammen. Den Check-in können Fluggäste bereits bequem von zu Hause aus online erledigen. Zahlreiche Airlines bieten einen Vorabend-Check-in an. Dieser ist etwa 24 Stunden vor dem Abflug möglich und spart lange Wartezeiten an den überfüllten Schaltern oder Check-in-Automaten am Flughafen.
Fluggäste können den Vorabend-Check-in auch für Ihr Gepäck nutzen. Allerdings sollten Passagiere wichtige Dokumente und Medikamente immer bei sich tragen, falls das Gepäck verloren geht oder verspätet am Zielort ankommt. Sollten Sie sich im Urlaub eine Ferienwohnung gemietet haben oder über eine Waschmaschine verfügen, könnte es eine Option sein, nur mit wenigen Kleidungsstücken im Handgepäck zu verreisen und im Urlaub zu waschen. "Die Airlines sehen es natürlich nicht gerne, wenn Passagiere die Handgepäckregel voll ausreizen. Dennoch raten wir als Verband eher zu Handgepäck als Aufgabe-Gepäck", so Budde. Passagiere mit Bordkarte, aber ohne Aufgabe-Gepäck, können nämlich direkt zur Sicherheitskontrolle gehen. Informationen zum Vorabend-Check-in erhalten Reisende bei ihrer jeweiligen Fluggesellschaft.
Sicherheitskontrollen:
Vor den Sicherheitskontrollen an Flughäfen kommt es immer wieder zu Wartezeiten. "Achten Sie auf die Anzeigetafeln im Terminal sowie in der App oder Webseite Ihres Abflughafens. Die Kontrollstellen mit den kürzesten Wartezeiten werden dort angezeigt", erklärt Isabell Polders vom Flughafenverband ADV. Alle Fluggäste könnten mithelfen, den Ablauf der Sicherheitskontrollen zu beschleunigen. Beispielsweise sollen schon im Vorfeld Schlüssel, Laptop, Handy und Kosmetikartikel aus dem Handgepäck genommen und separat auf das Band gelegt werden.
Um vermeidbare Kontrollen zu umgehen, empfiehlt es sich zudem, schon zu Hause beim Packen auf die Vorgaben von Bundespolizei und Airlines zu achten. Hinweise zu verbotenen und gefährlichen Gegenständen erhalten Sie beispielsweise auf der Homepage der Bundespolizei. Klar ist: Elektronische Geräte wie Powerbanks und E-Zigaretten sind ausschließlich im Handgepäck erlaubt. Flüssigkeiten sind auf 100 Millimeter beschränkt und müssen in einem durchsichtigen, wieder verschließbarem Beutel verpackt sein.
Boarding:
Um ein schnelles Boarding zu ermöglichen, sollten Sie Ihre Bordkarte und ihren Ausweis bzw. Reisepass bereithalten. Airlines boarden nach unterschiedlichen Kriterien. Die Lufthansa lässt beispielsweise "immer zuerst die Passagiere am Fenster boarden, dann die Gäste in der Mitte, dann erst die Passagiere, die am Gang sitzen", erklärt Anke Budde vom Verband ARS. Andere Airlines lassen die Fluggäste von hinten nach vorne einsteigen. Wer sich im Vorfeld informiert und nach den Kriterien der jeweiligen Airline einen Sitzplatz bucht, kann somit gegebenenfalls auf einen schnelleren Zustieg hoffen.
Verspätungen, Annullierungen, Flugverlegungen oder Überbuchungen:
Sollten während Ihrer Reise Problemen mit Ihrer Flugverbindung auftreten, empfiehlt Ihnen die Verbraucherzentrale Bayern sich zunächst an das Bodenpersonal der Fluglinie zu wenden. Zudem sollte man das Hotel, die Mietwagenfirma oder den Veranstalter der Pauschalreise informieren. Die von der Verbraucherzentrale entwickelte App "Flugärger" helfe, eventuelle Schadenersatzansprüche zu prüfen. "Mit unserer App haben Flugreisende die Möglichkeit, Ansprüche bequem und kostenlos zu prüfen und bei der Airline geltend zu machen", so Julia Zeller, Referentin der Verbraucherzentrale.
Flugreisen vermeiden
Der beste Tipp - mit Hinblick auf die Umwelt - kommt zum Schluss: Vermeiden Sie Flugreisen. So sparen Sie sich nicht nur den Stress am Flughafen, sondern entlasten auch die Umwelt. Fliegen ist laut dem Bundesumweltamt die klimaschädlichste Art der Fortbewegung. Wer beispielsweise von Deutschland nach Mallorca und zurück fliegt, der belastet seinen CO2-Fußabdruck um rund 0,5 Tonnen CO2. Zum Vergleich: Mit einem Mittelklassewagen kann man dafür knapp 2500 Kilometer zurücklegen. Noch besser sind natürlich umweltfreundlichere Alternativen wie Bahn oder Bus.