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Würzburg
Cannabis-Shop Würzburg: Was hat die Razzia ergeben?
Anfang November beschlagnahmte die Polizei im Würzburger Cannameleon Hanfprodukte. Die Redaktion hat die Polizei gefragt, was dabei heraus gekommen ist.
Aus Cannabis kann man viele verschiedene Produkte machen. Einige davon wurden jetzt auf der Messe für Alternativmedizin in Bangkok vorgestellt.  
Foto: AFP/MLADEN ANTONOV | Aus Cannabis kann man viele verschiedene Produkte machen. Einige davon wurden jetzt auf der Messe für Alternativmedizin in Bangkok vorgestellt.  
Marius Flegler
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:10 Uhr

Vor drei Monaten durchsuchte die Polizei die Geschäftsräume der Cannabis-Shops Cannameleon in Würzburg und Schweinfurt. Wie auch in Schweinfurt wurden bei der Razzia in Würzburg etliche Hanf-Produkte beschlagnahmt. So sollten Beweismittel aufgrund des Verdachtes auf Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) sichergestellt werden. Die Polizei ging davon aus, dass die beschlagnahmten Produkten mehr berauschendes Tedrahydrocannabinol (THC) enthielten, als erlaubt ist. 

Polizei beantwortet Fragen nicht  

Haben sich diese Vorwürfe bestätigt? Aktuell kann die Polizei diese Frage nicht beantworten. Denn die Untersuchung der beschlagnahmten Proben sei noch nicht abgeschlossen. Auf Anfrage dieser Redaktion teilt das Polizeipräsidium Unterfranken jetzt mit, dass deren Auswertung durch das Bayerische Landeskriminalamt noch andauert. Wann mit einem Ergebnis zu rechnen ist, könne man nicht sagen. 

Doch woher stammt der Verdacht, dass in den Shops gegen das BtMG verstoßen wurde? Dazu möchte die Polizei keine Angaben machen. Auch den Vorwurf, Cannameleon hätte THC-haltige Produkte an Minderjährige verkauft, will das Polizeipräsidium nicht begründen.

Blick auf den CDB-Shop der Kette 'Cannameleon' in der Eichhornstraße in Würzburg. 
Foto: Daniel Peter | Blick auf den CDB-Shop der Kette "Cannameleon" in der Eichhornstraße in Würzburg. 

"Den Vorwurf, wir würden Betäubungsmittel an Minderjährige vertreiben, weisen wir entschieden zurück", so Geschäftsführer Lukas Schwarz. Die Razzia habe Auswirkungen auf das laufende Geschäft gehabt. Schwarz schätzt seine Umsatzeinbuße auf einen fünfstelligen Betrag. "Vor allem ältere Menschen, die einen großen Teil unserer Kundschaft ausmachen, wurden von der gesamten Aktion abgeschreckt", so der Inhaber. Ihm lägen Laborwerte zu all seinen Produkten vor. Diese würden mit jeder Charge, die sein Geschäft erreicht, mitgeliefert. Die THC-Werte befänden sich eindeutig unter dem gesetzlich vorgegebenen Wert.

Labortest dauert etwa fünf Tage

Die Anfrage dieser Redaktion bei einem privaten Labor für Lebensmittel- und Pharma-Analytik, welches nicht namentlich genannt werden möchte, ergibt, dass die übliche Verfahrensdauer bei Produkttests auf THC bei etwa fünf Tagen liegt. Die Anzahl der zu testenden Produkten spiele hierbei eine untergeordnete Rolle.

Von der Polizei beschlagnahmte Ware wird allerdings in staatlichen Laboren getestet. Hierbei sind vermutlich umfassendere Protokollierungen und Dokumentierungen nötig, was die Dauer der Untersuchung verlängern könnte. Warum die Untersuchung durch das Landeskriminalamt aber auch nach drei Monaten noch nicht abgeschlossen ist? Die Polizei beantwortet diese Frage nicht. 

Zu Durchsuchungen in Cannabidoil-Shops wie in Würzburg kam es 2019 bundesweit. In den Geschäften werden Cannabisprodukte verkauft. Das ist erlaubt, sofern sich die Käufer an diesen nicht berauschen können, sprich ihr THC-Gehalt unter 0,2 Prozent liegt. 

 
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  • schroek1@web.de
    "Alarmierend! Zahl der Cannabis-Toten in Deutschland auch dieses Jahr wieder nicht gesunken!"
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  • Jochen7S
    Die Polizei hat offenbar nichts wichtigeres zu tun...
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  • 4650246
    Warum bitte soll die Polizei Ergebnisse laufender Ermittlungen mit der Öffentlichkeit teilen? Das ist kein Tatort bei dem man GEZ finanziert in der ersten Reihe sitzt.
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  • butterfly74
    Die Sache stinkt. 3 Monate um Ergebnisse zu finden? Wie sagte schon Putin beim Irakkrieg, wenn man keine Beweise findet dann macht man welche.
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  • Arcus
    warum dauert es solange bis Ergebnisse vorliegen? Na ja bis jetzt hat man nichts gefunden und jetzt muß halt solange geprüft werden bis man doch eine geringe Abweichung findet. Auch mit solchen Polizeiaktionen kann man das Vertrauen nachhaltig stören.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Oder es wird halt kein Ergebnis bekannt gegeben weil es zu Schadensersatzforderungen führen könnte.
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