Ein Bild von seiner Freundin, ein Sprüche-Banner von seinen Kumpels und selbst gemalte Bilder von Patenkind Timo und dessen Schwester Jana - das ist gerade alles, was Michael B. (Name der Redaktion bekannt) an seine Heimat Sonderhofen erinnert. Der 32-Jährige Kampfmittelabwehroffizier aus der 10. Panzerdivision Veitshöchheim ist von April bis September in Mali im Einsatz.
Das westafrikanische Land ist seit 2012 Angriffen von islamistischen Terroristen und Tuareg-Rebellen ausgesetzt. Die Europäische Union unterstützt seit 2013 die Ausbildung der malischen Streitkräfte mit der Europäischen Trainingsmission (EUTM), an der 28 Staaten beteiligt sind. Welche Aufgaben der Sonderhöfer Michael B. dabei hat, wie gefährlich sein Alltag ist und warum er den heimischen Bäcker vermisst, erzählt er im Interview. Ein Anruf aus dem Feldlager in Koulikoro.
Michael B.: Mir geht es sehr gut, die Arbeit zusammen mit den internationalen Kräften macht viel Spaß. Mali ist ein schönes Land und die Bevölkerung ist sehr freundlich uns gegenüber. Manchmal hat man Heimweh, aber das ist ja normal, wenn man so lange von daheim weg ist.
Michael B.: Bei meiner Arbeit geht es darum, die eigene Truppe vor Kampfmitteln zu schützen. Das können Blindgänger, Sprengfallen, Minen, Mörser, Raketen oder Handwaffenmunition sein. Und als Offizier bin ich der Vorgesetzte meiner Trupps, die aus einem deutschen und einem spanischen Trupp bestehen. Normalerweise gehört dazu noch ein spanischer Kampfmittelaufklärungstrupp, der aber aufgrund der Coronamaßnahmen und der daraus resultierenden Personalreduzierung gerade nicht in Mali ist.
Michael B.: Jein. Im Endeffekt ist die Munition nicht gefährlich - man muss nur wissen, wie man damit umgeht. Eine Hauptaufgabe von uns ist, dass wir vor Blindgängern schützen müssen. Wenn zum Beispiel auf der Schießbahn geschossen wird und die Munition blind geht, also der Zünder nicht auslöst, entschärfen und beseitigen wir diese. Wir stellen auch die Handwaffenmunition sicher, die die Malis finden. Wenn eine gewisse Menge gesammelt wurde, gehen wir auf den Sprengplatz und vernichten die Munition, damit diese nicht missbraucht werden kann.
Michael B.: Zu unserer Arbeit gehört auch, Sprengfallen zu entschärfen. Aber diese Bedrohungslage ist im Raum Koulikoro derzeit niedrig.
Michael B.: So ungefähr kann man sich das vorstellen. Ich bin auch für diese Aufgabe ausgebildet. Wir alle haben die gleiche Befähigung, aber ich bin das koordinierende Element, das die ganzen Trupps fachlich führt.
Michael B.: Es kommt darauf an, wie die Bedrohungslage hier ist. Zur Zeit ist diese relativ niedrig. Unser momentaner Hauptauftrag ist die Kontrolle aller einfahrenden Fahrzeuge im Camp. Wir suchen diese auf Kampfmittel und Sprengfallen ab.
Michael B.: Das ist Routine. Dafür wurde ich langjährig in Deutschland ausgebildet. Die Ausbildung zum Kampfmitteloffizier ist eine der längsten und schwierigsten innerhalb der Bundeswehr.
Michael B.: Zum einen ist es die Sprachbarriere. Im spanischen Trupp spricht nicht jeder englisch und dann muss man sich eben mit Händen und Füßen verständigen, aber das kriegt man auch hin. Oder man fängt an spanisch zu lernen und mit den Standardfloskeln klappt das dann ganz gut. Daneben sind es die verschiedenen Ausbildungen. Wir sind im Camp 13 verschiedene Nationen, darunter Finnen, Italiener, Schweden, Österreicher, Portugiesen oder Esten. Davon wurde jeder anders ausgebildet und hat eine andere Armeestruktur. Das ist zum einen manchmal schwierig, zum anderen erweitert das aber auch den Horizont. So sieht man, wie die anderen Armeen arbeiten.
Michael B.: Sehr gut. Sie sind sehr freundlich, ein paar Einzelne können sogar deutsch, weil sie in Deutschland ihre militärische Ausbildung genossen haben und sogar dort studiert haben.
Michael B.: Es gibt auch Coronafälle hier in Mali. Wir im Camp haben auch Auflagen, wie Abstand halten, Hände waschen und desinfizieren. Wenn wir das Camp verlassen, müssen wir immer Handschuhe und Maske tragen und den Kontakt zur Bevölkerung meiden. Corona geht auch nicht an uns vorbei. Wir sind auch nicht in voller Truppenstärke hier. Wir sind auf Trainingsmission und das Training wurde bis vor kurzem komplett eingestellt, um keinen Infektionsherd darzustellen.
Michael B.: Klar hat sie ein mulmiges Gefühl. Aber das ist bereits mein zweiter Einsatz. Ich war 2017 knapp sieben Monate in Afghanistan und das war noch einmal etwas Anderes. Hier unten geht es mir gut und ich habe gute Kameraden um mich herum. Das beruhigt sie dann auch.
Michael B.: Noch nicht. Obwohl der Truppführer vom deutschen Trupp aus Bamberg ist – aber das war es dann mit den Franken. Aber wir sind ja aus der 10.Panzer Division aus Veitshöchheim hier in Mali, von daher kennt man sich auch.
Michael B.: Deutsches Brot. Wir kriegen hier nur Weißbrot und das ist für einen Deutschen schon gewöhnungsbedürftig. Ich kriege auch Brotbackmischungen geschickt, aber es ist halt etwas anderes, wenn ich frühs zum Bäcker gehe und dort Schwarzbrot oder Roggenbrot bekomme.
Michael B.: In den Wald gehen und das kühle Klima genießen. Aber vor allem, wie es sich für einen Franken gehört: Brotzeit.
Denn dieser feige Mord an den französischen Entwicklungshelfern darf nicht ungesühnt bleiben. Wo bleibt da die innereuropäische Solidarität und die Solidarität mit Afrika??
Bitte sofort unsere Soldaten dort abziehen.
Das ist besser als solcher illegaler Kriegswaffenhandel wie er im Hamburger Hafen läuft:
https://www.mopo.de/hamburg/politik/pistolen--gewehre---panzer-ruestungsexport-boom-im-hamburger-hafen-37161032
"Immer wieder wurde in den vergangenen Jahren in Hamburg gegen Rüstungsexporte demonstriert – immerhin werden zahlreiche Kriegsgeräte über den Hafen verschifft. Der Protest wird aber offensichtlich ignoriert. Im vergangenen Quartal gab’s sogar einen regelrechten Waffenexport-Boom!"
Dieser illegale Kriegswaffenhandel der Bundesregierung muss unterbunden werden und bestraft werden (Kriegswaffenkontrollgesetz).