
Das würden sich gerade so viele Fans der Würzburger Kickers wünschen: Mal wieder bei einem Heimspiel im Stadion am Dallenberg dabei zu sein, die Mannschaft anzufeuern, sich über Siege zu freuen oder in der Niederlage gemeinsam Trost zu finden. Aber das Coronavirus lässt dies für Fußballspiele im Moment nicht zu. Bei Parteiveranstaltungen ist die Lage eine andere.
Der Bundestagsabgeordnete Paul Lehrieder (CSU) hat es am Donnerstagabend geschafft, seine Fans ins Stadion zu holen. Auf der Haupttribüne nehmen sie Platz – mit reichlich Abstand und Mundschutz. Darunter ist auch Würzburgs Schul- und Sportbürgermeisterin Judith Jörg. Unter diesen strengen Hygieneregeln könnten doch auch wieder Fußballfans ins Stadion kommen, oder? Sie nickt. Doch entscheiden kann sie es nicht – dafür sind andere zuständig.
Paul Lehrieder erwartet einen spannenden Wahlkampf
Paul Lehrieder steht mittlerweile auf dem Platz. Ein bisschen nervös ist er, schließlich muss er heute Abend gewinnen. Der 61-jährige Rechtsanwalt aus Gaukönigshofen will in der nächsten Wahlperiode wieder den Wahlkreis Würzburg in Berlin vertreten. Es ist Lehrieders fünfte Kandidatur – und er weiß, "das wird ein spannender Wahlkampf".
Dass es nicht einfach für die CSU wird, ist auch dem Versammlungsleiter bewusst. Landrat Thomas Eberth, der auch CSU-Kreisvorsitzender ist, wird von den 149 Delegierten dazu gewählt. Gewohnt kompakt und sportlich managt er die Formalitäten. "Uns fallen 100 Gründe ein, warum man auf allen Ebenen mit der Politik der CSU nicht einverstanden sein kann", sagt er mit überraschender Ehrlichkeit. "Aber auch 1000 Gründe, warum die CSU Verantwortung übernehmen muss", fügt er hinzu.
Für Lehrieder war es die bislang herausforderndste Wahlperiode seiner politischen Laufbahn
Eberth weiß, dass dieser Wahlkampf, der am Donnerstagabend im Kickers-Stadion am Würzburger Dallenberg beginnt, herausfordernd wird. "Wir müssen die Wähler überzeugen, unseren Kandidaten zu wählen – das wird nicht einfach." Themenbesetzt, menschlich, offen und transparent soll die Kampagne werden, sagt Eberth.

Dann bekommt Paul Lehrieder das Wort. "Die laufende Wahlperiode war die herausforderndste meiner bisherigen politischen Laufbahn", sagt er mit Blick auf die Corona-Pandemie. Sie zeige, wie "stark unser Land ist", fährt er fort und lobt die Menschen, die "überall Großartiges leisten." Positiv sehe er auch das erfolgreiche Kurzarbeit-Modell und fordert, den Pflegeberuf aufzuwerten.
Woran Lehrieder im 20. Bundestag arbeiten möchte
"Die Leistungen müssen gerechter bezahlt werden", sagt er und fühlt sich verpflichtet, "Deutschland wettbewerbsfähig für das 21. Jahrhundert zu machen". Dazu brauche es ein klares Aufbruchssignal für Reformen, mit Mut zur Tat und zur Veränderung. "Arbeiten wir an einer Modernisierungsoffensive für unser Land", ruft Lehrieder seinen Fans im Stadion zu – und von der Haupttribüne kommt starker Beifall zurück.
Nicht nur das. Die CSU-Delegierten im Stadion wollen, dass Lehrieder in der 20. Wahlperiode des Deutschen Bundestages wieder die Interessen von Stadt und Landkreis Würzburg in Berlin vertritt. 97,98 Prozent der 149 Wahlberechtigten nominieren ihn erneut, nur drei sind gegen seine Kandidatur.
Damit bleibt der Abgeordnete aus dem Ochsenfurter Gau unumstrittener CSU-Direktkandidat und setzt seine guten Ergebnisse der vergangenen Nominierungen fort. 2016 wurde er mit 99,3 Prozent der Delegiertenstimmen gewählt, 2012 bekam er 95,3 Prozent. Erstmals aufgestellt wurde Lehrieder 2005 – das Direktmandat gewann er mit 47,2 Prozent und folgte damit auf Wolfgang Bötsch, der bis dahin 29 Jahre lang der Würzburger Bundestagsabgeordnete war.
Für Lehrieder könnte es am 26. September ein knapper Wahlsieg werden
Lehrieder will einen "leidenschaftlichen Wahlkampf" führen, auch weil er weiß, dass es dieses Mal spannend werden könnte. Eine kürzlich vom Meinungsforschungsinstitut Insa veröffentlichte Sonntagsfrage sieht den Wahlkreis Würzburg zwar noch in CSU-Hand, aber mit einem Vorsprung von weniger als drei Prozent. Lehrieder kennt diese Umfrage, sie sporne ihn an, sagt er. Angst vor den Grünen habe er nicht, Respekt aber schon.
Für die Main Post für Fotos schon.
Eigentlich nicht wählbar wenn man sieht was die CSU zur Zeit vorführt.
Aber bitte die Grünen auch nicht da wirds auch nicht besser.
Die,CSU/CSU Fraktion hat dafür gesorgt, dass es nun vermutlich einen völlig überdimensionierten Bundestag mit über 700 Abgeordneten gibt. Dabei ging’s der CSU nur um Machterhalt.
Wegen den Anwohner ,sonst gibt's wieder Ärger
Hauptsache wir dürfen uns nicht treffen. Solche Egoisten.
Dann wird es wenigstens mal spannend, was das Direktmandat betrifft.
Bis zur Landtagswahl (Patrick Friedel Gegen Oliver Jörg, allerdingsnur in der Stadt Würzburg) war das immer ein Selbstläufer.