Wie machen Lehrkräfte ihre Schüler fit für die digitalisierte und zunehmend vernetzte Welt? Wichtige Voraussetzung: Lehrer müssen selbst entsprechend ausgebildet sein. Die Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg hat ein spezielles Programm dazu aufgelegt. Es wird vom Bundesbildungsministerium mit 2,1 Millionen Euro gefördert.
Mit über 5800 Lehramtsstudierenden ist die Uni Würzburg laut ihrer Pressestelle bayernweit die zweitgrößte Institution für die Ausbildung von Lehrkräften. Vor zweieinhalb Jahren gab es noch Ärger, weil die Universität mit Projekten zur Lehrerbildung im Bundesministerium abgeblitzt war. Die Studierenden kritisierten, dass sie an der Erarbeitung der Konzepte nicht beteiligt waren.
Verbindung von künstlicher und realer Welt
In der dritten Runde der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" nun also ein Erfolg: "CoTeach" heißt das Konzept, das interdisziplinär angelegt ist. Bildungs- und Fachwissenschaften arbeiten mit der Didaktik zusammen. Vor allem die Nutzung von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) soll künftigen Lehrkräften praxisnah beigebracht werden, heißt es aus der Uni.
Bei Virtual Reality erleben die Nutzer eine künstliche 3D-Welt, zum Beispiel durch eine VR-Brille. Bei Augmented Reality werden künstliche Objekte in die reale Welt eingefügt, zum Beispiel durch die Kamera am Smartphone.
Zehn Stellen werden in Würzburg geschaffen
Gefördert wird die JMU-Initiative vom Projektträger, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), im Rahmen der bundesweiten Qualitätsoffensive. Finanziert werden dadurch in Würzburg zwei Postdoktoranden-Stellen und acht Doktoranden-Stellen, die sich alleine auf dieses Zukunftsthema konzentrieren werden.
Die Förderrunde beginnt im ersten Quartal 2020 und endet spätestens zum Jahresende 2023. Zum Zuge kamen bayernweit neben Würzburg noch Bayreuth, München (TU), Passau und Regensburg.