Wenn Psychiatriechefs, Psychiater, Pflegedienstleiter und Therapeuten aus Würzburg, Werneck und Lohr kurzfristig ein gemeinsames Pressegespräch ankündigen, dann lässt das auf einen Ausnahmezustand, vielleicht sogar auf eine Krise schließen. Tatsächlich spricht Professor Jürgen Deckert, Direktor der Psychiatrie an der Würzburger Uniklinik, am Donnerstag in Würzburg dann auch von der "schlimmsten Bedrohung der Psychiatrie", die er in seiner Amtszeit an der Uniklinik erlebt habe. Und Deckert arbeitet dort seit über 30 Jahren.
Die unterfränkischen Klinikleiter, Therapeuten und Pfleger sind zusammengekommen, um für eine Petition zu werben, die abwenden soll, was sie am meisten fürchten: Und am meisten fürchten sie die Umsetzung der neuen "Richtlinie über die Personalausstattung in der Psychiatrie", die der Bundesausschuss für Gesundheit seit 2016 erarbeiten sollte, aber erst vor wenigen Wochen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Der Würzburger Psychiatriechef hält die Richtlinie für "emotionalisiert". Seiner Meinung werde diese Richtlinie die Versorgung von Psychiatriepatienten deutlich verschlechtert anstatt sie zu verbessern.
Der potentiell lebensgefährliche Psycho sollte aber schon in seiner Behandlung rückverfolgbar dokumentiert sein. Warum sollten Psychiater anders behandelt werden als Werker am Industrieprodukt.
der weiteren Berichterstattung am Freitag." Was soll dann die Vorabveröffentlichung eines derart informationsleeren Artikels?