
Innerhalb von nur acht Monaten hatte Bürgermeisterin Karin Kuhn (Bürgermitte Greußenheim, BmG) die Bevölkerung infolge der Pandemie im Jahr 2022 zur zweiten Bürgerversammlung in die Geisberghalle geladen. Trotz des kurzen Zeitraums bestätigte ihr Rechenschaftsbericht mehrere neue Entwicklungen. Hingegen eher verhalten waren die schriftlich und mündlich geäußerten Wünsche und Anträge.
Lediglich etwa vierzig Personen waren in die Geisberghalle gekommen
Lediglich etwa vierzig Personen hatten sich an diesem Abend kurz vor Weihnachten nach der im Frühjahr abgeschlossenen Generalsanierung in die Geisberghalle begeben. Zwischenzeitlich steht nach Kuhns Ausführungen auch der Erweiterungsbau für das Kinderhaus vor dem Abschluss. Die Feier zur offiziellen Eröffnung kündigte die Bürgermeisterin für Anfang Juli nächsten Jahres an.
Dass bei der Bürgerversammlung unter anderem die Entwicklung eines weiteren Großprojekts zur Sprache kommen würde, hatte sich im Ort nur wenige Tage zuvor abgezeichnet. Die an der ehemaligen Grundschule eingetroffenen Gerätschaften zum Abbruch zeugten vom Baubeginn zum "Haus der Begegnung" (HdB). In diesem Zusammenhang soll das ehemalige Schulgebäude im Schatten der nun schmucken Geisberghalle entfernt werden, um Platz zu machen für einen nicht minder attraktiven Komplex. Die barrierefreien verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten durch Räume zur Mittagsbetreuung sowie einem Multifunktionsraum und Vereinsräume für den Musikverein und die Faschingsfreunde zeigte Architekt Andreas Hanisch auf.
Die Gemeinde erhielt schon im Jahr 2018 eine Förderzusage
"Insbesondere die Räume zur Mittagsbetreuung zielen auf die ab 2026 geltenden gesetzlichen Vorgaben zur Ganztagesbetreuung ab. Und ich möchte mir als Bürgermeisterin und Mutter nicht den Vorwurf machen lassen, nichts getan zu haben, um unseren Grundschulkindern wenigstens die Betreuung im Ort zu ermöglichen, wenn wir schon über keinen Grundschulstandort mehr verfügen", rechtfertigte Kuhn die Entscheidung des Gemeinderates.
Die Kostenberechnung für den HdB-Neubau lag zu Jahresbeginn 2021 bei Vorlage der Genehmigungsplanung bei rund 1,9 Millionen Euro. Hierzu erhielt die Gemeinde schon im Jahr 2018 eine Förderzusage über 1,296 Millionen Euro aus dem Investitionspakt "Soziale Integration im Quartier". Wie schon bei der Generalsanierung der Geisberghalle geht Kuhn aber von einer durch die Inflation und die allgemeine Preisentwicklung bedingten, noch nicht absehbaren Kostensteigerung aus.
Deshalb prognostizierte die Bürgermeisterin durch die zu finanzierenden Kosten einen Anstieg der Pro-Kopf-Verschuldung. Unter Berücksichtigung von derzeit 1728 Einwohnern liege diese laut Kuhn aktuell bei 530 Euro. "Nach den Großprojekten Geisberghalle, Kinderhaus-Erweiterung und HdB-Neubau wird die Gemeinde mangels finanziell begrenzter Möglichkeiten bis auf Weiteres keine neuen Wünsche mehr realisieren können", beschränkte Kuhn mögliche Illusionen.
Den Sanierungsstau bei den Ortsstraßen räumte die Bürgermeisterin ein
Dennoch äußerte Ex-Bürgermeister Thomas Rützel den Hinweis zu dringendem Sanierungsbedarf für die Friedenstraße und die Friedhofsmauer. Entsprechenden Sanierungsstau bei den Ortsstraßen räumte die Bürgermeisterin ein. Gleichzeitig verwies Kuhn aber auf eine schwierige Finanzierung nach Wegfall der Straßenausbaubeiträge.
Darüber hinaus regte Rützel die Erstellung eines Notfallplans für den Katastrophenfall an. Laut Bürgermeisterin sei diesbezüglich bereits die Beschaffung eines Notstromaggregat geplant. Und stellvertretender Bürgermeister Armin Spitznagel ergänzte: Bei der Generalsanierung sei für die Geisberghalle als zentraler Ort eine entsprechende Einspeisemöglichkeit mit vorgesehen worden.
Eine weitere Nachfrage aus dem Publikum galt der Entwicklung des Mehrgenerationenparks "Obere Mühle". Noch im Dezember werde es diesbezüglich eine Sitzung geben, kündigte die Bürgermeisterin an.