
Untätig waren Gemeinderat und Verwaltung in Greußenheim während der Pandemie wahrlich nicht. Jedoch bedauerte Bürgermeisterin Karin Kuhn (Bürgermitte Greußenheim, BmG) bei der ersten Bürgerversammlung seit zwei Jahren, in dieser Zeit die Bevölkerung nicht wie gewohnt in die Entwicklung der Gemeinde mit hat einbinden zu können.
In Folge dessen konnte Kuhn den rund sechzig Besucherinnen und Besucher in der Geisberghalle umfassende Informationen zu zahlreichen abgeschlossenen, laufenden und geplanten Projekten liefern. Offenbar beeindruckt davon, und von der Optik der fast abgeschlossenen Generalsanierung und Erweiterung der Halle, hielten sich die Fragen aus der Bevölkerung im Anschluss an den Rechenschaftsbericht in Grenzen.
Geschwindigkeiten werden oft deutlich überschritten
Einen schriftlich eingereichten Antrag zur Bürgerversammlung trug VG-Geschäftsleiter Thomas Aufmuth den Anwesenden vor. Hierbei wurde neben einer festen und dauerhaft installierten Geschwindigkeitsmessanlage am Kreuzungsbereich Hauptstraße – Kreuzbergstraße auch eine generelle Beauftragung zur Verkehrsüberwachung durch die Gemeinde beantragt. Die Feststellung des Antragstellers bezüglich der in dem betreffenden Bereich bisweilen deutlichen Überschreitungen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h bestätigten Geschäftsleiter und Bürgermeisterin.
Nach vorliegenden Messungen lag der Spitzenwert der dort festgestellten Höchstgeschwindigkeit bei schier unglaublichen 107 km/h. Die beantragte Überwachung betreffend, verwies Geschäftsleiter Thomas Aufmuth auf eine mögliche Gründung eines Zweckverbandes im Bereich des Landkreises. Ein konkreter Zeitpunkt hierzu sei jedoch noch nicht absehbar. "Auf Dauer erachtete" Bürgermeisterin Karin Kuhn "die Beauftragung einer Verkehrsüberwachung aufgrund der zahlreich registrierten Verstöße als unumgänglich."
Realisierung des Mehrgenerationenparks schreitet voran
Eine Wortmeldung von Ex-Gemeinderat Bernd Waack betraf dessen Forderung, statt des Neubaus eines "Haus der Begegnung" (HdB) die ehemalige Schule für die beabsichtigte Nutzung zu ertüchtigen. Hierzu verwies Bürgermeisterin Karin Kuhn auf eine Aussage der Regierung von Unterfranken. Demnach werden für eine Ertüchtigung der ehemaligen Schule keinerlei Fördermittel bereitgestellt, erklärte Kuhn. Hingegen liege der Gemeinde für einen HdB-Neubau eine Förderzusage für einen Ersatzneubau über 1,3 Millionen Euro samt der Genehmigungsplanung vor, betonte Kuhn.
Für die Schulkind- und Mittagsbetreuung erachtete Kuhn das HdB als "zwingend erforderlich." Die Betreuungsmöglichkeit vor Ort sei mehrfach abgefragter Wunsch der Eltern, dem sich die Gemeinde stelle, bekräftigte die Bürgermeisterin. Als Baubeginn für das HdB nannte Architekt Andreas Hanisch nach Abschluss der derzeit laufenden Erweiterung des Kinderhauses.
In der Entwicklung befindet sich nach Kuhns Aussage auch die Realisierung des Mehrgenerationenparks "Obere Mühle" am westlichen Ortseingang. Die Bauleitplanung hierzu befindet sich aktuell in der zweiten Auslegung.
Abschluss der Restarbeiten an der Geisberghalle
Nach veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen wieder realistisch erscheint Kuhn die im Regionalplan ausgewiesene Entwicklung von Windkraftanlagen auf Greußenheimer Gemarkung. Diesbezüglich war bereits im Jahr 2015 ein interkommunaler Flächennutzungsplans (FNP) unter Beteiligung der Gemeinden Greußenheim, Eisingen, Hettstadt, Waldbrunn und Waldbüttelbrunn beschlossen worden.
Für das laufende Jahr äußerte Kuhn die Hoffnung auf Abschluss der Restarbeiten zur Generalsanierung und Erweiterung der Geisberghalle mit integrierter Gaststätte sowie des Erweiterungsbaus für das Kinderhaus mit anschließendem Baubeginn für das Haus der Begegnung.