Die Initiatoren des Bürgerbegehrens "Wohnanlage Gartenstraße Unterpleichfeld" haben am Dienstag ihre Listen mit Unterschriften bei Bürgermeister Alois Fischer abgegeben. Jetzt muss geprüft werden, ob die notwendige Unterstützung erreicht ist - zehn Prozent der laut Bayernportal 3080 Einwohner Unterpleichfelds müssen unterschrieben haben, damit ein Bürgerentscheid durchgeführt wird.
Es geht um die Nachnutzung des ehemaligen Feuerwehrhauses im Ort. Anwohner wollen eine der Umgebung angepasste Bebauung und sind empört über den Beschluss des Gemeinderats, das Grundstück samt eines Teils des benachbarten Spielplatzes an einen Investor zu veräußern. Sie fordern die Einbeziehung der Öffentlichkeit.
Anwohner wurden nicht informiert
Dass das Grundstück in der Gartenstraße 12 an einen Investor verkauft wird und auf dem Gelände 16 Wohneinheiten mit Tiefgarage entstehen sollen, haben die Anwohner Ende Januar aus der Berichterstattung dieser Redaktion erfahren. Das sei kein guter Stil, "so geht man im Dorf nicht miteinander um", sagen sie.
Der Beschluss zur geplanten Nachnutzung ist laut Bürgermeister Alois Fischer "sehr eindeutig" in einer nichtöffentlichen Sitzung gefasst worden. Mehre Monate habe die Gemeinde mit dem Planungs- und Ingenieurbüro Donnermann & Partner aus Kolitzheim im Landkreis Schweinfurt verhandelt. Dieses realisiert schlüsselfertige Bauprojekte in Deutschland und dem europäischen Ausland.
"Wir brauchen dringend Wohnraum und jeder schimpft über den Flächenverbrauch", sagt Fischer, der das Vorhaben als "sehr sinnvoll" betrachtet. Der Investor habe mehrere Vorschläge zur Bebauung mit Mehrfamilienhäusern gemacht. Nicht jeder könne sich ein Einfamilienhaus leisten. Teile des Spielplatzes würden mit veräußert. Aber es werde dort "kein einziges Spielgerät weniger geben".
Der Spielplatz wird kleiner
Eltern und Nachbarn befürchten dagegen, dass der Spielplatz um 400 Quadratmeter und damit um ein Drittel schrumpfen könnte. Besonders im Sommer sei die Anlage mit den schattenspendenden Bäumen beliebt. Im Neubaugebiet gebe es zwar einen weiteren Spielplatz, aber der liege in der Sonne und sei "nicht groß genug für die vielen Kinder im Ort".
"Verkleinert den Spielplatz nicht" oder "Hört auf, der Spielplatz gehört uns", seht auf Kinderzeichnungen, die am Tor und am Zaun rund um den Spielplatz hängen. Eltern fürchten zudem, dass hochgewachsene Buchen und Birken auf dem Spielplatz gefällt werden.
"Wir sind nicht gegen eine Bebauung des Grundstücks und natürlich soll eine Nachnutzung des leer stehenden ehemaligen Feuerwehrhauses gefunden werden", sagt Steffen Amling, Anwohner und Mit-Initator des Bürgerbegehrens. Kritisch sei die geplante Verdichtung. Tina Reichert sowie Achim und Manuela Spitzkowski ärgert, es keine öffentliche Ausschreibung des Grundstücks in der Gartenstraße stattgefunden hat. Dies hätte Bürgermeister Fischer zugesagt.
Die Anwohner stellen sich ein faires Punktesystem vor, ähnlich wie bei der Vergabe der Baugrundstücke im Wohnbaugebiet Seeleite. Bei einem Punktesystem dieser Art hätten auch Unterpleichfelder die Chance auf den Grunderwerb in der Gartenstraße. Ein bis zwei Einfamilienhäuser könnten hier entstehen oder niedrige Reihenhäuser, meint Amling. Die Anwohner finden es zudem nicht in Ordnung, dass der bestehende Bebauungsplan für den Investor passend gemacht werden solle.
Bürger fordern Transparenz
"Wir fordern, dass der in einer nichtöffentlichen Sitzung gefasste Gemeinderatsbeschluss zum Veräußern des Grundstückes in der Gartenstraße aufgehoben wird. Über die Nachnutzung des Geländes des früheren Feuerwehrhauses soll unter Einbeziehung der Öffentlichkeit beraten werden", sagen die Initiatoren des Bürgerbegehrens.
Laut Bürgermeister Fischer hat die Öffentlichkeit noch etliche Möglichkeiten, sich zur Sachlage zu äußern und einzubringen. Zunächst müsse der Bebauungsplan geändert werden. Dann werde der Investor den Bauantrag einreichen.
gehen einen die Schuhpendel auf. Der Initiative wünsche ich " Viel Glück " !
Und wenn Sie erfolgreich waren, können die Bürger "gemeinsam mit ihren Räten" immer noch ent-scheiden wie es weitergeht. " Diktatorisches Gehabe geht jedenfalls nicht.......... !!! " Das muss man doch wissen wenn man ein demokratisches Amt als Bgm inne hat.
Vielleicht fehlt Ihnen die Kenntnis der Örtlichkeiten daher geht Ihre Argumentation völlig am Problem vorbei.
Und ja, in einer Gemeinde wie Unterpleichfeld so nah an Würzburg ist eine solche Wohnanlage absolut notwendig. So wie in den letzten Jahren in der Gemeinde gebaut wurde kann es jedenfalls nicht weiter gehen. Weder haben wir die Fläche noch kann sich heute jeder Einfamilienhäuser leisten. Dafür ist unsere landwirtschaftliche Fläche auch einfach zu wertvoll. Solche Wohnanlagen sind deshalb auch ein Beitrag zum Klimaschutz. So integriert muss man schon denken. Auch wenn dies die direkten Anwohner vielleicht anders sehen.