Zum Bauprojekt der Frauenlandgenossenschaft, zuletzt zum Artikel "Bewegung im Streit um Neubaupläne" vom 2. Mai, erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
O Wunder, der Stadtrat hat sich ausnahmsweise mal an das Rücksichtnahmegebot des Baurechts erinnert. Da hat sich wohl der Engel Aloisius von München nach Würzburg verirrt. Nach den Bausünden des Wiederaufbaus nach dem Krieg rücken nun die Kastenhäuser inzwischen an den Ringpark heran. Dunkle Kastenanbauten an alten Stadthäusern. Da wird scheinbar Diversität mit Brutalität verwechselt.
Im geplanten Bismarckquartier mit seinen historischen Häusern wird es ähnlich werden. Im Grombühler Bossiquartier hat man die Dachformen an die Umgebung angepasst. Es geht also. Hat die Kosa (vielleicht sollte man sie abschaffen) mal vom Terroir f auf die Stadt geschaut? Blickt man nur etwas nach links, fallen Parkhaus, der Kasten der Apartunities 522 – ein architektonisches "Highlight" – und Einheitsklötze in der Schweinfurter Straße in Auge. Schaut man auf die Hügel um die Stadt, sieht man die Blocks der drei H (Heuchelhof, Hexenbruch und Hubland).
Bei aller Begeisterung für das neue Stadtviertel sollte man nicht ganz vergessen, dass der erste Bauabschnitt am Heuchelhof mit seiner verdichteten Bauweise ein südländisches Flair erhalten sollte, das der engen Kommunikation der Bewohner dienen sollte. Vielleicht wäre etwas mehr Vorsicht bei dem jeweils aktuellen Stand der Stadtplanung angebracht. Ist es nicht auffällig, dass die neuen Stadtviertel in der Tourismuswerbung nirgends auftauchen?
Gerhard Schmidt
97070 Würzburg