Zum Artikel "MHKW plant zentrale Trocknungsanlage" vom 12. April erreichte die Redaktion folgende Zuschrift.
Müllverbrennung auf kurzen Wegen dort, wo er anfällt?
Nein, Herr Eberth. Da muss ich Ihnen widersprechen. Der Artikel behandelt zwar in erster Linie die Klärschlammverwertung, doch Ihre Aussage: "Damit schließen wir einen regionalen Kreislauf, weil Müll !! und Klärschlamm bestmöglich verwertet und genutzt werden, und zwar auf kurzen Wegen, dort, wo sie anfallen", stimmt so nicht.
In Würzburg wird auch der Müll aus Neustadt Aisch-Bad Windsheim, Weißenburg-Gunzenhausen, Ansbach, Bad Kissingen und dem Ostalbkreis verbrannt. Das sind keine "kurzen Wege" und der Müll wird damit auch nicht verbrannt, "wo er anfällt". Wir werden hier mit den, wenn auch gereinigten "Abgasen" vom Verbrennen des Mülls aus anderen Regionen belastet. Was da noch alles zum Schlot hinausgeblasen wird, ist in der Summe nicht unerheblich. Letztendlich findet man da ja auch nur das, wonach man sucht. Die Grenzwerte sind nur für bestimmte Stoffe festgelegt und werden da normalerweise auch eingehalten. Sie orientieren sich jedoch an den für technisch machbar erachteten Abscheideleistungen (z.B. kam für Asbest erst 1993 ein Totalverbot, obwohl schon ab 1970 als krebserregend eingestuft). Nicht verbrennen, sondern vermeiden wäre angesagt. Müllverbrennung ist Ressourcenvernichtung. Aber das ist immer noch kein so wichtiges Thema. Gilt Müllverbrennung ja inzwischen als „nachhaltige Energiegewinnung“.
Armin Genser
97209 Veitshöchheim