Zum Artikel "Was Würzburger vom Paragraf 219a halten" vom 2. Juli erreichte die Redaktion folgende Zuschrift.
Mit zahlreichen Frauen in einer Krisenschwangerschaft und mit einigen Menschen nach Abtreibung hatte ich zu tun. Mich macht die Streichung des Paragrafen 219 a unsagbar traurig. Schon seit Jahren versuche ich, ungeborenen Kindern eine Stimme zu geben, die nach unserem Grundgesetz ein Recht auf Leben haben und gerne leben möchten. Die Würde des Menschen ist unantastbar, auch die des ungeborenen Kindes.
Dass jedes Jahr in Deutschland mehr als 100.000 ungeborene Kinder abgetrieben werden, verdeutlicht, dass wir in einer Gesellschaft leben, die es leider nicht vermag, die Schwächsten zu schützen. Die Streichung des § 219 a ist ein weiteres Eingreifen staatlicher Seite, um den ungeborenen Kindern, die ohnehin kaum Rechte haben, noch mehr das grundlegende Recht auf Leben zu nehmen.
Die Wahrheit ist, es ist kein Zellhaufen, sondern seit der Befruchtung ein Mensch, von Gott erschaffenes Leben. Das Herz des ungeborenen Kindes schlägt schon seit dem 18. bis 25. Tag. Manche Abtreibungsbefürworter haben ihre Meinung inzwischen geändert, auch die frühere Direktorin einer Planned Parenthood Abtreibungsklinik, die US-Amerikanerin Abby Johnson.
Abtreibung hinterlässt bei vielen Frauen Spuren. Eine Abtreibung bedeutet für viele Frauen ein Trauma, ein Verlusterlebnis. Ich kenne das große Leid vieler Frauen, die abgetrieben haben, ihren tiefen Schmerz, ihre Verzweiflung. Depressionen, Suizidgedanken, ihre häufigen Beziehungsprobleme und Probleme in der Sexualität, den Bruch der Beziehung, das Entwickeln von Süchten, Drogenkonsum. Die Konsequenzen der vielen Abtreibungen sind jedoch noch viel weitreichender: Die Kinder fehlen überall, ganze Generationen werden zerstört, eine kinderarme Gesellschaft wird mutloser und trauriger.
Silke Fleig
77728 Oppenau