Zum Artikel "Wie geht es weiter mit dem Hügel?" vom 25. Januar erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
Erdhügel für die Ewigkeit: Wenn man von der Autobahn A3 bei Randersacker auf die B13 abfährt, nimmt man als Besucher statt des erwarteten schönen Maintals seit Jahren als Erstes einen riesigen Erd-/Bauschutthügel wahr, der die gesamte Landschaft an dieser Stelle dominiert. Von vielen Besuchern wird immer wieder nachgefragt, was diese Halde bedeutet und wann sie wieder abgetragen wird – man hatte sich eigentlich bei der Einfahrt ins Maindreieck ein anderes Ankommen am Fuß der Weinberge zwischen Randersacker und Eibelstadt erwartet.
Nach Jahren scheint es, als hätte man sich an den zuständigen Stellen (Kommunen, Tourismusverband...) mit dem Landschaftsbild abgefunden – zumindest gab es auf Anfragen keine klare Aussage.
Nach den Recherchen der Main-Post ist nun zumindest eines klar: Der Hügel wird bleiben. Aus dem Abraum der inzwischen fertig gestellten Baustelle des Katzenbergtunnels zwischen Heidingsfeld und Heuchelhof ist eine dauerhafte Ablagerstätte geworden.
Man fragt sich, wie es möglich ist, dass in einem teilweise überregulierten Land wie dem unseren einfach irgendetwas irgendwohin gekippt werden darf, offenbar ohne hieb- und stichfeste Vorverträge, die zu irgendetwas verpflichten. Ohne Rücksichtnahme auf Landschaftsschutz, offenbar auch ohne ausreichende Information der anliegenden Gemeinden und deren Bevölkerung (jeder ging davon aus, dass der Hügel eine Zwischenlösung sein wird).
Die weitere Planung soll nun im Lauf des Jahres der Gemeinde Randersacker vorgestellt werden und deren Bürgermeister hofft darauf, dass man baldmöglichst Lösungen finde. Das alles klingt mehr als unbestimmt und möglicherweise war das schon zu Beginn der Bauarbeiten so.
Was mit dem Hügel weiter geschehen wird, so schreibt Ihr Redakteur, bleibt erst einmal offen. Vielleicht will man einfach abwarten, bis Gras über die ganze Sache gewachsen ist? Mal sehen, wo demnächst im touristisch (noch) so beliebten Südlichen Maindreieck eine neue Halde entsteht – wo doch sonst Behörden mit Argusaugen darüber wachen, dass bei jeder noch so kleinen Baumaßnahme (zum Beispiel der Neugestaltung eines Verkehrskreisels) alles mit rechten Dingen zugeht. In diesem Zusammenhang muss man sich durchaus fragen, ob bei der Erddeponie an der B13 alles mit rechten Dingen zugeht. Und man darf gespannt sein: Wie genau wird die „optisch verträgliche Gestaltung“ aussehen, die die Autobahndirektion mit einem Landschaftsarchitektur-Büro demnächst erarbeiten will? Es steht zu befürchten, dass die Spitze des Haufens einfach etwas abgetragen und das Ganze anschließend obendrauf ein bisschen platt gemacht wird (hat man ja im Sandkasten schon geübt).
Wie die Landschaft an dieser Stelle aussieht, ist der Autobahndirektion vermutlich nicht so wichtig.
Wichtig sollte das Thema aber allen anderen sein: den anliegenden Winzergemeinden, dem Tourismusverband Südliches Maindreieck und der Bevölkerung. Denn wenn man auf der A3 einfach weiterfährt, kommt man schnell in andere schöne Weingegenden Deutschlands – ohne Schutthügel.
Birgit Gunreben
97286 Sommerhausen