Zum Artikel "Behr wettert gegen ,Antifa'" vom 17. Februar erreichte die Redaktion folgende Zuschrift.

Sehr geehrte Frau Dr. Behr, in der Main-Post wurde Ihre Rede beim Aschermittwochstreffen der CSU ausführlich behandelt. Ihre Bewertung der Passauer Rede des Herrn Söder kann ich allerdings nicht teilen. Ich empfand die Rede des Ministerpräsidenten als niveaulosen Tiefpunkt der politischen Auseinandersetzung. Politische Gegner durch beleidigende und persönlich erniedrigende Worte zu bekämpfen, ist eines Ministerpräsidenten unwürdig und widerwärtig. Wo blieb da der Anstand, wo die Achtung der Andersdenkenden? Da wurde gefährlich speziell gegen Politiker*innen von B90/Grüne gehetzt und eine weitere Spaltung der Gesellschaft betrieben. Dass dann auch physische Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung plötzlich möglich ist, ist dann nicht verwunderlich.

Ihre Bewertung der Protestveranstaltungen gegen Faschismus ist abwegig. Dass Menschen von linken Ideologen gegeneinander aufgehetzt würden, zeugt eher davon, dass Sie es nicht für notwendig gehalten haben, sich ein Bild von den Teilnehmern dieser Veranstaltungen zu machen. Ich war dabei, traf unter anderen auf ärztliche Kollegen meiner Altersgruppe (ich bin inzwischen über 70), ehemalige Bundeswehroffiziere usw. – alle in Sorge um unseren Staat und unsere Verfassung.

Ihre Aussage, dass mit der CSU laufende Atomkraftwerke nicht abgeschaltet worden wären, verkennt jedoch, dass die Abschaltung mit einer schwarz-gelben Mehrheit 2011 beschlossen worden war. Ein vehementer Verfechter einer Abschaltung war damals ein gewisser Herr Söder.

Und wenn in den letzten Jahren nicht die Ideologen den Ausbau der erneuerbaren Energien ("Verspargelung der Landschaft, Monstertrassen") so massiv behindert hätten, wären jetzt die Energieprobleme speziell in Bayern wohl nicht so groß.

Dr. Wolfgang Walter
97222 Rimpar