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Würzburg
Brief an die Redaktion: Katastrophale Verkehrsentwicklung
Bernhard Schlögl
 |  aktualisiert: 23.10.2024 02:46 Uhr

Zum Artikel "Breitere Gehwege, schmalere Fahrbahnen" vom 14. Oktober erreichte die Redaktion folgende Zuschrift.

Mit steigendem Unverständnis beobachte ich die aktuelle Verkehrssituation in Würzburg zugunsten einer autofreien Innenstadt. Durch die geplante und verabschiedete Neugestaltung der Martin-Luther-Straße wird eine neue Dimension erreicht. Man muss es sich mal auf der Zunge zergehen lassen um zu begreifen, welche Reichweite diese Maßnahme hat. Die Fahrbahn soll um bis zu 1,10 Meter verengt werden, die Gehwege verbreitert und die Fahrräder sollen im Straßenverkehr “mitschwimmen”.

Ist das wirklich der Plan? Was als Verbesserung verkauft wird, wird sich als katastrophale Fehlentwicklung entpuppen. Bus- und teilweise Schwerverkehr werden auf diese Weise notwendiger Verkehrs- und Rangierraum entzogen, was bei der gegebenen Straßenführung (S-Kurven im Bereich Ringpark) bald als Luftnummer erkannt werden dürfte. Die auffällig priorisierten Fahrradfahrer, die neuerdings immer öfter mit modernen, sperrigen Lastenrädern sehr selbstbewusst unterwegs sind, werden sich auch ohne eigene Fahrspur Platz verschaffen (Mindestabstand 1,50 m) und Autofahrer vor teilweise grenzwertige Situationen stellen.

Hat man bedacht, wie schwer ein LKW-Fahrer Fahrradfahrer unter Berücksichtigung der teilweise unangepassten Zweiradgeschwindigkeit, einschätzen kann? Vielleicht liegt die krude Vision zugrunde, die Räder auf Kosten der Fußgänger in den Grüngürtel oder mindestens an dessen Rand zu drängen?

Überhaupt sollte man dann eine Geschwindigkeitsbeschränkung für Fahrräder diskutieren und auch sanktionieren. Der eingeschlagene Verdrängungsprozess zu Ungunsten der Mobilität und des Einzelhandels soll auf Kosten der Verkehrssicherheit proaktiv durchgeboxt werden, koste es was es wolle. Die vorhandenen Fahrradwege haben doch oft Pseudo-Charakter, sind nicht mehr als ein hysterisches Markierungschaos, praxisuntauglich und wahrnehmungsfremd. Ich befürchte, dass die geplanten Maßnahmen eine zunehmende Unfallhäufigkeit mit sich bringen werden. 

Bernhard Schlögl

97074 Würzburg

 
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  • Klaus B. Fiederling
    recht hat er der liebe Herr Schlögl!! Was für Supermänner/frauen haben wir nur in diesem Stadtrat sitzen. Schade, wenn und dass Würzburg immer mehr ausblutet und immer weniger Leute zum Einkaufen nach Würzburg, vermutlich Ausnahme der unsinnige Mantelsonntag, kommen, aber auch kein Wunder, wenn es einem Autofahrer immer schwieriger gemacht wird, dass ein normales Fahren in Würzburg möglich ist. Zum Schluss alle mit dem Fahrrad rein und einen Anhänger hinten ans Fahrrad bauen, dass man seine Klamoten und Sachen dann in den Anhänger werfen kann, oder? Oje, oje, armes Würzburg. Aber ihr habt ja euere Stadtväter/mütter gewählt. Jetzt habt ihr den Salat!!
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