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MÜNCHEN/WÜRZBURG
BR-Umfrage: CSU nur noch bei 38 Prozent
Bayerische Grenzpolizei beginnt mit Kontrollen       -  Trübe Aussichten für Markus Söder: Die absolute CSU-Mehrheit im Landtag rückt laut der jüngsten BayernTrend-Umfrage in weite Ferne.
Foto: Lino Mirgeler, dpa | Trübe Aussichten für Markus Söder: Die absolute CSU-Mehrheit im Landtag rückt laut der jüngsten BayernTrend-Umfrage in weite Ferne.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 27.04.2023 07:01 Uhr

Wenn in Bayern schon an diesem Sonntag Landtagswahl wäre, käme die CSU nur noch auf 38 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des Bayerischen Rundfunks (BR). Die CSU verliert gegenüber der Mai-Umfrage drei Prozentpunkte – und erreicht damit einen „historischen Tiefstand“ im sogenannten BayernTrend. Die absolute Mehrheit liegt in weiter Ferne. Für CSU-Bezirkschef Gerhard Eck ist das kein Grund zur Beunruhigung. Er empfiehlt seinen Parteifreunden: „Wir machen weiter vernünftig Politik.“

Laut der repräsentativen Umfrage, die das BR-Politikmagazin „Kontrovers“ am Mittwoch veröffentlichte, kommen die Grünen als zweitstärkste Kraft aktuell auf 16 Prozent, das sind zwei Prozentpunkte mehr als im Mai. Die SPD belegt Platz drei mit 13 Prozent (plus ein Prozentpunkt) vor der AfD, die, wie im Mai, zwölf Prozent erzielt. Neben den Grünen profitieren vor allem die Freien Wähler von den Verlusten der CSU, sie legen um zwei Prozentpunkte auf neun Prozent zu. Die FDP gibt einen Punkt ab und erreicht fünf Prozent. Ein Einzug in den Landtag ist also ungewiss. An der Fünf–Prozent-Hürde scheitern würde unter anderem die Linke, die derzeit vier Prozent der Bayern wählen würden. Ob sich der jetzige Trend beim Urnengang am 14. Oktober bestätigt, bleibt abzuwarten. Die Demoskopen weisen darauf hin, dass sich aktuell nur 45 Prozent der Befragten „vergleichsweise sicher“ sind, dass sie bei ihrer jetzigen Parteienpräferenz auch bleiben.

Frauen und Ältere wenden sich von der CSU ab

Die CSU verliert laut der aktuellen Umfrage insbesondere bei älteren Wählern und Frauen an Rückhalt. Ein entscheidender Grund für die Verunsicherung sei der Asylstreit in der Union. 68 Prozent der CSU-Anhänger seien der Meinung, der ausufernde Streit habe der Partei geschadet. Lediglich jeder vierte CSU-Sympathisant glaube, dass sich der Konflikt gelohnt hat.

Gleichwohl ist den bayerischen Wahlberechtigten das Thema Migration wichtig. Auf die offene Frage, welches aktuell die wichtigsten Probleme in Bayern sind, nennen 52 Prozent Fragen von Zuwanderung und Integration, unter CSU-Anhängern liegt der Wert mit 61 Prozent noch etwas höher. Auf Platz zwei folgt das Thema Wohnen und Mieten, das 17 Prozent nennen, immerhin sechs Prozent mehr als noch im Mai. Den gleichen Stellenwert bei den Wählern hat die Schul- und Bildungspolitik. Deutlich dahinter rangieren die Themen Alterssicherung und öffentliche Infrastruktur (beide zehn Prozent) sowie die sozialen Verhältnisse (neun Prozent).

Schlechte Noten für Horst Seehofer

Negative Auswirkungen hat die Asyldebatte für die Bewertung von CSU-Bundesinnenminister Horst Seehofer. Auf einer Schulnotenskala von eins bis sechs erhält der CSU-Chef eine Durchschnittsbewertung von 3,9. Dies ist die schlechteste Bewertung, die er jemals im BayernTrend hatte, schreibt der BR. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bekommt die Durchschnittsnote 3,4, im Mai lag diese noch bei 2,8. Damals hielten ihn noch 56 Prozent der Bayern für einen guten Ministerpräsidenten, jetzt sind es nur noch 38 Prozent. Unter den CSU-Anhängern ist die Zustimmung mit 75 Prozent aber ungebrochen groß.

CSU-Bezirksvorsitzender Eck will die aktuellen Zahlen „nicht überbewerten“. Vor einem Jahr, wenige Wochen vor der Bundestagswahl, habe die CSU in Umfragen hervorragend dagestanden, das Ergebnis sei dann mit 38,5 Prozent sehr schlecht gewesen. Es sei nun wichtig, so Eck, auch andere Themen als die Asylpolitik in den Fokus der politischen Debatte zu rücken.

Freude bei den Grünen

Derweil freut sich Patrick Friedl, der Grünen-Bezirkschef, über die guten Umfrageergebnisse seiner Partei. „Aber wir ruhen uns nicht drauf aus.“ Es gelte, mit Sachpolitik weiterzumachen. Die Hauptthemen der Grünen im Wahlkampf blieben Klimaschutz und Ökologie sowie Freiheitsrechte und Humanität. Die schwachen CSU-Werte wollte Friedl nicht kommentieren, „die müssen Söder und Co. schon selbst analysieren.“

„13 Prozent sind immer noch viel zu wenig.“ Trotz des leichten Zugewinns ist Bernd Rützel, der SPD-Bezirksvorsitzende, mit den Zahlen für seine Partei nicht zufrieden. Dabei werde die Sozialdemokratie bei Themen wie Rente, Pflege und Wohnen dringend gebraucht. Auch in der Asylpolitik stehe die SPD für „Vernunft“. Die CSU schiebe allzu oft die Falschen aus Bayern ab. Menschen, die gut integriert und als Arbeitskräfte gefragt sind, müsse eine Bleibeperspektive eröffnet werden.

Alle Ergebnisse des BayernTrends gibt es am heutigen Mittwoch um 21 Uhr im Bayerischen Fernsehen in der Sendung „Kontrovers“.

 
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Kommentare
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  • K. K.
    also … wenn ….. der MP

    durchs Fernglas guckt; dann sieht er gar nichts ! Weder nah noch fern.
    Der Durchblick ist ihm verwehrt, weil die Staubkappen noch auf den Sehrohren gesteckt sind. In diesen Fall..... bleibt alles im Dunklen.
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  • C. K.
    Hallo lieber User. Das hat nichts mit Pro oder Kontra AfD zu tun, sondern geht um die Ausdrucksweise. Aggro-Shit etc. (wir haben da eine Reihe Beispiele von Ihnen) sind nicht die Diskussionskultur, die wir gerne pflegen würden. Inhaltlich spricht natürlich nichts dagegen!
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  • H. S.
    Das Ergebnis der AfD zeigt, das sie CSU nun auf dem richtigen Weg ist. Das beim Wähler in den letzten Jahren verspielte Vertrauen lässt sich eben nicht in 2 Monaten zurückgewinnen. Mit den freien Wählern stünde ja auch ein möglicher Koalitionspartner zur Verfügung falls die Mehrheit weg wär.
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  • U. D.
    Wie auch immer man zu einer solchen Analyse kommen kann. Weil die AfD gewinnt und die CSu verliert, ist die CSU auf dem richtigen Weg – klar, für einen AfDler auf jeden Fall. Ansonsten nicht.
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    Lieber die AFD als die verfilzte CSU.
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    Eck Amachen weiter so.“ naja. Bis sie auch die 35% Grenze unterschreiten? Die CSU Führung hat den Draht zur Basis, aber zu den Wählern verloren.
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  • A. S.
    Sie sind für die Kommentarfunktion gesperrt.
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  • B. L.
    @Maryan träumen Sie weiter. Sie werden sich noch wundern. Das Volk ist nicht so dumm wie Sie annehmen.
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  • M. G.
    Ich träume von 40 % minus X und sie träumen von 40 % plus X. Mal schauen wer besser träumt. Stichtag ist der Wahltag! @Franken48.
    Und dichten sie mir nicht immer solche Sachen an, dass ich das Volk für dumm verkaufen würde!
    In Gegensatz zu ihnen, komme ich viel in Bayern herum und sehe die Stimmung im Land und da sehe und höre ich, wie der CSU die "Felle" davonschwimmen!
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  • U. A.
    Da ist kein Kommentar weder witzig noch ausgewogen, einfach nur Schrott.
    Wenn ich das lese und ich kann auch noch lesen, dann muß ich leider um die Demokratie und freie Wahlen besorgt sein. Aber wir haben Grundgesetz sei Dank die Pressefreiheit. Wer wann gewählt wird entscheidet immer noch der Wähler und das am Wahltag.
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  • L. W.
    @ andresu

    Wenn Sie die Kommentare nicht witzig finden, dann lachen Sie halt nicht!

    Zum Glück muss man sich um die Demokratie in Deutschland noch keine Gedanken machen. AfD und Linke, die einzigen echten Bedrohungen der Demokratie, liegen noch unter einer Quote, die einem Sorgen machen.
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  • P. K.
    CSU unter 40%!
    Das konnten nur Seehofer und Söder hinbekommen, die Trumpl in Lederhosen. Generationen von SPD Oppositionspolitikern sind schon an der CSU unter 50% Hürde erbärmlich gescheitert.
    @CSU Weiter so!
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  • M. G.
    "Leider ja"! Wird so kommen! Und nicht zu wenig unter 40 %! "Reichlich"! Das schlechteste Ergebnis, nach dem Krieg!
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  • M. G.
    Diese Arroganz der CSU ist im Oktober 2018 vorbei!

    https://youtu.be/p8CJttOBEaw
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  • E. S.
    Gut, der Asylstreit zwischen Merkel und Seehofer war wirklich keine Glanznummer, obwohl Horst in der Sache völlig richtig handelte. Aber, warum jetzt 16% eine Kamikaze-Partei wie "Die Grünen" wählen wollen, erschließt sich mir rein gar nicht.
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  • M. G.
    "Sowas kann man in Würzburg gut anbringen, da ist ja die "UNI"! Und wie die in den letzten Jahren gewählt haben, das wissen wir Würzburger ja!
    Oder wo Claudia Roth hinter dem besagten Banner herläuft:"Deutschland du mieses Stück ....usw!
    Müssen wir ja nicht groß wiederholen!
    Das ist nicht meine Welt!
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Ihre Behauptung ist nachweislich falsch. Bitte bleiben Sie das nächste mal bei den Fakten!

    https://faktenfinder.tagesschau.de/inland/kampagnen-roth-101.html
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  • M. G.
    Glauben sie dass das falsch ist, da sind sie wohl alleine mit der Meinung!

    https://youtu.be/Yk-xTtchfv4
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Das ist keine Meinung, ich habe Fakten aufgezeigt.
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  • N. R.
    Ich halte die Grünen nicht für eine Kamikaze-Partei sondern eine junge, inspirierende, freche und intelligente Partei im Aufwind. In Bayern sind sie, ganz und gar süddeutsch, auch gut bürgerlich genug. Viel Erfolg für die hoffnungsfrohen Grünen!
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