
Starkregenfälle haben im vergangenen Sommer einen Biberdamm im Zeubelrieder Moor schwer beschädigt. Aktuell werden deshalb derzeit umfangreiche Maßnahmen umgesetzt. Die Stadt Ochsenfurt, die Naturschutzbehörden und der Bund Naturschutz arbeiten gemeinsam an einer Lösung, um den Lebensraum der dort ansässigen Biberpopulation wiederherzustellen, wie die Stadt in einer Pressemitteilung berichtet.
„Der Schutz des Bibers hat hier Vorrang“, betont Bürgermeister Peter Juks. Diese Entscheidung wurde in Abstimmung mit dem Landratsamt sowie der Unteren und der Höheren Naturschutzbehörde getroffen. Gleichzeitig müsse aber auch die Trinkwasserversorgung der Region sichergestellt werden. Aus zwei Brunnen im Zeubelrieder Moor bezieht die Stadt Ochsenfurt einen Großteil ihres Trinkwassers. Um eine Beeinträchtigung der Brunnen auszuschließen, darf der Wasserstand im angrenzenden Rappertsmühlbach eine gewisse nicht überschreiten. "Wird dieser Pegel überschritten, müsste der Damm kontrolliert abgetragen werden", erklärt Bürgermeister Juks.
Das betroffene Areal gehört dem Bund Naturschutz, dessen Kreisvorsitzender Armin Amrehn die Maßnahmen unterstützt. „Der Starkregen hat den Biberdamm vollständig zerstört, weshalb der Biber zwischenzeitlich abgewandert ist. Jetzt helfen wir ihm gezielt, um ihn in seinem Revier zu halten“, so Amrehn. Um dem Biber neues Baumaterial bereitzustellen, wurde ein 30 Meter hoher Bahm gefällt. „Dieser Baum soll als Grundlage für den Wiederaufbau des Damms dienen“, ergänzt Amrehn.
Die ersten Anzeichen sind erfolgversprechend, wie Erhard Heinle von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt bestätigt. Der Biber sei inzwischen zurückgekehrt und habe begonnen, die Lücke im Damm zu schließen. "In seinem Aktionsbereich findet er jedoch kaum geeignetes Material", so Heinle. "Mit unserem Eingriff schaffen wir ihm nun die nötigen Ressourcen.“
Gleichzeitig verfolge die Behörde ein langfristiges Ziel: „Wir haben brachliegende Flächen in der Umgebung erworben und wollen sie durch gezielte Vernässung zu neuen Biotopen entwickeln", erläutert Heinle, "dafür muss der Biber die alte Stauhöhe wiederherstellen.“
Die Maßnahme ist umfassend genehmigt und wird von der Regierung finanziert, teilt die Stadt weiter mit. „Dieses Projekt zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Behörden, Eigentümern und Naturschutzorganisationen ist, um bedrohte Arten und ihre Lebensräume zu schützen“, resümiert BN-Kreisvorisitzender Amrehn. Alle Beteiligten hoffen, dass der Biber die neuen Bedingungen annimmt und seinen Damm erfolgreich wiederaufbaut.