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Würzburg/Schweinfurt
Bezirkstag Unterfranken beschließt "Entschädigung": Knapp 8000 Euro monatlich für Präsident Stefan Funk
Das Sitzungsgeld im Bezirkstag bleibt konstant bei 51 Euro. Gleichzeitig erhöhen sich die Mitglieder die monatlichen Aufwandsentschädigungen – teilweise deutlich.
Politische Ehrenämter sollen auch angemessen bezahlt sein: Der Bezirkstag hat die Aufwandsentschädigung für Präsident Stefan Funk (Bild) und weitere Verantwortliche festgelegt.
Foto: Thomas Obermeier | Politische Ehrenämter sollen auch angemessen bezahlt sein: Der Bezirkstag hat die Aufwandsentschädigung für Präsident Stefan Funk (Bild) und weitere Verantwortliche festgelegt.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 23.03.2024 02:46 Uhr

Ohne Debatte und ohne Gegenstimme erhöhte der Bezirkstag von Unterfranken bei seiner Sitzung am Dienstag die finanzielle Entschädigung seines Präsidenten und weiter Funktionsträger. Zuvor hatte der Geschäftsordnungsausschuss die Pläne abgesegnet.

Demnach erhält Bezirkstagspräsident Stefan Funk (CSU) als "Ehrenbeamter" monatlich 7790,80 Euro brutto, zuletzt waren es bei seinem Vorgänger Erwin Dotzel (CSU) 6766,44 Euro gewesen. Laut Bezirk entspricht die Summe wie bisher dem Höchstbetrag, den das Gesetz über kommunale Wahlbeamte und Wahlbeamtinnen vorsieht.

Bezirkstagspräsident Funk nahm nicht an der Abstimmung teil

Für den Fall, dass der Bezirkstagspräsident keine Einnahmen mehr aus beruflicher Tätigkeit erzielt, könnte die Entschädigung auf maximal 10.387,73 Euro steigen. Stefan Funk arbeitet derzeit noch als Geschäftsstellenleiter bei der Gemeinde Euerbach (Lkr. Schweinfurt). Der Bezirkstagspräsident nahm an der Abstimmung über seine "Entschädigung" nicht teil.

Außer dem Präsidenten erhalten alle 22 weiteren gewählten Mitglieder des Bezirkstags für das Ehrenamt eine Aufwandsentschädigung von monatlich 928,19 Euro brutto, bisher waren es 836,07 Euro. Wer für das Herunterladen der Sitzungsunterlagen am elektronischen Ratsinformationssystem teilnimmt, bekommt zusätzlich eine monatliche Technikpauschale in Höhe von 40 Euro.

Höhere Entschädigung auch für die Stellvertreter

Der erste Vize des Präsidenten, aktuell Thomas Schiebel (Freie Wähler), wird mit weiteren 1528,19 Euro monatlich "entlohnt", bislang waren es 836,07 Euro. Die weitere Stellvertreterin, Maria Hoßmann (CSU), erhält zusätzliche 897,74 Euro (bisher 808,64 Euro).

Ausschussvorsitzende bekommen zusätzlich monatlich 152,15 Euro, bisher waren es 137,05 Euro. Die Vorsitzenden der Fraktionen CSU (Hülya Düber), AfD (Bernd Schuhmann), Freie Wähler (Tamara Bischof) und Grüne (Bärbel Imhof) sowie der Ausschussgemeinschaft SPD/FDP (Florian Töpper) bekommen zusätzlich 897,74 Euro, bisher waren es 808,64 Euro. Geringere Entschädigungen gibt's, je nach Größe der Fraktion, für die stellvertretenden Fraktionschefs. 

Sitzungsgeld bleibt konstant

Die Behindertenbeauftragte des Bezirks, Gerlinde Martin (CSU), wird mit monatlich 666,11 Euro (bisher 600 Euro) zusätzlich entschädigt, ihre Stellvertreterin Christina Feiler (Grüne) bekommt 444,08 Euro (bisher 400 Euro).

Für die Teilnahme an Sitzungen des Bezirkstags, seiner Ausschüsse und Kommissionen sowie der Fraktionen und Ausschussgemeinschaften erhalten alle Mitglieder ein Sitzungsgeld von 51 Euro. Der Betrag ist aktuell nicht angehoben worden. Für nachgewiesenen Verdienstausfall können die Mitglieder des Bezirkstags zusätzliche Ersatzansprüche geltend machen. Der Bezirkstagspräsident und der erste Stellvertreter erhalten kein Sitzungsgeld.

 
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  • Gerald Effertz
    Das Ehrenamt: ein Ehrenamt definiere ich als ein Amt, welches ich zum Wohl eines Vereins o.ä. ohne Entgelt (außer Auslagen wieder zu bekommen) ausübe. Ich war unter anderem beim Fußball 2 Jahrzehnte Betreuer. Wie geschrieben, die Auslagen bekamen wir zurück. Aber ein Ehrenamt ist - meines Erachtens - nicht ein Amt welches honoriert werden muss. Und: nicht in einer solchen Höhe.
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Aber immerhin fühlen sich manche "ehrenamtlichen"Politiker: innen kraft ihres "Ehrenamtes" mit Aufwandsentschädigung von ein paar Tausend €uro dazu bemüßigt, ihren Mitmenschen bei jeder unpassenden Gelegenheit mit dem Vorwurf über den Mund zu fahren : Engagieren Sie sich ehrenamtlich? Was tun Sie für die Allgemeinheit?
    Oft gepaart mit der Unterstellung: Sie haben ja keine Ahnung!
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  • Hiltrud Erhard
    Ich muss Ihnen recht geben, denn es schickt sich sowohl für Politikerinnen als auch Politikeraussen nicht mit diesen k.o. Argument über den Mund zu fahren.
    Allerdings glaube ich, dass die Definition des Begriffs Ehrenamt im Verein oder eines Wahlbeamten bzw. Egal welches Politikers nicht zielführend ist, weil nicht vergleichbar und nicht möglich ist zu vergleichen.

    Im Gesetz über kommunale Wahlbeamte und Wahlbeamtinnen
    (Kommunal-Wahlbeamten-Gesetz – KWBG) ist alles geregelt. Und da geht es nicht um wollen sondern müssen!
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Zumindest in Bayern werden Gesetze ja üblicherweise von Politiker(rechts)aussen fabriziert.
    Vermutlich auch das von Ihnen angeführte KWBG.
    Und den Begriff Ehre im Zusammenhang mit Politiktreibenden mwd zu verwenden empfinde ich gelegentlich als Wähler: innen-Täuschung.
    Begründung: Ehre lässt sich keiner Person per Gesetz als Attribut anheften, sondern es liegt im Auge des Betrachtenden, was als Ehrlich, Ehrenhaft, Ehrwürdig, oder auch als Ehrenrührig empfunden wird.

    Habe die Ehre!
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  • Johannes Metzger
    Alternativ hätte man natürlich auch die Sitzungsgelder im 2stelligen %Bereich erhöhen können. Aber da wäre wohl zu wenig hängengeblieben.
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  • Johannes Metzger
    Was macht so ein Bezirkstagspräsident eigentlich? Scheinbar sind die Aufgaben nicht so umfangreich und können dann auch noch im Nebenerwerb erledigt werden.
    Warum man den hochdotierten Nebenjob als Ehrenamt bezeichnet, ist mir nicht ganz klar.
    Kann die MP hier aufklären?
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  • Alfred Holl
    Die Aufgaben sind im Prinzip, wie die des Landrats in einem Landkreis. Die oberste Leitung der Verwaltung.
    Die Grünen fordern seit Jahren schon, dass dieser Job hauptamtlich sein sollte. Solange man das als Nebenamt oder Ehrenamt macht (ähnlich ehrenamtlicher Bürgermeister), muss sich der Amtsinhaber selbst um Altersvorsorge und Krankenversicherung kümmern.
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  • Johannes Metzger
    Thx fürs Feedback.
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  • Juergen Mauder
    Was regt Ihr euch so auf, wenn der Mann 90 Stunden die Woche dafür arbeiten muss ist das in Ordnung.
    Sind ja fast 13 Stunden am Tag, bei einer 7 Tagewoche!!!
    Und irgendwo müssen die Am......os von der CSU untergebracht und versorgt werden!
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  • Margit Kempf
    Kräftiges Plus bei der Rente 🤣Titelseite MP.Seite 9, Bezirkstag beschließt,, Entschädigung " Knapp 8000 Euro monatlich für Präsident Funk! Ein Ehrenamt ist die Wahrnehmung eines öffentlichen Amtes oder einer gesellschaftlichen Aufgabe im Gemeinwohlinteresse ohne Einkunftserzielung,gegebenfalls mit Möglichkeiten zur Aufwandsentschädigung.Die Übernahme eines Ehrenamts ist in der Regel freiwillig! Beide Berichte sehr interessant! Viele Menschen werden sich jetzt sagen, wow wieso wird dies hier so gehandhabt und bei vielen anderen Ehrenämter nicht! Unsere Obrigkeit braucht sich nicht wundern,wenn viele Menschen die wirklich ehrenamtlich unterwegs sind,sich jetzt fragen,was läuft hier eigentlich falsch! Die Selbstbedienungsmanie in unserem Land nimmt Formen an, die nur noch fragwürdig ist. Vielleicht sollte Herr Funk mal darüber nachdenken,warum er eigentlich Politiker wurde! In der Politik gehen die Uhren etwas anders . Hier wird immer mehr Respektlosigkeit dem Volk entgegengebracht!
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  • Ralf Eberhardt
    Eines ist auf jeden Fall klar: es gibt solche und solche Ehrenämter. Dieses ist aus meiner Sicht sehr gut bezahlt.
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  • Martin Deeg
    ...."Demnach erhält Bezirkstagspräsident Stefan Funk (CSU) als "Ehrenbeamter" monatlich 7790,80 Euro brutto".....

    Mainpost, 19.03.2024

    ...."20 Stunden an vier Tagen in der Woche arbeitet Fuchs als Arzthelferin in einer Praxis, für 1305 Euro brutto im Monat. Übrig bleiben 1090 Euro netto. Behalten darf sie davon 358,50 Euro, der Rest wird mit dem Bürgergeld verrechnet. Fuchs muss demnächst eine schwierige Entscheidung treffen: Ihre Chefs hätten sie gern an 30 Stunden pro Woche in der Praxis, sie bekäme dann 1958 Euro brutto und 1512 Euro netto. Behalten dürfte sie davon 378 Euro. Keine 20 Euro mehr als bislang."....

    Quelle: Spiegel, 16.12.2023, "Streit über das Bürgergeld - Mehr Brutto, weniger Netto"

    Finde den Fehler.
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  • Martin Deeg
    Quelle zu meinem vorherigen Kommentar nachgereicht:

    ….“Für Unverständnis sorgt auch, dass Renner seit November 2021 monatlich 8300 Euro brutto bekommt, ohne dass er dafür arbeiten muss.“….

    Bild, 21.04.2023, „Penis-Polizist kassiert weiter 140 000 Euro“

    M.W. kommen noch weitere Bezüge hinzu.
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  • Martin Deeg
    Sobald es um Geld geht werden alle ganz aufgeregt…

    Lächerlich, da inzwischen doch jeder wissen sollte, dass Geld mit Leistung nichts zu tun hat.

    Der Inspekteur der Polizei BW, CDU-Netzwerker, bekommt seit mehreren Jahren knapp 10.000 Euro/Monat, volles Gehalt, ohne Diensttätigkeit, weil er aufgrund von Ermittlungsverfahren „freigestellt“ ist. Nur ein Beispiel.

    CDU/CSU schürt derweil eine an Blödheit schwer zu überbietende NEIDDEBATTE gegen Bürgergeldempfänger, in der Regel schwer angeschlagene und belastete Menschen, kollektiver Rufmord gegen vorgebliche „ Faulpelze“.

    Und dann wundern sich höchstentlohnte Netzwerker und Journalisten vorgeblich über Reaktionen hier?

    Diese spiegeln nur den Zustand der Zersetzung und Entfremdung, die reaktionäre Politiker schüren.
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  • Alfred Holl
    Als Chef von 4200 Mitarbeitern, mehreren Kliniken, Schulen, Museen und einem Fischereibetrieb ist dieses Einkommen (das voll versteuert werden muss) doch eigentlich in Ordnung. Der Landkreis Würzburg betreibt ein Kommunalunternehmen mit weniger Mitarbeitern, kleinerem Umsatz und höheren Gehältern bei der Führung.
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  • Martin Deeg
    ….und die Staatsanwaltschaft ermittelt, wie jüngst von der Mainpost berichtet wurde (ohne dies einzuordnen).

    Offenbar kennt man auch hier die Normen nicht. Oder: was ist eigentlich „normal“?
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  • Jürgen Gittel
    Statt zu maulen, kann sich ja jeder in einer Partei engagieren und wenn er Glück hat, bekommt er auch so einen Posten, wenn er gewählt wird. Dann möchte ich sehen, ob diejenigen, die jetzt das Maul aufreißen, die Bezüge ablehnen würden. Aber das ist leider heute die Mentalität (wahrscheinlich nur in Deutschland), dass lieber Neiddebatten geführt werden und rumgemault wird. Das fängt schon bei den Vereinen oder ehrenamtlichen Gremien in den Gemeinden an. Viele fordern und fordern oder geben "gute" Ratschläge, wie man es besser machen kann. Aber wenn man diese fragt, ob sie sich vielleicht für einen Posten zur Verfügung stellen würden, hört man nichts mehr und die gehen auf Tauchstation.
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  • Michael Appel
    Es ist schon ganz schön unverschämt was sich solche Politiker alles gönnen im deutschen Selbstbedienungsladen , 15% Erhöhung für was ? , als würde jemand der 6766€ bekommt am Hungertuch leiden.
    Nur mal zum Vergleich , die Rente wurde gerade mit unheimlichen 4,56% erhöht , Wahnsinn.
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  • Hiltrud Erhard
    Könnten Sie uns an ihren Erkenntnissen teilhaben lassen, die zu dieser Aussage führen. Wie wird das Amt oder die Ämter in anderen Regierungsbezirken entschädigt? Wie ist die gesetzliche Vorgabe zur Entschädigung? Wann war die letzte Anpassung? Kennen Sie den zeitlichen Aufwand, der dahinter steckt? Was ist Ihre Meinung nach gerecht, einen Laden mit 1 Milliarde Volumen zu führen?
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  • Martin Deeg
    …“Was ist Ihre Meinung nach gerecht, einen Laden mit 1 Milliarde Volumen zu führen?“

    Da Sie das hier ständig wiederholen, was genau soll das aussagen? Soll diese Zahl beeindrucken? Ist das mehr wert als die Verantwortung für 1 Menschen? Oder 10 Menschen?

    Wie wird das gerecht entlohnt?
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