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Würzburg
Bewaffnete Überfälle auf zwei Würzburger Kupsch-Märkte: Mutmaßliche Haupttäter stehen ab Donnerstag vor Gericht
Ein 19-Jähriger und zwei 17-Jährige müssen sich wegen schweren Raubes und schwerer räuberischer Erpressung vor dem Jugendschöffengericht verantworten.
Polizei und Rettungskräfte am Kupsch-Markt in der St. Benedikt-Straße in Würzburg am Tag des Überfall am 17. Dezember 2021.
Foto: Fabian Gebert | Polizei und Rettungskräfte am Kupsch-Markt in der St. Benedikt-Straße in Würzburg am Tag des Überfall am 17. Dezember 2021.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 14.02.2024 12:59 Uhr

Weil sie kurz vor Weihnachten 2021 und im Februar dieses Jahres in Würzburg die Kupsch-Märkte in der St. Benedikt-Straße und in der Domstraße überfallen haben sollen, müssen sich drei junge Männer aus Würzburg ab diesem Donnerstag vor dem Amtsgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft legt einem 19-Jährigen und zwei 17-Jährigen schweren Raub und schwere räuberische Erpressung zur Last. Alle drei sitzen in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten in Untersuchungshaft.

Der 19-Jährige soll bei beiden Überfällen als Organisator im Hintergrund agiert, die beiden  Jugendlichen sollen jeweils maskiert und bewaffnet die Überfälle durchgeführt haben. Bei der ersten Tat am Abend des 17. Dezember 2021 kamen zur Vermummung Motorradhelme zum Einsatz. Kurz vor Ladenschluss waren damals noch mehrere Kunden im Kupsch-Markt in der St. Benedikt-Straße, als einer der 17-Jährigen einen Kassierer mit einer täuschend echt aussehenden Softairwaffe bedroht und ihn gezwungen haben soll, die Kasse zu öffnen.

Beute waren 2000 Euro Bargeld und Zigaretten

Knapp 2000 Euro Bargeld und Zigaretten im Wert von rund 300 Euro betrug die Beute, mit der die beiden Jugendlichen auf Fahrrädern geflüchtet sein sollen. Der 19-jährige Hintermann soll davon den Löwenanteil behalten und den beiden 17-Jährigen nur kleinere Beträge und die Zigaretten überlassen haben.

"Danach haben wir erst einmal eine Pause gemacht und überlegt, wie wir weitermachen", sagte einer der beiden jugendlichen Angeklagten kürzlich als Zeuge im Prozess gegen zwei weitere Beteiligte. Diese wurden wegen ihrer Tatbeiträge beim zweiten Überfall auf den Kupsch in der Domstraße am 21. Februar 2022 kürzlich vom Jugendschöffengericht jeweils zu Jugendstrafen auf Bewährung verurteilt. Einer von ihnen hatte Schmiere gestanden und den Personaleingang beobachtet, der andere war Azubi des Marktes und hatte per Smartphone nach Ladenschluss entscheidende Hinweise auf die zu erwartende Beute und die Anzahl der Personen im Laden gegeben.

Kupsch-Mitarbeiterin in der Domstraße konnte Notruf absetzen

Die beiden jetzt angeklagten 17-Jährigen, dieses Mal mit einem großen Messer bewaffnet und mit Sturmhauben maskiert, sollen gegen 20.30 Uhr die letzten drei Mitarbeiterinnen am Personaleingang abgepasst und sich so Zutritt verschafft haben. Eine der Frauen öffnete aus Angst um ihr Leben den Tresor, in dem die Täter rund 47.000 Euro Bargeld vorfanden.

Zuvor war es einer der drei Mitarbeiterinnen gelungen, sich lange genug zu verstecken, um einen Notruf absetzen zu können. Daher konnte einer der 17-Jährigen von der Polizei noch im Büro des Marktleiters festgenommen werden.

Der andere soll zusammen mit dem Hintermann in einem zuvor am Paradeplatz abgestellten Auto geflohen sein. Die Geldtaschen sollen sie anschließend in einem Waldstück bei Volkach verbrannt haben, wo auch der Fluchtwagen gefunden wurde.

Für den Prozess hat das Jugendschöffengericht zwei Verhandlungstage an diesem Donnerstag und Freitag jeweils ab 9 Uhr angesetzt.

 
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