WÜRZBURG
Beschlossen: Tempo 30 auf der Löwenbrücke
Nach dem schweren Unfall am Montag, bei dem ein Pkw auf dem Gehweg der Löwenbrücke einen 15 Monate alten Jungen erfasste und lebensgefährlich verletzte, hat die Mehrheit der Stadträte eine erste Konsequenz gezogen: Auf Antrag der SPD und nach Forderungen der Grünen hat das Gremium am Donnerstagabend beschlossen, auf der Löwenbrücke und den Zufahrtsrampen „umgehend“ eine Tempolimit von 30 Stundenkilometern einzuführen und dessen Einhaltung regelmäßig zu kontrollieren.
Unter „umgehend“ ist, wie Stadtbaurat Christian Baumgart gegenüber der Redaktion erklärte, die Einführung „innerhalb der nächsten Woche“ zu verstehen. 26 stimmten für das sofortige Tempolimit, 17 waren dagegen, vornehmlich aus dem bürgerlichen Lager von CSU, Würzburger Liste, FDP und Bürgerforum. Auch Oberbürgermeister Christian Schuchardt stimmte dagegen, allerdings wie die meisten nicht aus prinzipieller Anlehnung von Tempo 30, sondern „weil ich Bauchschmerzen habe, das mit einem Schnellschuss jetzt durchzusetzen“.
Mit dieser Einstellung war er nicht allein: Viele der Neinsager sind nicht gegen Tempo 30, wollten aber das Gesamtkonzept abwarten, das Stadtbaurat Christian Baumgart zu Beginn der Debatte angekündigt hatte. Baumgart bedauerte, dass der Unfall die städtischen Verkehrsplaner überrollt habe. Man wisse schließlich schon seit längerem, dass man die Verkehrssituation auf der Brücke, deren Nutzung sich Autofahrer, Straßenbahn, Radfahrer und Fußgänger teilen, entschärfen müsse.
Dementsprechend sei schon seit geraumer Zeit ein Konzept in Arbeit, dessen Grobplanung Baumgart vorstellte und das im Prinzip den Forderungen von SPD und Grünen sowie Verkehrsverbänden entspricht: Die rechte der beiden stadtauswärts führenden Spuren für Autofahrer, die zu vielen Zeiten kaum genutzt werde, könnte nach Baumgarts Auffassung in einen Radweg umgewandelt werden.
Damit verbunden wären aber auch Änderungen bei den Fahrstreifen an den auf und Abfahrten der Brücke – vornehmlich im Bereich an der Kreuzung Mergentheimer-/Leistenstraße. Das Konzept will Baumgart demnächst im Umwelt- und Planungsausschuss vorstellen.
Tempo 30 ist für den Stadtbaurat kein Allheilmittel – und auch nicht für die Polizei. Baumgart berichtete von einem aktuellen Gespräch mit Polizeivertretern. Diese hielten das Tempolimit für nicht notwendig.
In den vergangenen knapp fünf Jahren ereigneten sich auf und an der Brücke 14 Unfälle mit 14 Verletzten – darunter Auffahrunfälle, Kollisionen nach Fahrstreifenwechsel, Stürze von Rad- und Motorradfahrern auf den Straba-Schienen und ein von der Straßenbahn erfasster Fußgänger.
SPD-Fraktionschef Alexander Kolbow forderte wie die breite Mehrheit der Stadträte eine so schnell wie mögliche Umsetzung des städtischen Konzeptes für mehr Sicherheit für alle Nutzer der Löwenbrücke. Er kommentierte Baumgarts Ausführungen, dass er jetzt wisse, dass „nichts verschlafen wurde an dem Thema“. Ähnlich äußerte sich Matthias Pilz, Vorsitzender der Grünen-Fraktion: „Die Planungen sind weiter und besser, als ich für möglich gehalten habe.“ Weitere Diskussionsbeiträge beschäftigten sich unter anderem mit einem sinnvollen Umgang von Tempo 30 in der Stadt.
Unter „umgehend“ ist, wie Stadtbaurat Christian Baumgart gegenüber der Redaktion erklärte, die Einführung „innerhalb der nächsten Woche“ zu verstehen. 26 stimmten für das sofortige Tempolimit, 17 waren dagegen, vornehmlich aus dem bürgerlichen Lager von CSU, Würzburger Liste, FDP und Bürgerforum. Auch Oberbürgermeister Christian Schuchardt stimmte dagegen, allerdings wie die meisten nicht aus prinzipieller Anlehnung von Tempo 30, sondern „weil ich Bauchschmerzen habe, das mit einem Schnellschuss jetzt durchzusetzen“.
Mit dieser Einstellung war er nicht allein: Viele der Neinsager sind nicht gegen Tempo 30, wollten aber das Gesamtkonzept abwarten, das Stadtbaurat Christian Baumgart zu Beginn der Debatte angekündigt hatte. Baumgart bedauerte, dass der Unfall die städtischen Verkehrsplaner überrollt habe. Man wisse schließlich schon seit längerem, dass man die Verkehrssituation auf der Brücke, deren Nutzung sich Autofahrer, Straßenbahn, Radfahrer und Fußgänger teilen, entschärfen müsse.
Dementsprechend sei schon seit geraumer Zeit ein Konzept in Arbeit, dessen Grobplanung Baumgart vorstellte und das im Prinzip den Forderungen von SPD und Grünen sowie Verkehrsverbänden entspricht: Die rechte der beiden stadtauswärts führenden Spuren für Autofahrer, die zu vielen Zeiten kaum genutzt werde, könnte nach Baumgarts Auffassung in einen Radweg umgewandelt werden.
Damit verbunden wären aber auch Änderungen bei den Fahrstreifen an den auf und Abfahrten der Brücke – vornehmlich im Bereich an der Kreuzung Mergentheimer-/Leistenstraße. Das Konzept will Baumgart demnächst im Umwelt- und Planungsausschuss vorstellen.
Tempo 30 ist für den Stadtbaurat kein Allheilmittel – und auch nicht für die Polizei. Baumgart berichtete von einem aktuellen Gespräch mit Polizeivertretern. Diese hielten das Tempolimit für nicht notwendig.
In den vergangenen knapp fünf Jahren ereigneten sich auf und an der Brücke 14 Unfälle mit 14 Verletzten – darunter Auffahrunfälle, Kollisionen nach Fahrstreifenwechsel, Stürze von Rad- und Motorradfahrern auf den Straba-Schienen und ein von der Straßenbahn erfasster Fußgänger.
SPD-Fraktionschef Alexander Kolbow forderte wie die breite Mehrheit der Stadträte eine so schnell wie mögliche Umsetzung des städtischen Konzeptes für mehr Sicherheit für alle Nutzer der Löwenbrücke. Er kommentierte Baumgarts Ausführungen, dass er jetzt wisse, dass „nichts verschlafen wurde an dem Thema“. Ähnlich äußerte sich Matthias Pilz, Vorsitzender der Grünen-Fraktion: „Die Planungen sind weiter und besser, als ich für möglich gehalten habe.“ Weitere Diskussionsbeiträge beschäftigten sich unter anderem mit einem sinnvollen Umgang von Tempo 30 in der Stadt.
Themen & Autoren / Autorinnen
Die Folge: Es staut sich in jede Richtung bis zu 10 km länge, im Ort ist es noch lauter und v.a. auch die Luft schlechter ...
Wohne selbst an einer Tempo30-Nachtstraße (22-6Uhr) und ich muss sagen es hat sich so gut wie nichts geändert - teilweise wird sogar gehupt weil einige sich behindert fühlen. Unter'm Strich ist's damit sogar lauter als vorher - herzlichen DANK!
Dies ist wohl Teil eines "Lärmaktionsplanes".
Und da Göttingen mit so "komischen Kameras" gespickt ist ...
Tja, und in Würzburg ist es auch nicht gerade leise ...
Gerade dieser Tage hätte mich ein Geländewagenfahrer um die 20 in der verkehrsberuhigten Zone mit geschätzten 40 fast umgefahren. Welch ein Glück, daß ich (um die 45) nicht mehr zu Angstreaktionen neige sondern den Knaben beinahe hinterher noch verdroschen hätte.
Rasender Reporter: Wir berichten hier live aus dem Würzburger Rathaus und haben als Gesprächspartner Herrn N.N. Grüß Gott Herr N.N., wie man wieder gesehen hat wird auch in Würzburg vielerorts zu schnell und aggressiv gefahren. Lassen Sie sich das denn so einfach gefallen?
N.N.: Aber natürlich nicht. Wir stellen neue Tempo-30-Schilder auf.
R.R. Und das hilft?
N.N. Na klar. Schauen Sie, jetzt am Beispiel Löwenbrücke. Egal ob da Tempo 30, 50, 60 angeschrieben wird - da ist in Jahrzehnten kein wirklich ernstzunehmender Unfall passiert. Bis jetzt. Und wenn wir ein Tempo-30-Schild hinstellen, ändert sich garnix, und es wird auch wieder jahrzehntelang kein Unfall passieren, aber wir haben Handlungsfähigkeit bewiesen und wiegen die Bürger/innen in Sicherheit.
R.R. Gibt es denn auch mal ein richtiges Verkehrskonzept?
N.N. Da bin ich optimistisch - die Arbeitskreise arbeiten dran.
R.R. Wir danken Ihnen für dieses Gespräch!
Erhöhen wir jetzt überall die zulässige Höchstgeschwindigkeit?
Funktioniert in Österreich einwandfrei und wird gerade in Niedersachsen getestet.
Wer glaubt dass man mit diesem Tempo 30 die Leute erwischt die die wirklich schweren Unfälle verursachen glaubt auch dass die Nazis aussterben wenn man die NPD verbietet.
Obendrauf wird dieser Schwachmatismus dann wahrscheinlich noch nicht mal konsequent kontrolliert - wird aber nichts machen, da in der Regel eh nur Kleinkram passiert, wie die Statistik zeigt (kontrollieren wir lieber Tempo auf der B8 bei Biebelried, da erwischt/ "verdient" man mehr). Wie wärs denn mal damit, die "Aufführer" gezielt zu packen/ rauszuziehen und zu Fuß gehen zu lassen statt alle "Vernünftigen" zu entmündigen???
Ich glaub das erleb ich nicht mehr.