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WÜRZBURG
Bekommt Würzburg endlich doch eine Arena?
Seit Jahren wird darüber diskutiert. Ohne Erfolg. Jetzt stehen die Zeichen gut, dass sie Wirklichkeit werden könnte: die Multifunktionshalle für Würzburg.
Zwischen Hotelturm und Bahngleisen soll die Multifunktionshalle in Würzburg liegen, die ein privates Konsortium vorantreibt.
Foto: Grafik: Architekturbüro Albert Speer + Partner | Zwischen Hotelturm und Bahngleisen soll die Multifunktionshalle in Würzburg liegen, die ein privates Konsortium vorantreibt.
Thomas Brandstetter
 |  aktualisiert: 11.12.2019 18:44 Uhr

Es ist ein neuer Anlauf, und die Zeichen dafür, dass es diesmal endlich klappen könnte, stehen offensichtlich nicht schlecht: Die Planungen für eine Multifunktionsarena in Würzburg haben nach Informationen dieser Redaktion wieder Fahrt aufgenommen, und die Umsetzung erscheint erstmals seit Jahrzehnten tatsächlich in greifbare Nähe gerückt.

An Ankündigungen und Träumen, in der Domstadt eine moderne Halle für Sport und Konzerte, Fernsehshows und Tagungen, Messen und Kongresse, Verkaufsbörsen und Bälle zu errichten, hatte es in den vergangenen gut 20 Jahren nie gefehlt. Einzig: Die Umsetzung scheiterte stets entweder am fehlenden Standort, am Bauträger oder an einer Lösung für den Betrieb der Halle. Nun hat sich nach Recherchen dieser Redaktion ein privates Konsortium zusammengetan, das den Bau der Arena in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung forciert.

Die Arena soll nahe dem Hauptbahnhof hinter dem Hotelturm in der Schweinfurter Straße entstehen und je nach Nutzung – bei Basketballspielen um die 6000 Zuschauern, bei anderer Verwendung bis zu 7500 Besuchern – Platz bieten. Dieses Areal in privatem Besitz war bereits vor vier Jahren ausgeguckt, als der jüngste Versuch unternommen worden war, eine Halle auf den Weg zu bringen. „Die seit langem für die Stadt und die Region gewünschte Arena ist ein komplexes Projekt“, erklärt nun Würzburgs Baureferent Christian Baumgart. „Mein Respekt gilt dem privaten Konsortium, das dieses Projekt derzeit konsequent und zielstrebig vorantreibt. Und mein Dank gilt dem Oberbürgermeister und dem Stadtrat, die mit dem Haushalt 2017 städtische Begleitplanungen im Umfeld ermöglicht haben“, so Baumgart. Er betont, dass „notwendige Gutachten und Untersuchungen in Arbeit“ seien. Diese werden von dem privaten Konsortium, dessen Mitglieder noch nicht an die Öffentlichkeit treten wollen, und der Stadt beauftragt und bezahlt. Ein Schwerpunkt der aktuellen Arbeiten im Hintergrund ist zudem, ein tragfähiges Betreiberkonzept weiterzuentwickeln.

Ende November 2016 hatte der Würzburger Stadtrat bei den Haushaltsberatungen für 2017 insgesamt 300 000 Euro Planungskosten für das städtebauliche Umfeld einer Arena bewilligt, und in der mittelfristigen Finanzplanung der Stadt sind ab dem Jahr 2021 zehn Millionen Euro für eine Multifunktionshalle reserviert. Dies sei ein Platzhalter „für Umfeldmaßnahmen und wie auch immer geartete Beteiligungen an der Arena“, hatte Finanzreferent Robert Scheller damals erklärt und ausdrücklich betont, dass es „kein Betriebskostenzuschuss sein“ wird. Den lehnt der Stadtrat vehement ab.

Die städtebauliche Machbarkeit einer Arena in der Schweinfurter Straße wurde vom in Frankfurt beheimateten Büro Albert Speer + Partner (AS+P) geprüft, das auch eine Testplanung erstellte. Die hessischen Architekten und Städteplaner haben unlängst Fußball-Zweitligist FC Würzburger Kickers empfohlen, das Stadion am Dallenberg nicht weiter auszubauen und sind mit der Suche nach einem Standort für ein zweitligataugliches Stadion beauftragt. AS+P hat indes noch keinen Auftrag, die geplante Multifunktionsarena auch als Architekten zu gestalten.

Geschäftsführer Friedbert Greif beurteilt die Pläne mainaufwärts so: „Bei der Konzeption der multifunktionalen Arena für Sport, Event und Kultur in Würzburg handelt es sich aus Sicht von AS+P um ein gelungenes Beispiel der Reaktivierung einer innerstädtischen Brachfläche. Der Standort der Arena östlich der Grombühlbrücke verfügt aufgrund der Nähe zum Würzburger Hauptbahnhof über eine hervorragende Erschließungsqualität im öffentlichen Nahverkehr.“

Eine zur in Würzburg geplanten Halle vergleichbare Arena in Neu-Ulm, die innerhalb von etwa drei Jahren realisiert und nach nur 19-monatiger Bauzeit 2011 eröffnet wurde, kostete offiziellen Angaben zufolge rund 28 Millionen Euro.

 
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Kommentare
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  • 2ostsee
    Wenn ich die Kommentare so lese stelle ich fest dass nur Wenige die Zeichen der Zeit bezüglich Individualverkehr erkennen. Die Zukunft gehört dem ÖPNV!
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  • komsan
    Oh Gott, die Halle mitten in der Stadt!?!? Wenn dann soviele Veranstaltungen (Basketball, Handball, Konzerte und und ) stattfinden, dann ist ja jeden 3 Tag da was geboten. Ob da die Anwohner mitspielen wenn da jeden Abend halligalli ist?
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  • holle4es
    Welche Anwohner? Die Halle wäre umkreist von der Bahnlinie, einem Hotel und Bürogebäuden...Und die Leute auf der Grombühler Seite, die auf der anderen Seite der Bahnschienen wohnen, dürften eh abgehärtet sein...Wäre höchstens noch das neue Studentenwohnheim auf der anderen Seite der Grombühlbrücke (also Richtung Hbf), und die sind das halbe Jahr nicht da, weil Semesterferien und wenn sie da sind, ist das nicht gerade eine der leisesten Bevölkerungsgruppen, also auch kein Problem.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Auch wenn ich den Bau einer solchen Halle begrüße, bereitet mir doch der Standort Kopfzerbrechen: in unmittelbarer Nähe zum Berliner Platz, der jetzt schon chronisch überlastet ist, auch wenn die Nähe zum Hauptbahnhof auf der anderen Seite natürlich ein großer Pluspunkt ist, ebenso die Nähe zur Innenstadt. Dennoch ist die schwierige Verkehrssituation am Berliner Platz nicht weg zu diskutieren, auch wenn viele Veranstaltungen außerhalb der Stoßzeiten des Berufsverkehrs stattfinden. Würde es nämlich bedeuten, dass dort (mehr oder weniger) Dauerstau herrscht.

    Und warum gehen die Verantwortlichen nicht hin und suchen für solche eine Halle und einem Fußballstadion nicht ein gemeinsames Areal, dass man sich die doppelte Investition in 2 Infrastrukturmaßnahmen sparen könnte:

    Das Gelände der ehemaligen Faulenbergkaserne in der Nürnberger Straße.

    Dort hat man eine ideale Anbindung an die Autobahn, man ist schnell in der Innenstadt und ein Haltepunkt der Bahn wäre vielleicht auch möglich.
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  • Mainheini
    Na endlich geht wieder mal etwas voran. Die Halle ist überfällig. Warum aber nutzt man nicht gemeinsame Synergien und baut Fußballstadion und Veranstaltungshalle nebeneinander auf den IKEA-Berg? Die ganze erforderliche Infrastruktur könnte gemeinschaftlich genutzt werden. Oder warum wird derzeit eine "Autobahn" von der B19 zu IKEA gebaut? Nur zur Erschließung des neuen Gewerbegebietes, zur Erschließung neuer Wohngebiete Versbach (Kühlenberg III) mit Anbindung Estenfelder Straße?
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Ob hinter IKEA oder auf dem Gelände der ehemaligen Faulenberg-Kaserne, Hauptsache, man bündelt diese beiden riesigen Infrastruktur-Maßnahmen zu einer.

    Denn in Zeiten knapper Kassen wäre es doch blanker Hohn, solche Veranstaltungs-Gebäude getrennt zu planen und zu bauen.

    Überall soll gespart werden und dort würde man das Geld zum Fenster raus hauen, muss man z.B. Zufahrtswege oder Stromversorgung doppelt planen und bauen.

    Aber noch ist ja (hoffentlich) Zeit, umzudenken und auf diese Linie einzuschwenken.
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  • kos2016a
    ooohhhhh die geheimen privaten Investoren schlagen wieder zu. Ich glaube es erst wenn die Halle steht. Und bei dem Stadtrat kann sich das hiiiieeeenziehen. Vielleicht kommt auch noch ein Bürgebegehren
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  • hazamel
    Ich glaube erst an die Halle, wenn sie steht und benutzt wird zwinkern

    Frankfurt liegt übrigens mainabwärts... nicht aufwärts
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  • hapedi
    Halle ja, aber nicht an diesem Standort. Wer kommt schon mit dem Zug oder öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Veranstaltungen! Im Umkreis sind kaum ausreichend Parkmöglichkeiten. Und, das Verkehrschaos ist jetzt schon vorprogrammiert, was ja am Berliner Ring sowieso täglich der Fall ist.
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  • hazamel
    In der Planung, wenn sie noch so ähnlich ist wie vor vier Jahren, wird wahrscheinlich auch ein Parkhaus mit drin sein. Und wenn nicht, muss man sich halt dran gewöhnen, dass man nicht mit dem Auto bis vor die Hallentür fahren kann sondern dann eben auf der Talavera parken und mit der Straba zur Halle fahren. Dafür ist das WVV-Ticket im Ticketpreis ja auch mit drin.
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  • holle4es
    Die meisten Veranstaltungen (Sport, Konzerte) finden ja am späten Abend bzw. am Wochenende statt. D.h. nicht zu den üblichen Stoßzeiten, an denen es sich rund um Berliner Ring so schön staut. Außerdem gibt es an den umliegenden Bürogebäuden schon etliches an Parkplätzen (Novum, Ringparkcenter,...) die abends ungenutzt sind. Ein zusätzliches Parkhaus war außerdem auch noch vorgesehen....Und es gibt tatsächlich Leute, die den ÖPNV nutzen oder mit Rad oder zu Fuß dahin gehen könnten, das ist ja das tolle an der Innenstadtlage! Eine flexible Verkehrsführung bei Großveranstaltungen ist ebenso denkbar. Aber was wissen schon renomierte Stadtplaner zwinkern....Allerdings freue ich mich auch erst so richtig über die Halle, wenn sie fertig gestellt ist...
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