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Röttingen
Baustellen: Endlich fließt der Verkehr in Röttingen wieder
Gleich zwei Baustellen in der Stadt verlangten den Röttingern Einiges an Geduld ab. Jetzt sind die Maßnahmen beendet. Warum es etwas länger dauerte.
Dieser Anblick wird nun der Vergangenheit angehören: Ab Freitag kann der Verkehr über die Tauber- und Mühlbachbrücke wieder frei fließen.
Foto: Markhard Brunecker | Dieser Anblick wird nun der Vergangenheit angehören: Ab Freitag kann der Verkehr über die Tauber- und Mühlbachbrücke wieder frei fließen.
Markhard Brunecker
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:05 Uhr

Etwas länger als geplant zogen sich die beiden Röttinger Baustellen, die Sanierung der Tauber- und Mühlbachbrücke sowie die Verlegung der Fernwasserleitung, hin. Bei einer Brückenhauptprüfung 2014 wurden an der Tauberbrücke (Baujahr 1966) erhebliche Schäden festgestellt. Zum Schadensbild gehörten laut Ingenieurbüro Horn neben verschlissenen Belägen unter anderem Risse im Beton, Betonabplatzungen sowie korrodierte Entwässerungsrohre, die die Sicherheit beeinträchtigten.

Aufgrund der Voruntersuchungen war die Instandsetzung wirtschaftlich und verkehrstechnisch günstiger als ein Neubau, auch wenn es keine staatlichen Fördermittel dazu gibt. Die Erhöhung der Brückenlast von 30 auf 40 Tonnen wäre wegen der erheblich längeren Bauzeit, Umleitungsmöglichkeit und Kosten nicht wirtschaftlich, so die damalige Feststellung. Als Baubeginn war nach der Ausschreibung 2019 das Frühjahr 2020 bei einer Bauzeit von neun Monaten vorgesehen. Mit der Instandsetzung war neben einer dreiwöchigen Vollsperrung eine halbseitige Sperrung der Fahrbahn bei einer Ampelschaltung notwendig.

Große Beeinträchtigungen durch die Umleitung

Für die Sanierung der nur rund zweihundert Meter vorgelagerte Mühlbachbrücke war das gleiche Procedere nötig. Die Plankosten betrugen laut Ausschreibung 574 000 Euro. Bürgermeister Hermann Gabel geht davon aus, dass diese plus Nebenkosten von gut 25 000 Euro, zum Beispiel neue Straßenlampen, und somit rund 600 000 Euro eingehalten werden können. Die Umleitung für breitere Fahrzeuge (ab 2,75 Meter), insbesondere für landwirtschaftliche Fahrzeuge, über den Weg "An der Leite", zog große Beeinträchtigungen für Weg und Umgebung mit sich. Der rund ein Kilometer lange Weg war nur geschottert und verursachte daher erhebliche Staubwolken zum Leid der Anlieger, Wanderer und der Radfahrer des Radwegs "Liebliches Taubertal", die die Umleitung als Ausweichstrecke nahmen.

Etwas länger als geplant zog sich die Sanierung der Tauber- und Mühlbachbrücke in Röttingen hin.
Foto: Markhard Brunecker | Etwas länger als geplant zog sich die Sanierung der Tauber- und Mühlbachbrücke in Röttingen hin.

Nach Angaben von Bürgermeister Gabel soll der Weg in Kürze abgezogen und nachgeschottert werden, damit er für jedermann wieder wie früher genutzt werden kann. Für Polier Bernd Obiditsch von der ausführenden Baufirma Lührs GmbH war die Baustelle unproblematisch und reibungslos. Die Bauverzögerung entstand nach Worten von Obiditsch wegen der Ausbuchung der Asphaltkolonne. Die Kehrmaschine soll rechtzeitig dafür sorgen, dass ab Freitag, 13. November, der Verkehr über beiden Brücken wieder frei fließen kann.

Die neue Leitung verläuft auf öffentlichem Grund

Abschließend sind nur noch Restarbeiten an den Rändern zu erledigen. Nach einem Wasserrohrbruch der "Hauptschlagader", wie sie einmal Dipl. Ing. Christian Horn nannte, war eine Verlegung der Fernwasserleitung unumgänglich. Unter gefährlichsten Umständen und auf Privatgrund sei diese 2016 vom Röttinger Bauhof nach einem Defekt repariert worden. Der Übergabeschacht bei Marmor Baumann verzweigt die von Bieberehren kommende Leitung in die Tief- und Hochzone (Altstadt und Siedlung). Nach Untersuchung verschiedener Varianten entschied sich der Stadtrat einstimmig für den Neubau einer Leitung auf öffentlichem Grund.

Diese führte über einen vorhandene Wege zum Wendehammer am Ahornweg. Auch der Armaturenschacht befindet sich nun auf öffentlichem Grund und kann einzeln abgestellt werden. Die Kostenschätzung vom Ingenieurbüro Horn belief sich im Jahr 2017 auf 220 000 Euro plus Nebenkosten. Bei Überarbeitung und Ausschreibung schnellten die Gesamtkosten auf insgesamt 430 000 Euro nach oben. Nach Mitteilung von Rathauschef Gabel wird sich der Betrag unter anderem wegen Untersuchungen der Proben des Bodenaushubs jedoch auf rund 450 000 Euro erhöhen. Da es keine Zuschüsse gibt, werden die Kosten komplett auf die Gebührenzahler umgelegt werden müssen.

 
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