Nach einem Wasserrohrbruch der "Hauptschlagader", wie sie einmal Dipl. Ing. Christian Horn nannte, sei eine Verlegung der Fernwasserleitung unumgänglich. Unter gefährlichsten Umständen und auf Privatgrund sei diese 2016 vom Bauhof Röttingen nach einem Defekt repariert worden. Der Übergabeschacht bei Marmor Baumann verzweigt die von Bieberehren kommende Leitung in die Tief- und Hochzone (Altstadt und Siedlung).
Nach Untersuchung verschiedener Varianten entschied sich der Stadtrat im Jahr 2018 einstimmig für den Neubau einer Leitung auf öffentlichem Grund. Dieser führt über einen vorhandenen Weg zum Wendehammer am Ahornweg mit neuem Schieberschacht. Auch der Armaturenschacht befindet sich künftig auf öffentlichem Grund und kann einzeln abgestellt werden. Seine Kostenschätzung im Juli 2019 belief sich auf 340 000 Euro plus 60 000 Euro Nebenkosten. Bei der Beschlussfassung 2018 ging man nur von 220 000 Euro aus.
Baubeginn am 1. August
Das günstigste Angebot bei der Submission dieser Tage kam von der Firma Trend Bau und betrug nun 392 124 Euro, somit nochmals rund 16 Prozent mehr. Als Begründung gab das Büro Horn Preissteigerungen im Baugewebe, Mehrmengen bei der Oberflächenwiederherstellung plus Rückbau des bestehenden Schieberschachtes an.
Als Baubeginn ist der 1. August geplant. Im Bereich der Bahntrasse wird es in den rund zwei Monaten zu geringen Einschränkungen kommen. Da es keine Zuschüsse gibt, erfolgt die Finanzierung zunächst über einen Kredit und wird auf die Gebührenzahler umgelegt.
Biergartenfest statt Volksfest
Die Röttinger müssen vermutlich doch nicht ganz auf ihr Volksfest verzichten. Wie Bürgermeister Gabel mitteilte, hat Festwirt Christian Egerer für den Bereich Burg Brattenstein/Kindergarten ein Hygienekonzept entwickelt, das ein Biergartenfest ermöglichen soll. Die Genehmigung steht jedoch noch aus. Termin ist ebenfalls das letzte Augustwochenende (Freitag 28. bis Sonntag 30.). Am Festplatz selbst läuft nichts und es wird auch nicht Gauvolksfest heißen.
Auf die noch ungeklärte Frage der letzten Sitzung, wer Eigentümer oder zuständig für das Tauberwehr ist teilte Gabel mit, dass dies weder die Stadt noch das Wasserwirtschaftsamt ist, sondern der jeweilige Besitzer der Stadtmühle.
Öffnungszeiten werden geändert
Die beste Nachricht hatte sich der Rathauschef bis zum Ende der Sitzung aufgehoben: Der Fortbestand des seit März geschlossenen Wertstoffhofes ist für Röttingen vorerst gesichert. Er muss allerdings durch die Stadt Röttingen eine Ertüchtigung erfahren. Die Kosten für eine Erschließung mit Wasser, Einzäunung und Beleuchtung für die Wintermonate wird sich auf gut 12 000 Euro belaufen.
Wermutstropfen für die Röttinger, die Öffnungszeiten werden vom Abfallentsorgungsunternehmen Team Orange von Samstag auf Freitag von 9 bis 18 Uhr vorgezogen, um zwei neue Mitarbeiter einstellen zu können. Mittwoch bleibt wie bisher, von 14 bis 18 Uhr. Ab wann der Wertstoffhof wieder geöffnet ist, konnte der Rathauschef noch nicht mitteilen.
Laut Gabel ist die Öffnung des Stadtbalkons an der Burg Brattenstein in Planung. Sie soll mit der jeweiligen Öffnung des Weinmuseums gekoppelt werden. Keine Zustimmung fand die Änderung der Landschaftsschutzgebietsverordnung mit Beteiligung der Stadt Röttingen.