Überflutete und verdreckte Straßen, einige vollgelaufene Keller und eine abgesoffene Baustelle an der Main-Klinik – die Unwetterbilanz nach dem Wochenende fällt im Raum Ochsenfurt deutlich günstiger aus als etwa im Landkreis Kitzingen oder in den südbayerischen Hochwasserregionen. Dennoch hat der heftige Dauerregen am Samstagabend auch hier Schäden hinterlassen. Die Feuerwehr Ochsenfurt war fast 20 Stunden lang im Dauereinsatz.
Rund 20 Liter pro Quadratmeter hat es am Samstagnachmittag in Frickenhausen geregnet. In den späten Abendstunden kamen noch einmal über 50 Liter hinzu. Die Feuerwehren aus Frickenhausen und umliegenden Gemeinden waren vor allem damit beschäftigt, überflutete Straßen von Schlamm und Geröll zu befreien, sagt Kreisbrandmeister Jürgen Fuß. So war etwa der Thierbach über die Ufer getreten. Über die Heckensteige in Ochsenfurt ergoss sich der Schlamm bis zur Bundesstraße 13.
Ochsenfurter Feuerwehr leistete Unterstützung an der Donau und in Kitzingen
Gegen 19 Uhr hatte sich ein Rüstwagen der Ochsenfurter Feuerwehr nach einer Anfrage des Landkreises mit drei Feuerwehrleuten auf den Weg nach Günzburg gemacht, um im Katastrophengebiet an der Donau Unterstützung zu leisten, berichtet die Sprecherin der Wehr, Julia Henig. Der Einsatz dauert noch an. Um 22.15 Uhr erreichte die Unwetterfront Ochsenfurt und löste den ersten von insgesamt acht Einsätzen während der Nacht aus.
Kurz vor 1 Uhr machten sich neun Einsatzkräfte mit einem Fahrzeug für die technische Hilfeleistung auf den Weg zu einem knapp zehnstündigen Einsatz in Kitzingen. Auch die Feuerwehren aus Eßfeld und Eibelstadt entsandten Fahrzeuge und Einsatzkräfte, um die Aufräumarbeiten im Kitzinger Stadtgebiet zu unterstützen, so Kreisbrandmeister Jürgen Fuß.
Baustelle an der Main-Klinik wurde überflutet
Größeren Aufwand erforderte ein Einsatz an der Baustelle des Erweiterungsbaus an der Main-Klinik. Wie der stellvertretende Verwaltungsleiter Georg Sonnek berichtet, war Wasser in den Keller des Neubaus und in den Schacht eines in Betrieb befindlichen Aufzugs eingedrungen. Die Feuerwehr pumpte Keller und Aufzugsschacht leer. Mit Stand vom Montag entstand vermutlich nur geringer Sachschaden, so Sonnek weiter.
Anders sieht es in der Verlängerung der Friedhofstraße in Kleinochsenfurt aus. Dort rissen die Wassermassen die Bankette mit sich und unterspülten die Fahrbahn, die auf eine Länge von rund 50 Metern teilweise einbrach. Die Straße ist bis auf Weiteres für den Fahrzeugverkehr gesperrt.
Nach weiteren heftigen Regenschauern rückte die Feuerwehr Ochsenfurt am Sonntag gegen 12.30 Uhr erneut aus. Schwerpunkt der insgesamt 13 Einsatzstellen war der Bereich Frickenhäuser Straße/B 13, so Sprecherin Julia Henig. Tatkräftige Unterstützung leisteten die Feuerwehren aus Frickenhausen und Kleinochsenfurt, bevor die Einsatzkräfte gegen 18.30 Uhr ins Feuerwehrhaus zurückkehren konnten. Nach der Reinigung der Fahrzeuge war gegen 20 Uhr endlich Feierabend.
Hilfe aus dem Landkreis Würzburg für die Flutkatastrophe in Günzburg
Wie das Landratsamt mitteilt, schickte der Landkreis Kitzingen am Samstag insgesamt 116 Einsatzkräfte mit rund 38 Tonnen an Sandsäcken nach Burgau im Landkreis Günzburg. Ein Trupp des BRK Würzburg unterstützte bei der Verpflegung der Helfer. Nach einem offiziellen Hilfeersuchen aus Kitzingen rückten nach Mitternacht die ersten Feuerwehren aus dem Landkreis Würzburg aus, um in Kitzinger Stadtgebiet Keller auszupumpen und die Aufräumarbeiten zu unterstützen. Insgesamt vier Löschzüge mit 135 Einsatzkräften und 19 Fahrzeugen waren nach Angaben des Landratsamts bis Sonntagmittag im Einsatz.