Die Abbrucharbeiten an der ehemaligen Paradepost haben bereits begonnen, das geplante Hotel am Paradeplatz kann gebaut werden: Der Bau- und Ordnungssausschuss (BOA) des Stadtrats hat die Baugenehmigung am Dienstag einstimmig erteilt. Das Hotel wird rund 230 Zimmer und 40 Pkw-Stellplätze für seine Gäste in der bestehenden Tiefgarage auf dem Areal haben. Betreiber wird nach Informationen der Redaktion die "Motel One"-Hotel-Kette, im Erdgeschoss wird nach aktuellem Stand die Franchise-Kette "L'Osteria" ein Restaurant betreiben.
Die Stellplatzfrage war es, die das Projekt im vergangenen November überraschend noch einmal in die Schlagzeilen brachte: Der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) hatte seine Zustimmung zum Bebauungsplan zunächst verweigert, weil einigen Fraktionen die Anzahl der Pkw-Stellplätze als nicht ausreichend erschien. Diese Bedenken konnte der Investor, die FamilyValue Management GmbH aus Frankfurt, allerdings innerhalb weniger Wochen ausräumen, so dass der Puma doch grünes Licht für den Bebauungsplan gab.
Zusätzlicher Parkplatz für Hotelgäste außerhalb des Ringparks
Bevor der BOA ebenfalls seine Zustimmung gab, erläuterte Stadtbaurat Benjamin Schneider noch einmal das Mobilitätskonzept, durch das eine Reduktion der Pkw-Stellplätze auf dem Areal möglich wurde – das Hotel ist der zweite Bauabschnitt nach Fertigstellung der Gebäudeteile mit dem neuen "Wirtshaus am Dom" und den Räumen der Dolmetscherschule und der Oberbank-Filiale.
Hotelgäste werden zusätzliche Pkw-Stellplätze auf einem von der Würzburger Stadtverkehrs-GmbH (SVG) betriebenen Parkplatz außerhalb des Ringparks vorfinden, die von einem Shuttlebus angefahren werden. Der Standort und die genaue Stellplatzanzahl sind im Moment noch nicht bekannt, sollen aber rechtzeitig vor der geplanten Eröffnung des Hotels im Jahr 2023 in einem eigenen Vertrag geregelt werden. Außerdem wird es auf dem Areal 25 Abstellplätze für Fahrräder und Pedelecs geben, dazu kommen drei Carsharing-Fahrzeuge und Leihräder.
Photovoltaikanlage auf Hoteldach geplant
Die laut städtischer Stellplatzverordnung erforderlichen 238 Pkw-Stellplätze konnten durch das Mobilitätskonzept auf 208 reduziert werden. Weil der Investor für insgesamt 101 Stellplätze eine Ablöse in Höhe von rund einer Million Euro an die Stadtkasse zahlen wird, wird es auf dem Gelände am Ende etwas mehr als 100 tatsächliche Pkw-Stellplätze geben – etwa 40 davon für Hotelgäste in der bestehenden Tiefgarage mit Zufahrt aus der Ebracher Gasse. Dazu kommen 14 Parkplätze für mobilitätseingeschränkte Menschen im Innenhof des Gebäudekomplexes.
"Aus unserer Sicht ist es eine runde Sache geworden, der Vorhabenträger hat sich voll umfänglich an die Vorgaben gehalten", betonte Schneider. Der Investor hat sich auf Wunsch des Stadtrats auch dazu bereit erklärt, auf Teilen des Daches eine Photovoltaikanlage zu installieren. Das ist allerdings in unmittelbarer Nähe des Doms aus Gründen des Denkmalschutzes keine ganz einfache Aufgabe: "Wir sind dazu in Abstimmungsgesprächen mit dem Landesamt für Denkmalschutz", berichtete Schneider.
Die Erteilung der Baugenehmigung ist unabhängig von eventuellen Veränderungen am Paradeplatz, die der Stadtrat vor drei Monaten in Auftrag gegeben hat: Das Baureferat soll möglichst bald Ideen vorlegen, wie der Verkehr im Quartier zwischen Residenz und Dom beruhigt und die Stellplatz-Anzahl an der Oberfläche reduziert werden kann. "Ich gehe davon aus, dass wir uns damit noch in diesem Jahr befassen werden", sagte Schneider.
Patrick Wötzel
Vor Ort sollen also über 100 + 14 (vermutlich breitere) Parkplätze Platz finden, davon 40 in der Tiefgarage. Also über 75 außerhalb der Tiefgarage. Plus Fahrräder etc. Wo sollen die alle Platz finden?
Und kann die MP bitte dranbleiben, wie gut der Shuttleservice genutzt wird?
Nicht daß er nach einem Jahr eingestellt wird, weil er seltsamerweise nicht genutzt wird ...
(Ist vermutlich auch abhängig von der Zukunft des Paradeplatzes ...)