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Würzburg
Bauernprotest: Nichts ging mehr in der Würzburger Semmelstraße
Hunderte Bauern demonstrierten gegen das geplante Insektenschutzgesetz. Auch in Würzburg blockierten Traktoren den Verkehr. Vor das SPD-Büro legten sie einen symbolischen Sarg.
Die Traktoren der Demonstranten verstopften am Dienstag rund eine Stunde lang die Semmelstraße.
Foto: Ivana Biscan | Die Traktoren der Demonstranten verstopften am Dienstag rund eine Stunde lang die Semmelstraße.
Johanna Heim
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:42 Uhr

In der engen Semmelstraße ging am Dienstagmittag rund eine Stunde gar nichts mehr: Zahlreiche Traktoren verstopften die Einbahnstraße. Am Vormittag hatten Landwirte aus ganz Unterfranken in Ochsenfurt auf dem Gelände der Firma Südzucker gegen die Verabschiedung des geplanten Insektenschutzprogramms im Bundeskabinett demonstriert.

Demonstrationszug in der Semmelstraße

Nach der Demo machten sich diese mit ihren Traktoren auf den Weg zu den Bezirksbüros verschiedener Parteien. In Würzburg erreichten die Landwirte mit ihrem Demonstrationszug um kurz nach 13 Uhr das Büro der SPD-Bezirksstelle in der Semmelstraße. 

Dort legten mehrere Demonstranten einen symbolischen  Sarg nieder, der mit Erde gefüllt war. "Wir haben hier Teile des Regenwalds gleich mit beerdigt, weil für jeden Quadratmeter der bei uns in Bayern aus der Produktion genommen wird, und nicht mehr zur Lebensmittelproduktion zur Verfügung steht, Regenwald abgebrannt wird", sagte Claus Hochrein, der zweite Vorsitzende vom Verein "Landwirtschaft verbindet Bayern".

Vor dem SPD-Büro legten die Landwirte einen symbolischen Sarg nieder.
Foto: Ivana Biscan | Vor dem SPD-Büro legten die Landwirte einen symbolischen Sarg nieder.

SPD-Politiker waren nicht vor Ort, Volkmar Halbleib, Landtagsabgeordneter der SPD, nahm während der Protestaktion an einer Versammlung im Landtag teil. Die Forderungen der Bauern nahm deshalb die Büroleitung des Abgeordneten entgegen.

Polizei war im Einsatz

Begleitet wurden die Demonstranten von der Polizei, die mit mehreren Einsatzfahrzeugen vor Ort war. Im Konvoi der Traktoren waren nicht nur Landwirte dabei, die selbst von der Verabschiedung des Insektenschutzprogramms am 10. Februar betroffen sind, sondern auch Berufsgenossen, die aus Solidarität mit demonstrierten. 

Um kurz vor 14 Uhr setzten sich die Bauern wieder in Bewegung, und die Traktoren verschwanden aus der Würzburger Innenstadt.

 
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  • R. H.
    Bauernschläue?

    Bauernschläue gibt es nicht mehr. Warum auch, Landwirte sind inzwischen subventionierte Lebensmittelproduzente an der kurzen Leine der Lebensmittelindustrie, die den Weltmarkt mit Billigware überschwemmen.
    Es ist auch nicht sonderlich schlau sich als ungerecht behandelten Umweltretter darstellen zu wollen und gleichzeitig stinkend und lärmend für eine Demo die Stadt zu verstopfen.
    Es wird Zeit das die Landwirte mit Bauernschläue ihren eigenen Weg mit uns und der Umwelt gehen!
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  • A. G.
    Wenn ich die Kommentare zur Demo lese, ging das aber nach hinten los.
    Geht man durch die Flur, ist Ursache und Wirkung sofort zu erkennen. Intensiv bewirtschaftete Landschaften haben natürlich einen Einfluss auf die Biodiversität u. natürlich trägt auch der „andere Teil“ der Bevölkerung seinen Beitrag dazu bei: Verkehr, Bebauung, Industrie …
    Lösung kann nur eine „andere“ Landwirtschaft sein. 60 Mrd. € Subvent. für die EU-Agrarpolitik. 114 € zahlt jeder Bürger der EU jährlich für die Landwirtschaft. Trotzdem sind in nur 10 Jahren (2003-13), EU-weit ein Drittel aller Bauernhöfe verschwunden. Da läuft etwas schief. Für wen setzt sich der Bauernverband ein?
    "Wir haben hier Teile des Regenwalds gleich mit beerdigt, weil für jeden qm der aus der Produktion genommen wird, u. nicht mehr zur Lebensmittelproduktion zur Verfügung steht, Regenwald abgebrannt wird", sagte Hochrein.
    Ein dummer Spruch. Dt. Bauern verfüttern 95% des importierten Sojas. Teilweise aus abgebrannten Regenwäldern.
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