Bei den Genossenschaftsbanken steht für viele überraschend im Taubertal eine weitere Hochzeit an. Die Volksbank Main-Tauber eG und Volksbank Vorbach-Tauber eG wollen die Zukunft gemeinsam gestalten. Angesichts der dynamischen Veränderungen auf dem Finanzdienstleistungssektor wollen sie im Zuge einer Verschmelzung die Weichen für eine gemeinsame und erfolgreiche Zukunft als eine starke genossenschaftliche Regionalbank im Main-Tauber-Kreis stellen.
Was die Fusion nötig macht
Der Zusammenschluss soll noch in diesem Jahr erfolgen. Die Aufsichtsräte beider Banken haben bereits in getrennten Sitzungen jeweils einstimmig grünes Licht für Sondierungsgespräche gegeben. Die Mitarbeiter beider Häuser wurden ebenfalls schon über diesen geplanten Schritt informiert, so die beiden Vorstandsvorsitzenden Jürgen Fricke (Vorbach-Tauber) und Michael Schneider (Main-Tauber) gegenüber der Presse. Beide betonten, dass ihre ländlich strukturierten Banken dank hoher Marktdurchdringung auf einem wirtschaftlich gesunden Fundament stehen und der Zusammenschluss aus einer Position der Stärke möglichen kann.
Doch die zunehmende Regulierungsdichte, der Erlös- und Kostendruck durch den Margenverlust bei den noch bestimmt länger anhaltenden Niedrigzinsen der EU sowie höhere Kundenanforderungen an ein modernes Kreditinstitut machen diesen Schritt nötig. Der Zusammenschluss soll auf jeden Fall unter dem Motto "Die Bank wächst, die Nähe bleibt" erfolgen. Dazu zählen auch die Bündelung der Stärken beider Banken und die Erweiterung des Leistungsangebots. Es sollen keine Arbeitsplätze und Geschäftsstellen abgebaut werden, lediglich seien interne Umstrukturierungen möglich. Nach der Fusion wird das Unternehmen aus heutiger Sicht eine Bilanzsumme von 2 176 (Main-Tauber) und 383 (Voba-Tauber) Millionen Euro ausweisen und 480 Arbeitnehmer (411/69) in 35 Bankstellen (26/9) beschäftigen.
Spüren die Kunden Auswirkungen?
Die Attraktivität als Arbeitgeber soll durch das größere Haus für die Mitarbeiter ebenfalls durch berufliche Entwicklungsperspektiven erhöht und gesichert werden. Die einzelnen Marktbereiche werden unangetastet bleiben, denn für den Vorstandsvorsitzenden Fricke sei sehr wichtig, dass die Kunden nicht nach Bad Mergentheim oder gar Tauberbischofsheim geschickt werden müssen. Hauptstandorte werden künftig Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim, Wertheim, Weikersheim und Creglingen sein. Bei dem Ziel, eine leistungsstarke und zukunftsfähige Bank zu schaffen, ist der innigste Wunsch beider Vorstandsvorsitzender, dass gegenüber den Kunden/Mitgliedern alles unbemerkt abläuft. Der Zeitplan für die geplante Fusion sieht vor, dass im April/Mai die regionalen Vertreter-/Mitglieder-Informationsveranstaltungen stattfinden und die Beschlussfassung zur Fusion durch die Vertreter am 22. und 23. Juni 2020 jeweils in der ordentlichen Vertreterversammlung erfolgt.