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WÜRZBURG
Axt-Attentat: Chat belegt Kaltblütigkeit
Attacke in Regionalzug       -  Reste eines Absperrbandes hängen am 20.07.2016 bei Würzburg-Heidingsfeld (Bayern) über einem Weichensignal. Dort kam der Zug zum Halt, in dem am Montagabend ein 17 Jahre alter Afghane mit einer Axt und einem Messer auf Fahrgäste in einem Regionalzug losgegangen war. Vier Menschen wurden schwer verletzt, ein weiterer leicht. Die Polizei erschoss den Angreifer als er flüchtete. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Foto: A3542/_Karl-Josef Hildenbrand (dpa) | Reste eines Absperrbandes hängen am 20.07.2016 bei Würzburg-Heidingsfeld (Bayern) über einem Weichensignal. Dort kam der Zug zum Halt, in dem am Montagabend ein 17 Jahre alter Afghane mit einer Axt und einem Messer ...
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 22.06.2022 09:33 Uhr

Mit gnadenloser Kaltblütigkeit haben Vertreter der Terrororganisation IS die Attentäter von Würzburg und Ansbach dirigiert. Die Süddeutsche Zeitung (SZ) hat in ihrer Donnerstagsausgabe die Protokolle von Internet-Chats veröffentlicht, die mutmaßliche IS-Instrukteure mit dem 17-jährigen Riaz Khan Ahmadzai und dem 24-jährigen Mohammad Daleel geführt haben.

Erschreckend ist der Tonfall, in dem die Einträge abgefasst sind. Es klingt, als würden sich junge Menschen ganz banal via What's App oder Facebook zum Ausgehen verabreden. Tatsächlich besprechen sie Terroranschläge, bei denen möglichst viele Menschen sterben sollten.

17-Jähriger lebte in Pflegefamilie

Riaz Khan Ahmadzai, der als Flüchtling bei einer Pflegefamilie in Gaukönigshofen (Lkr. Würzburg) lebte, erhielt unmittelbar vor dem Attentat, bei dem er fünf Menschen schwer verletzte, Anweisungen. Zunächst fragt der Chat-Partner: „Mit welchen Waffen beabsichtigst Du zu töten?“ Der 17-Jährige antwortet: „Messer und Axt sind bereitgelegt.“

Daraufhin sagt der mutmaßliche IS-Mann: „Bruder, wäre es nicht besser, es mit einem Auto durchzuführen?“ „Ich kann nicht Auto fahren“, so die Reaktion. Zufrieden ist das Gegenüber nicht: „Du solltest es lernen.“ Ahmadzai darauf: „Das Erlernen kostet Zeit.“ Der Chat-Partner reagiert: „Der Schaden wäre auch erheblich größer.“ Woraufhin wiederum der 17-Jährige seine Motivation preisgibt: „Ich möchte heute Nacht ins Paradies kommen.“

Bete, dass ich zum Märtyrer werde

Im weiteren Verlauf des Chats geht es laut SZ um den Umgang mit dem Bekennervideo, das der Attentäter an eine IS-Propaganda-Agentur schickte. Ahmadzai schreibt: „Bruder, ich sende dir mein Video. Ich werde heute in Deutschland einen Anschlag mit einer Axt unternehmen.“ Wenig später schiebt er nach: „Bete, dass ich zum Märtyrer werde. Ich warte jetzt auf den Zug.“

Mittlerweile in in die Regionalbahn Ochsenfurt-Würzburg eingestiegen, meldet sich der 17-Jährige erneut: „Fang jetzt an.“ Der Chat-Partner antwortet: „Jetzt erlangst Du das Paradies.“ Wenig später verübt der junge Mann seine grausame Tat. Mit der Axt verletzt er vier Menschen schwer. Zwei von ihnen schweben tagelang in Lebensgefahr.

Bei Heidingsfeld zieht ein Zugpassagier die Notbremse. Ahmadzai flieht Richtung Mainwiesen. Unterwegs verletzt er eine Passantin mit der Axt, bevor er von einem Spezialkommando der Polizei erschossen wird. Sein Handy wird später im Gebüsch gefunden. Der 17-Jährige hatte zuvor versucht, es mit der Axt zu zerstören. Doch die Ermittler können die Aktivitäten mit dem Mobiltelefon rekonstruieren.

Bundesanwaltschaft äußert sich nicht

Bei der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe wollte man die Authentizität der Chat-Protokolle am Donnerstag weder bestätigen noch dementieren. „Wir äußern uns generell nicht zu einem laufenden Ermittlungsverfahren“, sagte eine Sprecherin.

Auch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) wollte die Veröffentlichung der Süddeutschen Zeitung nicht kommentieren. Auf Nachfrage dieser Redaktion betonte er jedoch, der Typ „gesteuerter Einzeltäter“ sei eine Täterkategorie, die die Behörden im Blick haben müssten. Islamisten nutzten das Internet und die sozialen Medien gezielt als Propaganda-, Rekrutierungs- und Steuerungsmedium. Die Sicherheitsbehörden arbeiteten eng zusammen, um diese häufig verschlüsselte Kommunikation auszuwerten, so Herrmann. Wichtig sei es, bereits vor einer Tatausführung an potenzielle Islamisten ranzukommen.

 
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    Ans Paradies zu glauben ist nichts Schlechtes - das tun auch Christen. Allerdings zu glauben, dass man durch Gewalttaten dort hin kommen könnte ist abenteuerlich und völlig daneben. Tatsache ist - das gibt es nur im Islam. Wir haben das lange hinter uns. Mit den Kreuzzügen haben wir abgeschlossen - nicht aber die Moslems - die glauben offenbar, sie haben noch eine Rechnung mit uns offen. Mit einem aufgeklärten Islam habe ich keine Probleme. Allerdings - wie soll ich das erkennen, wess Geistes Kind jemand ist? Der junge Mann hätte doch auch keinen Anlass gehabt zu solch einer Tat. Er wurde hier vor dem Krieg aufgenommen, sogar in einer Familie untergebracht, hatte eine Zukunft - geht aber lieber ins "Paradies". Mir jedenfalls geht dieset Attentat nicht aus dem Kopf. Jedesmal wenn ich mit der Bahn fahre beobachte ich arabisch aussehende Menschen und fühle mich alles andere als wohl in meiner Haut. Ich finde das selbst schlimm - aber es ist da. Die Politik versucht das klein zu reden.
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  • A. T.
    Ich denke nicht, das der Islam gefährlich und aggresive ist. Es sind die Menschen, die diese Religion missbrauchen und falsch auslegen. Auch das Christentum wurde missbraucht, siehe Kreuzzüge!
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  • R. G.
    da merkt man das der islam ein gefährliche und aggresive religion darstellt. und wenn dann noch fehlgeleitete menschen darufstoßen - gute nacht!
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  • S. K.
    was die im Kopf haben müssen, wenn sie glauben durch Attentate ins "Paradies" zu kommen... traurig
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  • A. S.
    Sie sind gesperrt.
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  • H. S.
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