Die Stadt war "not amused" und wollte es verhindern, doch der Besitzer bekam vor Gericht Recht und jetzt rollen die Bagger: Das alte Gebäude des Bahnhaltepunktes Würzburg-Zell wird derzeit abgerissen.
Der Bau- und Ordnungsausschuss hatte im Juni 2016 einen Vorbescheid abgelehnt
Auf Anfrage dieser Redaktion berichtet Rathaussprecher Christian Weiß, dass der Bau- und Ordnungsausschuss des Stadtrates im Juni 2016 einen Antrag auf Vorbescheid abgelehnt habe. Darin habe der Besitzer des Gebäudes angefragt, ob es möglich sei, dort eine Spielhalle mit zwölf Spielautomaten zu errichten. Dies habe der Ausschuss abgelehnt, weil er sich unter anderem der Auffassung der Verwaltung angeschlossen habe, bei dem Bereich handle es sich um ein Industriegebiet, somit seien dort Vergnügungsstätten nicht zulässig.
Den ablehnenden Bescheid der Stadt Würzburg habe der Eigentümer des Gebäudes aber nicht hinnehmen wollen und sei vor das Verwaltungsgericht gezogen. Dieses Gericht habe das Gebiet nicht als Industrie- sondern als Gewerbegebiet gesehen und dem Kläger Recht gegeben, somit sei der Bau einer Spielhalle dort möglich, so Weiß weiter. "Wir wollten das nicht, aber das Gericht hat das gekippt", sagt er.
2011 war das Gebäude renoviert worden, danach wurde es still
Da es keinen Grund mehr gab, die Baugenehmigung zu verweigern, sei diese erteilt und die Erlaubnis zum Neubau der Spielhalle erteilt worden. Der Abriss des Bestandsgebäudes sei der Stadt am 8. Februar dieses Jahres angezeigt worden.
Das 1906 erbaute Bahnhofsgebäude war zuletzt von einem Musikbahnhof e.V. als Probestätte für örtliche Musiker genutzt worden. 2009 war das Areal, auf dem das Gebäude steht, an einen Investor verkauft worden, der dort ein Verwaltungsgebäude für eine Bahntochter plante. 2011 war das Gebäude renoviert worden, danach wurde es still.