
Der Rücktritt des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick kam auch für Franz Jung unerwartet. Der Würzburger Bischof teilte am Mittwoch mit, dass er tags zuvor, an Allerheiligen, von der Mitteilung überrascht worden sei. "Ich bedauere das sehr, weil ich in Ludwig Schick einen verlässlichen, zugewandten und immer ansprechbaren Kollegen verliere, den ich sehr geschätzt habe und der mir mit seinem Rat unkompliziert und kompetent zur Seite stand."
Nichtsdestotrotz könne Jung die Entscheidung von Schick gut nachvollziehen. "Seine Klarheit verdient allen Respekt." Franz Jung war am 10. Juni 2018 von Ludwig Schick im Kiliansdom zum Bischof geweiht worden. Schicks Rücktritt wirft Fragen auf.
Das römisch-katholische Kirchenrecht sieht vor, dass Bischöfe zu ihrem 75. Geburtstag dem Papst ihre Versetzung in den Ruhestand anbieten. Ludwig Schick hat dies vorzeitig getan. Er ist 73 Jahre alt. Wenn der Papst den Rücktritt eines Bischofs annimmt, beginnt die Zeit der Sedisvakanz.
Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und bedeutet sinngemäß, dass der Bischofstuhl, die Kathedra, unbesetzt ist. Das Bistum hat also keinen amtierenden Bischof. Mit Beginn der Sedisvakanz verliert auch der Generalvikar als "alter ego" und Stellvertreter des Bischofs seine Amtsvollmacht.

Das Domkapitel wählt einen Administrator, der das Bistum kommissarisch leitet. Beim Rücktritt des Würzburger Bischofs Friedhelm Hofmann im Jahr 2017 war Weihbischof Ulrich Boom (der sich mittlerweile selbst seit 20. September im Ruhestand befindet) der Administrator. Laut dem Codex Juris Canonici, dem Codex des Kanonischen Rechts, darf in der Zeit der Sedisvakanz nichts verändert werden. Der Administrator darf nichts tun, "was eine Beeinträchtigung der Diözese oder der bischöflichen Rechte mit sich bringen könnte" (Canon 428). Es dürfen zum Beispiel keine Dokumente der Diözesankurie entfernt, vernichtet oder verändert und keine Priester geweiht werden.
Insgesamt gibt es in Deutschland sieben Erzbistümer: Bamberg, Berlin, Freiburg, Hamburg, Köln, München-Freising und Paderborn. Laut der Deutschen Bischofskonferenz sind in der Regel mehrere Diözesen einem Erzbistum zugeordnet und zu einer Kirchenprovinz zusammengefasst. Zur Kirchenprovinz Bamberg gehören neben Würzburg auch die Bistümer Eichstätt und Speyer. Der Bamberger Erzbischof steht an der Spitze der Bischöfe, aktuell Franz Jung, Gregor Hanke und Karl-Heinz Wiesemann. Er führt den Titel Metropolit.
"In der Ernennung der Erzbischöfe und Bischöfe hat der Hl. Stuhl volle Freiheit", heißt es im bayerischen Konkordat (Artikel 14, Paragraf 1). Nach diesem Staatskirchenvertrag aus dem Jahr 1924 erstellt das beteiligte Domkapitel eine Liste mit Namen von aus ihrer Sicht geeigneten Kandidaten. Auch die anderen bayerischen Bischöfe können Vorschläge machen. Aus diesen Vorschlägen kann der Papst frei wählen.
Wenn es Projekte gibt die länger als zwei Jahre dauern und den Nachfolger sowieso betreffen - wäre es ja gut dies jetzt schon zu regeln.
Allerdings finde ich hätte man es schon vorher sagen können - damit sich die Leute die in den verschiedenen Funktionen mit ihm zu tun haben sich darauf einstellen können.