Es ist ein außergewöhnliches Zusammenspiel aus Kunst, Licht und Musik. In der alten Lackfabrik in der Würzburger Winterhausener Straße hat ein Künstlerkollektiv eine neue Galerie geschaffen. Bemalte Skateboards, Fotografien und Gemälde hängen an der Wand. Ein DJ hinter einem Pult sorgt für die passende Hintergrundmusik und verschiedene Lichteinstrahlungen sorgen für die passende Stimmung. Hinter "Artwars" steckt unter anderem der Würzburger Künstler Philipp Rau. Während in den letzten Wochen lackiert, produziert, gebaut und gestaltet wurde, fand am Wochenende die große Eröffnung statt. Auf 400 Quadratmeter Fläche stellen nun unterschiedliche Künstler und Musiker ihre Kunst vor.
Traditionelle Malerei bis hin zu Graffiti
Der Schwerpunkt liegt dabei beim Visuellen, erzählt Philipp Rau. Der 38-jährige Künstler hat "Artwars" bereits im Jahr 2012 ins Leben gerufen und stellte unter anderem in Berlin oder Wien aus. Nach und nach ist dabei ein Künstlerkollektiv aus Rau, Michael Wenzel, Hans Ehehalt, Steffen Wiese und Nici Tierak entstanden. Die fünf Organisatoren haben schließlich das Veranstaltungskonzept "Artwars" entwickelt. "Unsere Motivation dafür ergibt sich aus unserem musikalischen und künstlerischen Background", erzählt Rau. "Der Wille, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen, was es so in Würzburg noch nicht gibt, ist unser Antrieb."
Unter dem Motto "smile under your mask" - in Bezug auf die Corona-Pandemie - wollen die fünf Künstlerinnen und Künstler eine neue und kreative Plattform bieten und so einen Beitrag zur Kultur der Stadt leisten. 30 Künstler von Urban Art bis Bildende Kunst sind nun bei der Ausstellung in der ehemaligen Lackfabrik zu sehen. "Wir haben ein Labor für Kreative geschaffen", verkündet Rau. Dabei ist von traditioneller Malerei auf Leinwand über Print-Grafik bis Graffiti alles zu sehen.
Kunst als verbindende Sprache
Die Location ist dafür prädestiniert: alte Backsteinmauern, Industrie-Flair und verwinkelte Räume. Dass die Organisatoren hier ran gekommen sind, haben sie dem Nachbarn Raus zu verdanken. "Ich habe bereits seine Fassade, seinen Partyraum und seinen Balkon mit meiner Kunst verschönert", sagt er. Und da er wusste, dass Rau auf der Suche nach einem Atelier war, bot er die alte Lackfabrik an.
Besonderen Wert legt das Künstlerkollektiv auch auf Barrierefreiheit. "Artwars" soll für jeden zugänglich sein: Kunst als verbindende Sprache sozusagen. So gibt es einen eigenen Raum, in dem auch blinde Menschen Kunst erleben können. Plastiklöffel auf dem Boden sollen zerbrochene Äste im Wald symbolisieren, bei jedem Schritt ertönt ein lautes Knacksen. Das Gehör soll hierbei eine große Rolle spielen. Und das Fühlen: künstlerisch erschaffene Baumstämme sollen mit den Händen ertastet werden.
Die Galerie der "Artwars" ist von Montag bis Samstag, 14 bis 18 Uhr geöffnet. Vorherige Anmeldung unter www.artwars.eu/. Der Eintritt ist kostenlos. Alle Kunstgegenstände können erworben werden.