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WÜRZBURG/OCHSENFURT
Anklage: Aus Ärger über Lärm Brand in Zuckerfabrik gelegt
Am 17. Juni 2017 breitete sich in der Zuckerfabrik in Ochsenfurt ein Großbrand aus.
Foto: Berthold Diem | Am 17. Juni 2017 breitete sich in der Zuckerfabrik in Ochsenfurt ein Großbrand aus.
Gisela Schmidt
Gisela Schmidt
 |  aktualisiert: 11.12.2019 18:36 Uhr

Ein verheerender Brand hat am 17. Juni vergangenen Jahres an der Zuckerfabrik in Ochsenfurt Schaden in Höhe von fast zehn Millionen Euro verursacht. Inzwischen haben zwei Männer aus Ochsenfurt gestanden, das Feuer gelegt zu haben.

Wie die Staatsanwaltschaft Würzburg auf Anfrage mitteilte, handelt es sich um einen 36-Jährigen mit deutscher und kasachischer Staatsangehörigkeit und einen ebenfalls aus der ehemaligen Sowjetunion stammenden 30-Jährigen mit deutschem Pass. Die beiden Männer müssen sich am Aschermittwoch wegen Brandstiftung vor dem Amtsgericht Würzburg verantworten. Sie sitzen seit 31. August vergangenen Jahres in Untersuchungshaft.

Ärger über Geruchs- und Lärmbelästigung

Laut Anklage der Staatsanwaltschaft wohnten die Männer in der Nähe der Zuckerfabrik – und sie sollen sich über die von dort ausgehende Geruchs- und Lärmbelästigung geärgert haben. Am 17. Juni sollen sie gegen 17.20 Uhr gemeinsam zu dem aus 2000 Strohballen bestehenden und 12.000 Tonnen schweren Lärmschutzwall um den Rübenhof gegangen sein. Hier, so die Anklage, habe der 30-Jährige Feuer gelegt, während sein Freund Schmiere gestanden habe.

Als die ersten Flammen sichtbar waren, soll der Ältere versucht haben, das Feuer auszutreten. Damit, so die Staatsanwaltschaft, habe er aber aufgehört, als sein Kumpel ihn einen „Angsthasen“ genannt habe.

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War Alkohol im Spiel?

Nach Informationen der Redaktion sollen die Männer angeben, vor der Tat Alkohol getrunken zu haben. Da sie aber erst Ende August 2017, mehr als zwei Monate nach der Brandstiftung, festgenommen worden waren, konnte man das nicht mehr feststellen .

Bei der Bekämpfung des Großbrandes waren damals 270 Feuerwehrleute im Einsatz. Über brennende Gummibänder hatte sich das Feuer bis ins Rübenwaschhaus ausgebreitet.  Ein Stahlbau hatte sich durch die Hitze teilweise verformt, der Erde-Trennturm wurde komplett zerstört. Um dennoch die Zuckerrüben-Kampagne durchführen zu können, hatte die Südzucker AG große Anstrengungen unternommen. 

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  • alsako
    Im Juni produziert die Zuckerfabrik in Ochsenfurt weder Lärm noch Geruch! Das ist die fadenscheinigste Ausrede, die es gibt!
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  • arnold.friedrich@t-online.de
    @Lebenhahn1965
    Ha Ha, der Satz ist genial
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  • resil
    schickt diese verbrecher dahin, wo sie hergekommen sind und lasst sie nie mehr in die brd
    resil
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  • Lebenhan1965
    @ resil

    Man kann "Deutsche" nicht einfach der restlichen Welt aufhalsen.
    Außerdem bekommen Sie mit Ihrem zwar verständlichen Wunsch sicher Ärger mit der AfD. Gehören doch gerade diese Menschen zum stark umworbenen Wählerpotential die angeblich so um Deutschland besorgten Partei.
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  • h.schwarzmann@gmx.de
    aus Ärger über den Lärm den Lärmschutzwall zu zerstören.... Helau!
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  • Lebenhan1965
    Unter Russlanddeutschen

    hat die AfD einen besonders hohen Wahlerfolg.
    Lässt das jetzt Rückschlüsse auf die Intelligenz der AfD-Wähler zu, wenn man aus Ärger über den Lärm den Lärmwall anzündet?
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    War es der Ärger oder der Suff? Sind etwa gar nicht die viel zitierten Wutbürger Wähler der unsäglichen Partei sondern "Alkoholiker für Delirium" ?
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  • dirk@wiesner-gramschatz.de
    Hallo Redaktion,

    die Bilderserie gehört micht zu diesem Einsatz zwinkern

    Gruß
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  • lkoester
    Vielen Dank für den Hinweis, wir haben die Bilderserie entfernt. Viele Grüße, Lena Köster, Main-Post Digitale Medien
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  • Arcus
    Die Zuckerfabrik produziert Lärm, Gestank und ein gesundheitsschädliches Nahrungsmittel. Das ist alles richtig. Deshalb aber ein Feuer zu legen ist ganz sicher nicht der richtige Weg. Auch wenn der Zucker für den frühzeitigen Tod von 1000ten Menschen jedes Jahr verantwortlich ist.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Die Zuckerfabrik liefert aber auch den Rohstoff für billigen Alkohol. Ein Säufer muss also schon sehr verblödet sein wenn er eine Zuckerfabrik anzündet.
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  • Arcus
    Ein Grund mehr, mittelfristig die Zuckerfabrik aufzugeben. Neben der enormen Umweltbelastung, zahlen die ja auch kaum noch Gewerbesteuer. Verschandeln mit ihren flächenfressenden Anlagen das Maintal rund um OCH und belasten die Zufahrtsstraßen mit enorm viel LKW Verkehr.
    Der Ochsenfuerter Bürgermeister und sein Stadtrat muss endlich mal über das Fettauge,das auf der Brotsuppe schwimmt, hinausdenken. Die Entwicklung Ochsenfuerts immer nur aus Flickenteppichmachersicht zu denken greift zu kurz. Die Zuckerfabrik produziert ein Nahrungsmittel das für viele wie Gift wirkt und niemand braucht. Versiegelt riesige Flächen und blockiert eine vernünftige, umweltfreundliche Stadtentwicklung.
    An all das werden die beiden Brandstifter nicht in vollem Umfang gedacht haben. Ihr Handeln ist deshalb aufs schärfste zu verurteilen.
    Meine große Hoffnung aber bleibt, dass zumindest im Rathaus der Brand langsam eine etwas andere Sichtweise aufkeimen lässt.
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    (Nach eigenen Angaben) im Suff über Geruchs- und Lärmbelästigung so geärgert, dass man mal eben eine Zuckerfabrik abfackeln will. Da fällt mir nichts mehr ein. Außer dass es vielleicht Sinn machen könnte, die Typen darauf zu untersuchen, ob der Alkohol schon gewisse Langzeitschäden angerichtet hat und weitere solche Intelligenzleistungen zu erwarten stehen...
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  • Maryan
    Das mit dem Alkohol als strafmilderndes Mittel in ein Urteil mit einzubinden, gehört abgeschafft. Der wo säuft muss wissen was er tut, oder das Saufen lassen!
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