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WÜRZBURG/LEIPZIG
Angriffe auf Pegida-Anhänger bewusst verschwiegen?
Protest gegen islamkritische Bewegung Legida in Leipzig       -  Pegida-Demonstrationen sind für die Polizei bundesweit eine Herausforderung.
Foto: Hendrik Schmidt, dpa | Pegida-Demonstrationen sind für die Polizei bundesweit eine Herausforderung.
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 27.04.2023 01:56 Uhr

Dass das sächsische Landesamt für Verfassungsschutz den Leipziger Pegida-Ableger Legida im Vergleich zu seinem Dresdner Vorbild als „deutlich radikaler“ bewertet, sei hier nur am Rande erwähnt. Und nur der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle an die körperlichen Angriffe auf Journalisten und die Ausschreitungen am Legida-Jahrestag im Januar erinnert, wobei 250 Personen aus der rechtsextremistischen und Hooliganszene den in der linken Szene beliebten Stadtteil Connewitz überfielen, Schaufensterscheiben zerschlugen und Autos in Brand steckten. Die Bewertung des Pegida-Ablegers und die Ereignisse rund um das Demonstrationsgeschehen in Leipzig sind keine Rechtfertigung für den heimtückischen Angriff auf einen Legida-Anhänger Anfang der Woche. Auf den Fall aufmerksam gemacht hat die Redaktion ein Leser, verbunden mit der Frage, warum hierüber bislang nicht berichtet wurde. War hier die „Lügenpresse“ am Werk?

Doch der Reihe nach: Der Leser aus Würzburg schickte uns per E-Mail den Hinweis auf ein Foto der Facebook-Seite von Legida. Darauf zu sehen ist ein Mann, übel zugerichtet, blutend und offenbar in einem Krankenwagen liegend. Überschrieben ist das Bild mit „Versuchter Mordanschlag auf Legida-Ordner“. Dazu die Erklärung, dass „vermummte Schläger“ das Opfer nach dessen Rückkehr von der Demonstration am vergangenen Montag vor dessen Haustüre erwartet hätten, und unter anderem mit Eisenstangen „minutenlang auf Kopf und Gesicht“ des Mannes eingeschlagen hätten.

Recherche in Leipzig

Nun widerspräche es der journalistischen Sorgfaltspflicht, Facebook-Einträge ungeprüft als Nachrichten zu veröffentlichen. Und so begann die Redaktion zu recherchieren. Im Bericht der Leipziger Polizei über die Legida-Demo vom Montag fand sich kein Hinweis auf den Überfall. Also setzte sich die Redaktion mit den Beamten in Verbindung.

Die Antwort aus Leipzig fiel knapp aus: Am Dienstag habe es eine entsprechende Meldung dazu gegeben. Nach längerer Suche auf den Internetseiten der Polizeidirektion Leipzig wurden wir schließlich fündig.

Zwischen Berichten über Verkehrsunfälle und Einbrüche – im Landkreis, nicht in der Stadt Leipzig – bestätigt die Polizei unter der Überschrift „Erbärmlich und feige!“ die Geschichte. Das 37-jährige Opfer sei am Montagabend nach der Legida-Demo vor seiner Wohnung in Böhlen von „vier bis fünf Personen“ angegriffen worden. „Mittels eines bisher unbekannten Gegenstandes wurde auch mehrmals gegen seinen Kopf geschlagen. Danach ließen sie von ihm ab und verschwanden im Dunkeln.“ Der Mann erlitt laut Polizei „schwere Kopfverletzungen, einen Armbruch und Schnittverletzungen“. Wer die „dunkel bekleideten und vermummten“ Täter sind, ist bislang unbekannt. Da „ein politisch motivierter Hintergrund“ nicht ausgeschlossen werden konnte, ermittelt nun der Staatsschutz.

Fokus auf die Region

Warum steht das erst jetzt in der Zeitung? Sicher nicht, weil die Redaktion den Fall ursprünglich vertuschen wollte. In diesem Falle, wäre es ein Leichtes gewesen, die E-Mail des Lesers zu löschen und zu ignorieren, anstatt nun an prominenter Stelle darüber zu berichten. Der Grund ist viel banaler: Für eine Regionalzeitung, die den Fokus vor allem auf die eigene Region legt, ist es schlichtweg nicht möglich, alle Polizeiberichte bundesweit zu sichten und auszuwerten. Auch über die Nachrichtenagenturen, die diese Zeitung ergänzend zu eigenen Korrespondenten mit überregionalen Nachrichten versorgen, erreichte uns keine Meldung über die unsägliche Prügelattacke.

Doch der erwähnte Leser kritisiert, dass auch über Angriffe auf Pegida-Anhänger in der Region nicht berichtet worden sei: „Auch in Würzburg haben wir nach Pegida-Veranstaltungen schon mindestens zwei Überfälle beziehungsweise Anschläge erlebt, deren Veröffentlichung ich vermisst habe“, schreibt er weiter, ohne konkret auf die Fälle einzugehen.

Hat die Zeitung also doch geschwiegen? Über Angriffe gegen Wügida-Demonstranten vor unserer Redaktionstüre? Ein Blick ins Online-Archiv der Zeitung genügt. So wurde unter anderem darüber berichtet, dass Vertreter der linksextremen Antifa an den Gegenprotesten teilnahmen und es zu Konfrontationen mit Wügida-Demonstranten kam.

Spirale der Gewalt

Dabei wurde auch der mutmaßlich übelste Angriff auf Wügida-Anhänger nicht verschwiegen: Am 26. Januar 2015 wurden laut Polizei- und Zeitungsbericht nach der Kundgebung zwei Wügida-Teilnehmer von fünf Gegendemonstranten mit Steinen angegriffen und verletzt. Die Täter konnten zunächst fliehen, wurden aber später festgenommen. Wie eine Nachfrage vom Freitag bei Staatsanwaltschaft und Amtsgericht Würzburg ergab, wurde einer der mutmaßlichen Täter vom Landgericht Würzburg inzwischen freigesprochen; hier steht nun ein Berufungsverfahren an. Gegen den zweiten Täter wurde am 21. Oktober 2015 Klage erhoben. Ein Verhandlungstermin steht noch aus, man wolle zunächst das Urteil aus dem Berufungsverfahren gegen den ersten Täter abwarten, hieß es.

In Leipzig scheint sich unterdessen die Gewaltspirale weiterzudrehen. Nachdem die Legida-Hintermänner in ihrem Facebook-Eintrag einen sächsischen Grünen-Politiker beschuldigt hatten, die Schläger angestiftet zu haben, will die Neonazi-Szene die weiteren Ermittlungen offenbar nicht abwarten: Seit Dienstag ist der Politiker Zielscheibe massiver Drohungen im Internet, am Mittwoch erschienen Neonazis vor der Anwaltskanzlei des Grünen und enthüllten dort ein Transparent, auf dem sie ihn als „Auftragskiller“ brandmarkten.

 
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  • Es geht in diesem Artikel um die Frage, ob Angriffe auf Pegida-Anhänger möglicherweise bewusst verschwiegen wurden. Die Erwähnung, dass der Leipziger Ableger jetzt deutlich radikaler ist und es Ausschreitungen rechter Gewalttäter auf einen linken Stadtteil gab, hat nichts mit der Vollständigkeit einer Information oder Klärung der Eingangsfrage zu tun, sondern geht am Thema vorbei, bzw. lässt die politische Grundhaltung des Verfassers durchscheinen. Die Argumentation ist aber Kindergarten, nach dem Motto: "... der X hat mich aber doch auch geschlagen..." Durch derartige Texte fällt es dem Leser ganz schwer, die Inhalte mancher einschlägiger Artikel der MP unvoreingenommen zu lesen. Schade.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Es ist nicht Aufgabe der Main-Post, über jeden "Pubs" in irgendeinem "Pubshausen" zu berichten, ansonsten hätten Sie nämlich eine tägliche Ausgabe, vergleichbar mit der der Süddeutschen Zeitung und auch mit einem Preis vergleichbar mit dem der Süddeutschen Zeitung.

    Berichtet wird seitens der Main-Post über herausragende Ereignisse, (gerade) auch überregional.

    Und noch mal, für "Großmeisterkommentatoren": Über was die Main-Post (nicht) berichtet, ist deren Sache und nicht die Ihre oder von anderen.

    Hier wird immer wieder versucht, auch zu anderen Vorkommnissen, die Main-Post dahingehend zu "beeinflussen", dass sie schreiben soll, was Ihrergleichen wünscht.

    Und das sehe ich schon als ein Eingriff in die Pressefreiheit!

    Aber Sie können ja durchaus die Konsequenzen zeihen.

    Zumal Sie ja auch die Möglichkeit haben, sich über das Internet ausgiebig zu informieren.

    Übrigens: auf Fakaofo ist wieder Erwarten heute noch keine Kokosnuss von der Palme gefallen ...
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  • Einwohner
    Und wieder ein unsinniger und einseitiger Kommentar. Das einzige Argument ist wie immer: wenn es nicht passt was die Presse schreibt, dann halt nicht lesen.
    Man hätte aber gerne eine neutrale Presse die alle Seiten beleuchtet ohne Meinungsmache und ohne versuchte Beeinflussung der Leser.
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  • carolink
    ... nicht einmal erkennen, wenn sie Ihnen direkt ins Gesicht springt, in 84 Punkt Lettern gedruckt wäre und sogar noch die Schuhgrößen der Demonstrationsteilnehmer enthalten würde!

    Da liegt der Verdacht -- wieder einmal -- nahe, dass es an Ihrem ganz persönlichen Wahrnehmungsmuster der vermeintlichen Realität liegt, wofür weder die MP, noch eine andere Publikation, etwas kann.
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  • Einwohner
    Außer Beleidigungen können Sie wohl nichts. Vielleicht liegt es ja auch an Ihrer Naivität und ihrem "Wahrnehmungsmuster"

    Schauen Sie mal (mal ein Beispiel jeweils).
    Über gewisse Dinge wird berichtet obwohl es unwichtig ist und auch nicht aus unserer Gegend: http://www.mainpost.de/ueberregional/politik/brennpunkte/Held-des-Tages-Fluechtling-gibt-gefundenes-Vermoegen-ab;art112,9271311

    Auf der anderen Seite werden Dinge nicht berichtet: http://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/vorfaelle-in-zwickauer-baedern-100.html

    Dann werden mal Fakten weggelassen: http://www.mainpost.de/ueberregional/bayern/Untersuchungshaft-Vergewaltigung;art16683,9238665

    Mittlerweile dürfte ja jedem bekannt sein wie manipuliert wird. Da dürfen gewisse Dinge in Statistiken und Polizeiberichten nicht erscheinen, die Presse bekommt gesagt wie sie berichten sollen,... Ist es nicht so?
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Wieso Beleidigung?

    Der Kommentar von "carolink" entspricht eher den Tatsachen.

    Jeder hat nun mal eine andere Wahrnehmung und über Ihre (zweifelhafte) kann man wahrlich diskutieren.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Wenn jemand, wie Sie z. B., krampfhaft ein "Haar in der Suppe sucht", dann findet er auch "ein Haar in der Suppe".

    Die Main-Post berichtet ausgewogen, kann aber allein aus logistischen Gründen nicht über alles berichten, da es unmöglich, (heue) an jedem Baum einen Journalisten zu platzieren, frei nach dem Motto: "es könnte ja in 4 Wochen was passieren".

    Ferner übernimmt die Main-Post auch häufig Meldungen von dpa, Sie "Schlaumeier", also kommt es auch darauf an, was diese (nicht) melden.

    Und wenn in Leipzig irgend jemand zusammen geschlagen wird, dann ist ein möglicher Hintergrund vielleicht nicht direkt erkennbar, als wie wenn ein Flüchtlingsheim in Flammen aufgeht.

    Was Sie hier wieder einmal versuchen, ist nichts anderes, als wie der Versuch, durch das Deckmäntelchen die Pegida-Wirrköpfe von Tätern zu Opfern zu machen!

    Aber wenn Sie wirklich mal ausgewogene Nachrichten lesen wollen, so empfehle ich Ihnen dass Nachrichtenmagazin MAD.

    Wirklich äußerst seriös, wie für Sie gemacht.
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  • Einwohner
    Ich kann leider wieder keine Fakten oder Argumente erkennen, nur wirre Behauptungen, Vermutungen und Mutmaßungen. Schade.
    Da Sie sich nur auf diesem Level bewegen und nicht mal offen und unvoreingenommen ein Thema betrachten können, ist diese "Konversation" für mich beendet.
    Übrigens: ich unterstütze weder die AFD, noch Pegida, Wügida oder sonst irgendeine Organisation noch identifiziere ich mich mit deren Aussagen. Aber ich kann offen und unvoreingenommen bewerten was in der Welt passiert.
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  • carolink
    "Aber ich kann offen und unvoreingenommen bewerten was in der Welt passiert."

    Und wir können bei Westwind fliegen, ohne Flügel.

    You made my day! :-D
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  • schuema@web.de
    Argumentation der Redaktion. Man kann als Regionalzeitung nicht alle Polizeiberichte auswerten und sich mit einem versuchten Mord beschäftigen?
    Wenn aber in irgendeinem Kaff in Brandenburg Demonstranten vor einer Flüchtingsunterkunft stehen und schreien ist das eine Schlagzeile wert.
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  • jebusara@web.de
    des obigen Artikels sagen doch schon alles aus was wir Leser wissen SOLLEN!

    Übrigens: wenn nur regional berichtet werden soll dann sollte tatsächlich alles überregionale einfach nicht erwähnt und nicht gezielt bestimmte Vorkommnisse rausgepickt werden. Das nennt sich nämlich Meinungsmache (es gibt bei einer gewissen Zeitung sogar einen Slogan dafür) und ist alles andere als neutral... neutral hingegen sollte eine Zeitung sein!
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Wenn jemand über die Ereignisse in Leipzig informiert sein will, dann soll er gefälligst die LVZ lesen, die für Leipzig zuständig ist.

    Die Main-Post kann, wie im Artikel ja schon erwähnt, nicht jeden Zwischenfall aus ganz Deutschland schildern.

    Oder möchte besagte Person auch informiert werden, wenn auf Fakaofo eine Kokosnuss von der Palme fällt?

    Und auch hier in Würzburg kann die Main-Post nicht über jeden Zwischenfall berichten, da sie nicht überall vor Ost sein kann und mitunter auch auf Mitteilungen der Polizei angewiesen ist.

    Und über was die Medien (nicht) berichten, ist deren Sache!

    Punkt. Aus.

    Ich werde dass Gefühl nicht los, dass hier jemand aus dem Pegida-Lager diesen Übergriff dazu nutzen möchte hier mit in eine Opfer-Rolle schlüpfen möchte, frei nach dem Motto: Die anderen sind die bösen Buben.

    Nur: "wer Wind sät, wird Sturm ernten", auch wenn Gewalt, egal auf welcher Seite, keine Lösung ist.
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  • Einwohner
    Ihr Kommentar ist wieder mal total daneben.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Danke sehr, dass Sie meinen Kommentar so gut finden!

    Aber wenn Sie ihn so toll finden, würde ich auch gerne den Grund dazu wissen.

    Ansonsten betrachte ich Ihren Beitrag mal als "Luftnummer".

    Wissen Sie, ich bin so schüchtern ...
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  • Der Kommentar trifft den Nagel auf den Kopf. Und im Gegensatz zu Ihrem tut er ein ganz Entscheidendes: argumentieren.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    meinen Sie jetzt?
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  • carolink
    Es zeigt sich im Forum (wie so oft), dass die drögesten, nichtssagenden Kommentare MEHR Like-Klicks erhalten, als die von AutorInnen, die wirklich etwas beitragen, mit sinvollen Argumenten aufwarten. traurig

    Nach dem Motto: "Je dümmer, desto klick!" Ganz große Klasse.
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