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Würzburg
Am Sanderauer Mainufer geht der Biber um: Grund zur Sorge?
Zwischen dem Kneipp-Steg und dem Graf-Luckner-Weiher sind Biber diesen Winter besonders aktiv. Besteht hier eine Gefahr für Fußgänger oder sind die Sorgen unbegründet?
Vor allem zwischen dem Kneipp-Steg und dem Graf-Luckner-Weiher in der Sanderau sind die Biber sehr aktiv.
Foto: Johannes Kiefer | Vor allem zwischen dem Kneipp-Steg und dem Graf-Luckner-Weiher in der Sanderau sind die Biber sehr aktiv.
Lukas Hellmuth
 |  aktualisiert: 11.02.2024 05:44 Uhr

Die Sanderauer Mainpromenade erfreut sich in Zeiten des Lockdowns größerer Beliebtheit denn je: Jogger, Spaziergänger und Fahrradfahrer treibt es hier an die frische Luft. Gerade in den letzten Wochen bemerkte der eine oder andere dort angenagte Bäume. Ein klares Zeichen: Hier ist der Biber aktiv. Grund zur Sorge gibt es aber nicht.

"Das ist in dieser Jahreszeit ganz normal", bestätigt Steffen Jodl, Geschäftsführer der Kreisgruppe Würzburg des Bund Naturschutz. "Der Biber ist kein Winterschläfer und begibt sich jetzt auf Nahrungssuche." Für den Nager sei es in der Stadt schwieriger an Essen zu kommen, da biete gerade der Bereich um den Graf-Luckner-Weiher einen idealen Standort. Das Bibervorkommen am Weiher ist sowohl für den Bund Naturschutz als auch für die Stadt nichts Neues.

"Die Aktivität variiert zwischen den Jahren und wechselt auch zwischen den Mainseiten", erklärt Georg Wagenbrenner, Pressesprecher der Stadt. So sei in den letzten Jahren beispielsweise das gegenüberliegende Mainufer stärker betroffen gewesen. Derzeit sei das Biberaufkommen hier "deutlich vorhanden aber nicht ungewöhnlich". Das Gartenamt kontrolliere regelmäßig, Fußgänger müssen sich also keine Sorgen machen. Wenn Gefahr bestehe, würden Bäume eingekürzt. Sollten die Biber sich an besonders große Bäume wagen, würden diese mit Drahtzäunen effektiv geschützt.

Bäume müssen gesichert werden

Hier stimmt auch Jodl zu: Es sei zwar schade, wenn große Bäume betroffen sind, aber gerade hier müsse man dann tätig werden und die Bäume sichern. "Kommt es zu Fällungen, sollte man die Bäume für den Biber liegen lassen. Der kann alle Teile nutzen, deshalb geht er ja ans Gehölz", rät der Geschäftsführer des Bund Naturschutz Würzburg.

Am Mainufer in der Sanderau haben die Biber bereits etliche Bäume angenagt.
Foto: Johannes Kiefer | Am Mainufer in der Sanderau haben die Biber bereits etliche Bäume angenagt.

"Das Problem sind die überplanten Uferregionen, hier gibt es keinen Auebereich mehr", so Jodl. Mit nur wenigen Metern Uferstreifen käme der Mensch dem Biber in den Weg. So falle es den Menschen dann besonders auf, wenn die Biber aktiv sind. Natürlich müsse die Gefahr an Fuß- und Radwegen eingedämmt werden, aber dabei dürfe auch der Schutz der Bäume und der des unter Naturschutz stehenden Nagers nicht vergessen werden.

 
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  • H. S.
    Zweierlei Maß: Wenn das Gartenamt ein paar Bäume fällt, gibt es Riesengeschrei. Wenn es der Biber tut, wird es gerne gesehen, denn das arme Tierchen muss man ja unterstützen. Das sucht seinen Lebensraum nun an städtischen Ufern.
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