25 Jahre ist sie alt die Städtepartnerschaft zwischen Würzburg und dem schwedischen Umea, die am Anfang zumindest keine richtig offizielle war: Im Jahr 1992 unterzeichneten Oberbürgermeister Jürgen Weber und sein schwedischer Amtskollege zunächt einen sogenannten „Städtefreundschaftsvertrag“. Nach Auskunft des Rathauses unterscheidet man in Umea nicht zwischen Städtefreundschaften und Städtepartnerschaften.
Um der Verbindung aber den offiziellen Status einer Städtepartnerschaft zu geben, beschloss der Stadtrat am 12. November 1998 einen Städtepartnerschaftsvertrag mit dem über 2000 Kilometer entfernten Umea. Die Stadt selbst hat rund 83 000 Einwohner, die Region Umea über 123 000. Im Stadtteil Heuchelhof gibt es einen Umea-Weg. Jetzt wurde das Jubiläum mit einem Festakt gefeiert.
Die Unis als Wegbereiter
Freundschaftliche Beziehungen in den Norden Europas bestanden da schon lange, nicht zuletzt zwischen dem damaligen Vizepräsidenten der Würzburg Universität, dem Bienenforscher Professor Martin Lindauer, und Professor Müller, einem Lachsforscher der Uni Umea. 1981 unterzeichneten die Universitäten einen Partnerschaftsvertrag. Danach wurden die Kontakte intensiviert, unter anderem zwischen den beiden germanistischen Instituten.
Peter Sedlacek organisierte Kultur- und Sprachreisen, brachte 1982 die erste Studentengruppe nach Würzburg. Im vergangenen Jahr erhielt der emeritierte Leiter des Philologischen Instituts der Universität Umea wegen seiner Verdienste um die deutsch-schwedische Verbindung die Partnerschaftsmedaille der Stadt Würzburg.
Auch auf politischer Ebene weiteten sich die Verbindungen mit gegenseitigen Besuchen aus, unterstützt vor allem vom früheren Sozialreferenten der Stadt Peter Motsch und den Oberbürgermeistern Klaus Zeitler und Jürgen Weber. Delegationen aus Umea besuchten unter anderem die Landesgartenschau 1990 und die Mainfranken-Messe 1991, Würzburger waren bei der Deutschen Woche in Umea 1989 dabei.
Brännboll nach Würzburg exportiert
Im Rückblick einige Highlights der Partnerschaft: Das Studentenorchester Snösvänget spielt jedes Jahr im Frühsommer Konzerte in Würzburg. Auch die Jazzband Renhornen ist häufig Gast am Main. Der schwedische Nationalsport Brännboll (Brennball) wurde „exportiert“, es nehmen immer noch Teams aus Würzburg am großen Turnier in Umeaa teil.
Anlässlich des 25jährigen Partnerschaftsjubiläums besuchte im Mai dieses Jahres eine 15-köpfige Delegation unter Leitung von Bürgermeister Adolf Bauer und Sozialreferentin Hülya Düber die schwedische Partnerstadt. Dabei ging es vornehmlich um einen Austausch in Sachen Jugendkulturarbeit, die weiter intensiviert werden soll. Parallel dazu war das Theater am Neunerplatz mit „Django Reinhardt“ zu Gast. Wolfgang Salomon und das Winterstein-Sintett führten das Stück im Kulturzentrum „Väven“ auf.
Die Partnerstädte von Würzburg
Die Stadt Würzburg hat Partnerschaften mit folgenden Städten: Caen (Frankreich, seit 1962), Dundee (Schottland, seit 1962), Rochester (USA im Bundesstaat New York, seit 1964), Mwanza (Tansania, seit 1966), Otsu (Japan, seit 1979), Salamanca (Spanien, seit 1980), Suhl (ehemalige DDR, Thüringen, seit 1988), Umea (Schweden, seit 1992), Bray/County Wicklow (Irland, seit 1999), Trutnov (Tschechien, seit 2008).
leider kommt in Ihrem Text ein sprachlicher Sachfehler: Die Dragonskolan ist nicht die Drachenschule, sondern die Schule der Dragoner. Drache heißt auf Schwedisch 'drake'.
Viele Grüße von der Schwedin Gunhild Brembs