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Würzburg/Schweinfurt
Als Rentner arbeiten: Viele sind alt und brauchen das Geld
Immer mehr Senioren arbeiten. Viele weil sie das Geld brauchen, nicht wenige aber auch aus einem anderen Grund.
Viele Rentner arbeiten auch im Ruhestand noch weiter, die Gründe dafür sind vielfältig.  
Foto: Illustration, Karina Färber | Viele Rentner arbeiten auch im Ruhestand noch weiter, die Gründe dafür sind vielfältig.  
Claudia Kneifel
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:33 Uhr

Im vergangenen Jahr waren 16,1 Prozent der 65- bis 69-Jährigen erwerbstätig. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. 2007 waren es nur 7,1 Prozent – also nicht einmal halb so viele. Vor allem in den ersten drei Jahren nach dem Übergang in eine Altersrente sind viele noch erwerbstätig: Über ein Viertel der Älteren geht in diesem Zeitraum noch arbeiten, bei den Frauen sind es 31 Prozent, bei den Männern 28 Prozent. Doch die eigene Rente aufzubessern ist nicht der einzige Grund dafür.

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"Viele Leute arbeiten freiwillig weiter, besonders oft Selbstständige, die sich ihre Zeit frei einteilen können", sagt Thomas Zwick, Professor für Organisation und Personal an der Universität Würzburg. Und es sei auch gesellschaftlich gewollt. "Man will die Älteren halten, man kann auf ihre Expertise nicht verzichten. Aber man will auch die Rentenkassen entlasten."

Spaß an der Arbeit ist der Hauptgrund

Die meisten Rentner arbeiten aus sozialen und persönlichen Gründen. In einer Befragung durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) gaben über 90 Prozent der jetzigen berufstätigen Rentner an, sie hätten Spaß an der Arbeit und bräuchten Kontakte zu Menschen. Fast ebenso viele nannten als Grund, sie bräuchten weiterhin eine Aufgabe. Allerdings gaben auch 53 Prozent der Männer und sogar 70 Prozent der Frauen an, sie bräuchten das Geld, wie das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit mitteilt.

Was tun Firmen für ältere Arbeitnehmer? Für Lukas Kagerbauer von der IHK Würzburg-Schweinfurt ist die Fachkräftesicherung ein wichtiges Thema.
Foto: Thomas Obermeier | Was tun Firmen für ältere Arbeitnehmer? Für Lukas Kagerbauer von der IHK Würzburg-Schweinfurt ist die Fachkräftesicherung ein wichtiges Thema.
"Die Berufswelt verändert sich ständig."
Dr. Lukas Kagerbauer, IHK Würzburg-Schweinfurt

Lukas Kagerbauer, Bereichsleiter Berufsausbildung bei der IHK, stellt klar, dass die Potenziale, die Ältere in der Arbeitswelt darstellen, nicht länger vernachlässigt werden können. "Es macht Sinn, gerade in Zeiten, in denen Unternehmen nicht ausreichend Fachkräfte finden, das Potenzial Älterer länger zu nutzen", sagt Kagerbauer. Schon jetzt fehlen der mainfränkischen Wirtschaft 20 000 Fachkräfte, bis zum Jahr 2030 wächst der Bedarf auf 45 000 Personen. Erfreulich sei, dass viele Unternehmen in der Region bereits Anreize für ältere Arbeitnehmer schaffen. Sie bieten zum Beispiel Gesundheitskurse, Teilzeit-Arbeitsmodelle oder betriebliche Weiterbildungen an. Denn: "Die Berufswelt verändert sich ständig. Lebenslanges Lernen wird in Zukunft immer wichtiger."

Es ist gar nicht so einfach länger zu arbeiten

"Ältere Mitarbeiter haben eine positivere Einstellung der Arbeit gegenüber, sind zufriedener, fühlen sich Unternehmen stärker verbunden, sind gewissenhafter und gehen planmäßiger vor", sagt Tanja Bipp, Professorin für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie an der Universitätin Würzburg. Das ist das Ergebnis mehrerer Studien, die Bipp zu diesem Thema betreut hat. Auch das Erfahrungswissen nehme zu. "Wir wissen aus der Forschung, dass ältere Mitarbeiter keine schlechteren Arbeitsleistungen erbringen als jüngere." Ergrauende Belegschaften sind also kein Problem? Doch, denn hierzulande ist es gar nicht so einfach, länger zu arbeiten – auch wenn man das möchte. "Die Firmen müssen hier viel mehr individuelle Lösungen finden", sagt Bipp. Sie denke dabei an flexible Arbeitszeitmodelle oder generell kürzere Arbeitszeiten.

Lesen Sie dazu auch: Kommentar: Die Rente mit 70 wäre das kleiner Übel

Und was passiert mit jenen Älteren, die nicht mehr arbeiten können, obwohl sie eine kleine Rente erwarten, von der sie einmal nicht leben können? Hier möchte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil mit dem Konzept seiner Grundrente ansetzen. Doch wie diese einmal aussehen wird, darüber sind sie die Koalitionspartner noch nicht einig.

Flexi-Rente
Im vergangenen Jahr gingen mehr als 220 000 Menschen im Ruhestand einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Fast 900 000 Rentner haben einen Minijob. Im Durchschnitt arbeiten die Erwerbstätigen im Ruhestandsalter knapp 32 Stunden in der Woche. Mehr als 350 000 Menschen im Alter von 65 bis 74 Jahren waren selbständig. Das geht aus einem Report der Bundesagentur für Arbeit aus dem Jahr 2017 hervor.
Im Jahr 2017 wurde die Flexi-Rente 7188 Mal abgerufen, davon 1169 Renten an Berechtigte mit Wohnsitz in Bayern. Im Vorjahr waren es bundesweit 4309 Fälle, 605 davon in Bayern. Jedoch dominieren weiterhin die Rentenzugänge in eine Vollrente. Der Anteil der Flexi-Rente an allen Altersrentenzugängen liegt weiterhin unter 1 Prozent (2017: 0,64 Prozent, 2016: 0,36 Prozent). 
Quelle: Bundesagentur für Arbeit/Rentenversicherung Nordbayern
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  • M. G.
    Das Leben ist grau.
    Nicht schwarz, nicht weiss.
    Das REnten-Niveau der österreichischen REnntner liegt momentan 44 % über
    dem der Deutschen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Googeln zwinkern
    Wenn der dt.Rentner nur die Hälfte dieses Abstandes durch kluges politisches
    Handeln m e h r bekäme,....das wäre doch schon ein lohnenswertes Ziel , oder.
    Wieviele Milliaren Euro werden für Menschen ausgegeben die nie !!! in unsere
    Sozial-Systeme eingezahlt haben und sich unberechtigterweise hier "ein nisten" ?

    Am Ende frisst sich die Wahrheit IMMER durch. Guter Journalismus hilft,
    noch glaube ich daran.
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  • J. H.
    Wer sind eigentlich die im Artikel genannten Personen, die im Rentenalter noch arbeiten? Alles Rentenempfänger bzw. abhängig Beschäftigte oder auch Selbständige, Politiker, Ärzte, etc..
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  • A. S.
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  • C. P.
    müssen wir nicht als normale Rentenempfänger endlich mal was gegen unseresn Staat unternehmen
    der immer noch die Pension seiner beamten als richtig empfindet
    wir zahlen für die beamanten in die Rentenversicherung
    kein Beamter für sich selbst oder für uns
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  • J. H.
    Beamtenpensionen werden direkt aus dem Steueraufkommen bezahlt, nicht aus der Rentenkasse. Ansonsten gebe ich Ihnen recht.
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  • J. H.
    Es wird Zeit, die Pensionsansprüche der Parlamentarier in Gleichklang mit den Rentengesetzen zu bringen!! Denn bis jetzt gilt (laut Wikipedia):
    "Pro Jahr Mitgliedschaft im Bundestag erwirbt ein Abgeordneter einen Pensionsanspruch auf 2,5 Prozent der Abgeordnetenentschädigung. Der Höchstsatz von 67,5 Prozent wird nach 27 Jahren Abgeordnetentätigkeit erreicht. Wenn ein Abgeordneter z. B. zwei vierjährige Legislaturperioden Mitglied des Bundestags war, so erhält er 0,025 × 8 × 9.327 € = 1.865,44 € Pension. Der Beginn der Pensionszahlung erfolgt grundsätzlich zum gleichen Zeitpunkt wie der Beginn der Regelaltersrente, wird also schrittweise von 65 auf 67 Lebensjahre erhöht. Nach acht Jahren Mitgliedschaft im Bundestag reduziert sich die Altersgrenze aber um je ein Jahr pro weiterem Jahr Mitgliedschaft (bis max. dem 18. Jahr, § 19 Abs. 3 AbgG). Z. B. kann ein Bundestagsabgeordneter nach 18 Jahren Dienstzeit derzeit (Stand Januar 2017) mit 56 Jahren und 4 Monaten in Pension gehen."
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  • J. H.
    Prinzipiell richtig, was Sie da schreiben, allerdings hat der normale Rentner außer Genugtuung trotzdem nichts davon, wenn man die Pensionsansprüche kürzen würde.

    Also, was schlagen Sie vor?
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  • P. M.
    Abschaffen der Beitragsbemewssungsgrenze von 6.500 Euro. Dann zahlen schonmal alle in die Rentenkasse ein - auch die Großverdiener.
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  • J. H.
    Sie tun gerade so, als würden die "Großverdiener" nichts einzahlen.

    Die angestellten "Großverdiener" zahlen auch ein. Und zwar bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Darüber hinaus zwar nicht, dafür kriegen sie aber später auch nicht mehr raus, als wie sie eingezahlt haben. Wo ist das Problem? Ungerecht wäre, wenn man nichts einzahlt und trotzdem aus dem Topf schöpft. Tut es aber nicht. Ist es nicht gerecht, dass man entsprechend der Einzahlung auch ausbezahlt wird?

    So haben zwar die "Großverdiener" im Jetzt mehr, was gerne mal Neid bei denen auslöst, die weniger haben, ungerecht ist das bei der staatlichen Rente aber nicht.

    Die Bemessungsgrenze für die Rente würde übrigens für 2019 um 3,07% angehoben. Das bedeuted rund 3% mehr Rentenbeitrag für die "Großverdiener". Auch erst mal Geld, das man weniger hat.

    Frage, wenn man von den Reichen nimmt und es den Armen gibt, sind nicht dann die Armen reich und kriegen den Reichtum wieder wegegnommen? Ein Teufelskreis ... grinsen
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  • K. K.
    Was bitte hat die Beitragsbemessungsgrenze damit zu tun das nicht alle einzahlen??
    Und wenn diese fallen würde würden auch die Leute die dann mehr einzahlen müssen wiederum mehr Rente beziehen.
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  • J. H.
    Beitragshöhe ungedeckelt, aber maximale Rentenauszahlung pro Monat gedeckelt. Je höher das Polster, desto niedriger der Beitragssatz für alle.
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  • J. H.
    Es hat meistens einen triftigen Grund, warum manche Jobs besser bezahlt werden als andere. Ich rede da von Jobs die so knapp um oder oberhalb der Bemessungsgrenze herum bezahlt werden, keine Top Manager mit nicht zu rechtfertigenden Millionengehalt, keine Makler oder Versicherungdrücker, sondern ehrliche Jobs.

    Ich meine Jobs mit (Personal-)Verantwortung und die eine gewisse Expertise erfordern, die nicht so einfach zu erwerben ist, wie z.B. Ingenieure oder auch Ärzte. Diese Bevölkerungsschicht kann keine Schlupflöcher nutzen. Ganz normale Leute. Warum sollen diese Leute andere mit durch ziehen? Machen sie ja eh schon. Alleine durch die Steuerprogression und maximale Sozialabgaben. Für sich nutzen können sie später nur die Rente. Vom Rest profitieren andere.

    Soll denen noch unbegrenzt Rentenbeitrag aufgebrummt werden bei gedeckelter Rente? Ist das Ihr Verständnis von Gerechtigkeit?

    Gerechtigkeit ist immer eine Frage des Betrachtungswinkels und Neid ist ein schlechter Ratgeber
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  • J. H.
    Ein gedeckelter Maximalbetrag bei der Rente bedeutet nicht, dass man ungerecht behandelt. Denn wer lange lebt, bekommt ja dadurch nicht weniger. Und gerade die Besserverdienenden leben meistens auch länger.
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  • J. H.
    Und weil diese Jobs so gut bezahlt werden, sollen diese natürlich nicht ihren gerechten Teil zum Sozialsystem beitragen? Nicht nach ihrem Einkommen?
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  • M. G.
    Herzlichen Dank für den Beitrag !
    Ich komme aus genau diesem Bereich.
    Lohnsteuer ohne Ende 35 Jahre lang.
    Gern bezahlt. Alles ok. Hab fett verdient und "geklotzt". (Hausarzt Warnung
    Herzinfarkt ausgeschlagen.Tja)

    Wenn ich mir dann meinen sog. Rentenbescheid anschaue. Zum Kotz....
    Glücklicherweise bleibt eine sehr gute Betriebs-Rente...höher als...
    aber Alles in Allem : ZUM SCHÄMEN .
    Diese "Merkel Regierung" hat den Durchschnittsdeutschen völlig verarscht.
    Geld für Banken, Euro &Griechenland-Rettung usw.und Fachkräfte/Akademiker aus
    arabischen und afrikanischen Ländern....en gros. Wielange noch ?
    GELBE WESTEN ...aber sofort !!!
    Wo zum Teufel bleibt die 4.Macht im Staate ?
    Das Ganze geht absehbar den Bach runter. Helft endlich mit !
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  • J. H.
    Bei gekürzten Pensionsansprüchen wäre mehr Geld übrig.
    Aber wenn, wie in der Schweiz, alle einen festen Prozentsatz ihres Einkommens in die Sozialsysteme bezahlen wurden, gleichgültig woher das Geld stammt, so müssten wir auch nicht darüber reden, wer den das alles bezahlen soll. Und wer die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, sollte, egal wo er seinen Wohn- oder Arbeitsplatz hat, zur Zahlung mit herangezogen werden.
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  • P. M.
    Durchschnittsrente, Eckrente, Standardrente etc. Alles nur leeres Geblubbere. Fakt ist der Durchschnitt aller Rentner hat weniger als 900 Euro im Monat. Zuwenig zum Leben - zuviel zum Sterben, aber auch dazu ist es zu wenig. Es ist doch alles nur Augenwischerei, wenn gesagt wird "der männliche Rentner in der BRD hat im Durchschnitt 1.750 Euro Rente." Kann mir keiner erzählen, daß einer nach 45 Jahren Maloche noch Lust hat zu arbeiten. Das Kind ist schon vor Jahren in den Brunnen gefallen. Um es raus zu bekommen bedarf es Massnahmen. Lasst unser Geld in unserem Land und hört endlich auf damit die ganze Welt zu finanzieren. Unsere Rentner haben es verdient - mehr als alle Anderen.
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  • H. M.
    Lieber Pmüller55,

    ich glaube eher, dass es Fake ist, dass die Durchschnittsrente nur 900 Euro beträgt.

    Woher haben Sie den diese Zahlen?

    Gruß
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  • A. H.
    Sie ham (natürlich) recht: it's a big fake:
    lt. "einfach-rente.de":Alte Bundesländer: 1.231,45 Euro und in den neuen Bundesländern bei 1.217,25 Euro.
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  • P. M.
    Wieder einer rein gefallen, was sie Ausführen ist die errechnete Standardrente nach 45 Beitragsjahren. Der Durchschnitt schafft das nicht.
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