Im Alter von 99 Jahren ist der ehemalige CSU-Stadtrat Heinz C. Gradt gestorben. Geboren wurde er am 17. November 1920 in Würzburg. In noch jungen Jahren geriet er in den Wirren des Krieges in russische Gefangenschaft, aus der er erst nach fünf Jahren zurückkehren durfte. Wieder in seiner Heimat Würzburg, begann er als Bundesbahnbeamter zu arbeiten. Neben seinem Beruf übernahm er mit der Zeit viele Ehrenämter, er baute die Bundesbahngewerkschaft GDBA in Würzburg auf und vertrat sie im Bezirksvorstand. Im Bayerischen Beamtenbund übernahm er 35 Jahre lang den Vorsitz des Kreisausschusses Würzburg, zu dessen Ehrenvorsitzenden er im Jahr 2001 ernannt und mit dem Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet wurde.
Beachtenswert groß war das ehrenamtliche Engagement auch in rund 30 Vereinen. In die CSU trat Gradt 1959 ein und übernahm Aufgaben im Orts- und Kreisverband. Fast 14 Jahre war er Mitglied im Würzburger Stadtrat und dort für seine Partei als Fraktionsgeschäftsführer und Schatzmeister tätig. Sein ehrenamtliches Engagement wurde mit vielen Auszeichnungen gewürdigt, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und dem Bundesverdienstkreuz am Bande.
Mit seiner Frau Anita, geb. Dyroff, durfte er vor fünf Jahren nach 65 Ehejahren die Eiserne Hochzeit feiern. Zusammen lebten sie bis zu ihrem Lebensende im eigenen Haus am Winterleitenweg, wo Heinz Gradt seine Frau bis zu ihrem Tode vor knapp drei Jahren hingebungsvoll pflegte. Ihre Tochter Jutta erfreute das Paar mit drei Enkelkindern.