Zwei geborene Würzburger, die ihrer Heimatstadt ein ganzes Leben lang treu geblieben sind, feiern Eiserne Hochzeit. Der ehemalige Stadtrat Heinz Gradt wurde am 17. November, seine Frau Anita, geb. Dyroff, am 20. Februar 1923 geboren.
Beide sind in Würzburg eingeschult und ausgebildet worden. Er leistete seinen Kriegsdienst ab, dem eine fünfjährige russische Kriegsgefangenschaft in Petrozavodsk (Karelien) folgte, und auch sie war dienstverpflichtet gewesen. Im Januar 1950 lernten die beiden sich kennen und heirateten am 9. September 1950 – natürlich in Würzburg, in der Deutschhauskirche. Die Trauung nahm Oberkirchenrat Schmerl vor.
Während er seinem Beruf als Reichsbahnbeamter nachging, war sie in einer bekannten Anwaltskanzlei als Sekretärin tätig, bis sich der gewünschte Nachwuchs, Tochter Jutta, einstellte. Später war sie bei einem Steuerberater, im Alexander-Schröder-Haus, in der Gesamtkirchenverwaltung bzw. im Evangelischen Dekanat tätig. Heinz Gradt betätigte sich schon bald im Deutschen Beamtenbund und leitete mehr als 35 Jahre eine Ortsgruppe der Fachgewerkschaft GDBA. Dazu wurde er auch Kreisausschuss-Vorsitzender im Bayerischen Beamtenbund. Nach dem Eintritt in den Ruhestand ist er in beiden Organisationen zum Ehrenvorsitzenden gewählt worden.
Neben vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten im sozialen und kirchlichen Bereich kandidierte Heinz Gradt als Würzburger Stadtrat. Seine CSU-Fraktion bestimmt ihn zum Geschäftsführer und Schatzmeister. Fast 14 Jahre hatte er diese Ämter inne. Für alle Leistungen wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande und einige Jahre später das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse vom Bundespräsidenten verliehen.
Seine Frau Anita hat 65 Jahre für alle gesorgt und sich selbstlos der Familie untergeordnet – und dies leider alles ohne Auszeichnung, wie ihr Mann bedauert. Tochter Jutta hat nach ihrem Studium und Anstellung als Realschullehrerin Klaus Scharnagel geheiratet. Aus dieser Ehe sind Julian, Peter und Marissa entsprossen, die von ihren Großeltern, weil auch der Vater als Gymnasiallehrer tätig war, viele Jahre nach dem Kindergarten und später nach der Schule betreut wurden, wann immer es nötig war. Nun hat das Paar trotz aller Belastungen ein gesegnetes Alter erreicht und ist stolz, trotz einiger Gebrechen noch selbstständig im eigenen Haus mit Garten zu wohnen. Zum Jubiläumstag erwarten Anita und Heinz Gradt Ehrengäste aus Politik, der Stadt Würzburg, der Fraktion und langjährige persönliche Freunde zu einer kleinen Feierstunde.
Dem Ehepaar Gradt auch von mir einen herzlichen Glückwunsch!