Zum zweiten Mal innerhalb eines Monats sind in Würzburg eine fünfstellige Zahl von Menschen auf die Straße gegangen, um erneut ein Zeichen für die Vielfalt und gegen den zunehmenden Rechtsruck zu setzen. Bei einer Kundgebung des Bündnisses „Würzburg ist bunt“ standen sie am Sonntag dicht an dicht vor der Bühne am Domvorplatz und in der Domstraße bis zum Sternplatz. Polizei und Veranstalter gingen von bis zu 10.000 Teilnehmern aus.
Am Ende seines Grußworts fasste Josef Schuster in einem Satz zusammen, was wohl für alle Teilnehmenden an diesem sonnigen Frühjahrs-Nachmittag galt: „Es ist ein sehr schöner Blick von hier oben in die Domstraße auf die Menschenmassen“, sagte der Präsident des Zentralrats der Juden. Er sei stolz darauf, „als Würzburger Bub diese Stadt und vor allem ihre Bewohner meine Heimat nennen zu können. Diese Demo ist eine machtvolle Antwort von Demokraten auf den Aufschwung der Rechtsextremen und der Demokratieverächter.“
Zum Bündnis „Würzburg ist bunt“ gehören neben zahlreichen zivilgesellschaftlichen Organisationen auch die Gewerkschaften und die Kirchen. Die Kundgebung reiht sich ein in eine Reihe von Protestveranstaltungen, die bundesweit seit der Veröffentlichung der Correctiv-Recherche zu den Deportationsplänen von AfD und Identitärer Bewegung stattfanden.
Religionsgemeinschaften gemeinsam gegen Rechtsextremismus
Die Vertreter der vier großen Religionsgemeinschaften hatten sich bewusst dafür entschieden, gemeinsam auf die Bühne zu kommen. „Wo unsere Werte mit Füßen getreten werden, zeigen wir klare Kante“, betonte die evangelische Regionalbischöfin Gisela Bornowski. Für Christen seien rechtsextreme Parteien nicht wählbar, Rassismus und Antisemitismus seien mit einem Engagement in der Kirche unvereinbar, sagte Würzburgs katholischer Bischof Franz Jung.
Direkt betroffen von den Deportationsplänen wären die etwa 5,5 Millionen Menschen muslimischen Glaubens, die in Deutschland leben. „Der Islam gehört unzweifelhaft zu Deutschland. (…) Es ist unsere Vielfalt, die uns auszeichnet“, so Ahmet Bastürk, Sprecher muslimischen Gemeinden in Würzburg.
Zum Auftakt der Kundgebung kamen drei Menschen zu Wort, die im Alltag Erfahrungen mit Diskriminierung und Ausgrenzung gemacht haben. Zu ihnen gehört Evi Gerhard, die wegen einer Behinderung im Rollstuhl sitzt. Sie erinnerte daran, dass die Nationalsozialisten nicht nur Jüdinnen und Juden, sondern auch Menschen mit Behinderung oder Migrationshintergrund, queere Menschen und politisch Andersdenkende verfolgt haben.
Nicht nur die AfD sei Schuld am Rechtsruck
Dass sich Menschen, die nicht in Deutschland geboren sind, nicht willkommen fühlen, sei auch ein Versagen der politischen Parteien, betonte Khulaf Mahammad als Sprecherin der kurdischen Gemeinschaft. „Hass und Rassismus kommen nicht nur von der AfD. Viele bewegen sich langsam nach rechts, um mehr Wähler zu gewinnen.“ Bei der Kundgebung waren die Grünen, die SPD, die CSU, die Freien Wähler, die FDP, ÖDP und die Linke mit Infoständen oder Mandatsträgern vertreten.
Die meisten Menschen kamen erst kurz vor Beginn der Kundgebung in die Fußgängerzone, einige waren aber auch schon früher da und malten vor Ort Plakate oder suchten das Gespräch mit den Orgnisationen, die in der Dom- und der Schönbornstraße vertreten waren. Zu ihnen gehörte Steffi Noll aus Güntersleben: „Es ist total wichtig, hier Gesicht zu zeigen für die Demokratie. Man dar die Straße nicht den Rechten überlassen.“
Stimmen von den Teilnehmerinnen
Norma Roth ist eine der Würzburger „Omas gegen Rechts“ und suchte am Infostand das Gespräch mit Menschen, „die wie wir diese Angst in sich tragen, dass sich unsere Gesellschaft immer weiter nach rechts entwickelt.“ Maike Binder aus Würzburg war mit ihrem neunjährigen Sohn Felix gekommen, „weil es mir wichtig ist, zu zeigen, dass nie wieder jetzt ist und wir nicht einverstanden sind mit dem, was gerade in Deutschland passiert“.
Kabarettistin Birgit Süß sorgte musikalisch für gute Stimmung und sang den bekannten italienischen Protest-Song „Bella Ciao“. Die Veranstaltung endete mit einer Rede von Oberbürgermeister Christian Schuchardt. Es sei ein „für unsere Stadtgesellschaft bedeutsamer Nachmittag“ gewesen, betonte er: "Wir haben mehr als deutlich gemacht, dass unsere Demokratie wehrhaft ist.“
"Der Deutsche Bundestag setzt sich für die umfassende Unterstützung für die Ukraine im Angriffskrieg Russlands ein und schließt für diesen Zweck auch die Lieferung schwerer Waffen aus Deutschland nicht aus. Für einen entsprechenden gemeinsamen Antrag (20/1550) der Koalitionsfraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP sowie der größten Oppositionsfraktion CDU/CSU votierten am Donnerstag, 28. April 2022, in namentlicher Abstimmung 586 Abgeordnete, 100 stimmten mit Nein, sieben enthielten sich."
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2022/kw17-de-selbstverteidigung-ukraine-891272
„Krieg muss nach Russland getragen werden“: CDU-Experte Roderich Kiesewetter fordert Eskalation – gegen den Worst Case
https://www.merkur.de/politik/ukraine-waffen-deutschland-forderung-appell-kiesewetter-cdu-russland-krieg-putin-zr-92825380.html
Ob Sie sich über ein Plakat ärgern ist unwichtig. Wichtig ist, das in Deutschland Hunderttausende gegen Rechtsextremismus und AfD demonstrieren.
Ich finde es gut das Deutschland mit EU und NATO die Ukraine unterstützt, sowohl finanziell, humanitär als auch mit Waffen. Und ob Deutschland die Ukraine mit Bodentruppen jemals unterstützt, wird Sie nur innerhalb der NATO entscheiden.
JEDER weiß doch, wer gemeint wäre.
In der Schweiz zahlen ALLE Erwerbstätige - auch Politiker, Selbständige und Beamte - in die Rentenversicherung ein und es gibt keine Beitragsbemessungsgrenze, d.h. Rentenbeiträge werden vom gesamten Einkommen bezahlt.
Das ALLE in die Rentenversicherung einzahlen wurde jahrzehntelang in Deutschland nicht gemacht. Die einzigen Parteien die das ändern möchten sind SPD und Grüne. Schlimmer noch, einige Parteien wollen den Fachkräftemangel mit einer Arbeitspflicht (Rente mit 63; Erhöhung Renteneintrittsalter) für Rentner bekämpfen.
Hat mit der Realität halt wenig zu tun. Nur Ablenkung vom WICHTIGEN !
Zur Info : Die (fast) neutralen Schweizer bekommen nun 13 x die Rente pro Jahr !
Und hier sammeln die Rentner Pfandflaschen ! Die Rente wird woanders gebraucht.